Erinnern

Gedenken und Ausblick

Sich erinnern heißt ...

Die Bedingungen der Zeit prägen die Biografien der Menschen. Geschichte ist immer die von Menschen erlebte Geschichte. Deshalb braucht Erinnerungskultur nicht nur Museen, Archive und Gedenkstätten, sondern sollte auch subjektive Aspekte mit einbeziehen.
Die Besuche von Gedenkstätten und der persönliche Austausch, insbesondere zum Thema Nationalsozialismus, waren von Anfang an ein fester Bestandteil der Arbeit des IBB. Denn nur wer die Erinnerung an Gewalt, Hass und Vernichtung nicht verdrängt, kann gewaltfreie Utopien des Zusammenlebens für morgen entwerfen.

... nach vorn zu schauen

Die Beschäftigung mit aktuellen Ereignissen zeigt aber auch, dass sich immer wieder gesellschaftliche Prozesse und Ereignisse gegen die Freiheit und Gerechtigkeit richten können. Die jüngsten Kriege und der Rechtsterrorismus sind nur zwei Beispiele hierfür.
Die Erinnerung an die Ereignisse der Vergangenheit hilft uns, mit wachem Blick die Gegenwart zu überprüfen und uns zu vergewissern, ob unser Weg im Hier und Jetzt noch der Weg ist, den wir gehen wollen.

Lernen an authentischen Orten

Das IBB organisiert Lernen am Ort des Geschehens.
Wir sorgen für das nötige Hintergrundwissen und
dafür, dass Menschen miteinander ins Gespräch
kommen. Damit sind wir ein kompetenter Dienstleister
und Partner für Einrichtungen der Bildung
und Weiterbildung.

Wir bieten:
• Internationale Begegnungsprogramme
Gedenkstättenfahrten
• Studien- und Klassenfahrten
• Internationale Diskussionsforen.

Wir arbeiten häufig über viele Jahre mit festen Kooperationspartnern zusammen. Durch unsere Erfahrung und Kompetenz stellen wir anspruchsvolle Programme zusammen – inhaltlich durchdacht und organisatorisch erfahren.

 

Das IBB schafft Orte der Erinnerungskultur

Die IBB gGmbH gestaltet auch selbst Orte der Erinnerung in Osteuropa. Ein Beispiel dafür ist die Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ in Minsk, die die Geschichte des Minsker Ghettos wissenschaftlich aufarbeitet, Überlebende berät und unterstützt sowie ein breites Bildungsprogramm bietet. Mit Mitteln aus einer von der IBB gGmbH initiierten und koordinierten Förderkampagne wurde der zweite Bauabschnitt der Gedenkstätte Trostenez in Belarus errichtet, der am 29. Juni 2018 im Beisein der Staatsoberhäupter von Belarus, Deutschland und Österreich feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde. Die Gedenkstätte Trostenez erinnert an die massenhafte Ermordung von belarussischen, deutschen, österreichischen und tschechischen Juden, anderen Zivilisten, Partisanen und Widerstandskämpfern durch die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg.

Im ostukrainischen Charkiw arbeitet seit 2012 die Geschichtswerkstatt Tschernobyl. Das Beratungs- und Begegnungszentrum unterstützt und berät Tschernobyl-Betroffene bei der Lösung ihrer sozialen und rechtlichen Probleme und baut ein Zeitzeugenarchiv auf.

Im ostukrainischen Charkiw arbeitet seit 2012 die Geschichtswerkstatt Tschernobyl. Das Beratungs- und Begegnungszentrum unterstützt und berät Tschernobyl-Betroffene bei der Lösung ihrer sozialen und rechtlichen Probleme und baut ein Zeitzeugenarchiv auf.

Zeitzeugen

Menschen, die Geschichte hautnah erlebt haben: Bei vielen Projekten zur jüngeren Geschichte (z.B. Zweiter Weltkrieg, Tschernobyl, DDR-Mauerfall, 50 Jahre Migration) lassen wir Zeitzeugen zu Wort kommen, die von ihren persönlichen Erlebnissen erzählen – zum Beispiel vor Schulklassen oder bei Veranstaltungen.

Spurensuche Nationalsozialismus

Seit 1986 führen bis zu 40 Seminare pro Jahr an Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Hauptreiseziel für das IBB ist Auschwitz, der bekannteste Ort der Ermordung europäischer Juden und Symbol des Holocaust schlechthin. Angebote gibt es auch für Buchenwald und andere Gedenkstätten in Deutschland und darüberhinaus.

In seinen Seminaren geht es dem IBB um die Frage, wie ein solches verbrecherisches System funktionieren konnte und wie Menschen zu Opfern und Tätern wurden. In den zahlreichen erhaltenen Dokumenten, in Gesprächen mit Zeitzeugen und mit Wissenschaftlern lassen sich diese Fragen in Auschwitz wie kaum an einem anderen Ort betrachten.

Zusätzlich führen die Seminare nach Krakau und damit zu einem der ehemaligen Zentren jüdischer Kultur. Hier wird bei Besuchen von Museen, Synagogen, Friedhöfen sowie bei jiddischen Speisen und Klezmer-Musik spürbar, was das jüdische Leben einst ausgemacht hat.

Förderung von Gedenkstättenfahrten und „Jugend erinnert“

Seit Dezember 2015 ist die IBB gGmbH durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) anerkannte Zentralstelle für die Förderung von Gedenkstättenfahrten. Die IBB gGmBH erhält hierfür Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes. Seit 2019 erfolgt die Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“ aus den KJP-Mitteln des BMFSFJ und zusätzlichen Mitteln des Auswärtigen Amtes. Diese Fördermittel können entsprechend den geltenden Richtlinien für Fahrten außerschulischer Bildungsträger aus dem gesamten Bundesgebiet beantragt werden für Gedenkstättenfahrten zu Lernorten der NS-Geschichte im In- und Ausland. Sofern eine Kooperation zwischen einem nicht-schulischen Träger und einer Schule besteht und die Leitung beim nicht-schulischen Träger liegt, kann auch diese Fahrt aus Bundesmitteln gefördert werden.

Geschichtswerkstatt ``Leonid Lewin`` Minsk

Die Geschichtswerkstatt ist Treffpunkt für die letzten Überlebenden des Ghettos in Minsk, der Zwangsarbeit in Deutschland und der Konzentrationslager. Sie wurde 2003 eröffnet und ist zu einem zentralen Ort der Verständigung und Versöhnung sowie zu einem Bildungs- und Forschungszentrum für die Geschichte des Holocaust und anderer NS-Verbrechen geworden.

Zeitzeugen und ihre Angehörigen treffen sich hier mit Historikern und Jugendlichen aus Belarus und anderen europäischen Ländern, um ihre Lebensgeschichten weiterzugeben. Im Dialog mit den nachfolgenden Generationen formuliert sich hierbei die Hoffnung, dass die Kriege zwischen den Völkern sich nicht wiederholen mögen. Zudem versteht sich die Geschichtswerkstatt als ein Bildungszentrum, in dem „weiße Flecke“ der deutsch-belarussischen Geschichte aufgearbeitet werden.

Die Geschichtswerkstatt ist eines der letzten Häuser aus der Zeit des Ghettos und wird von der IBB gGmbH Dortmund, der IBB „Johannes Rau“ Minsk und dem Verband der jüdischen Organisationen und Gemeinden in Belarus gemeinsam verantwortet.

Geschichtswerkstatt Tschernobyl

Mit der Eröffnung der weltweit ersten Geschichtswerkstatt Tschernobyl startete das IBB 2012 ein Projekt gegen das Vergessen und Verdrängen der Katastrophe.
In Charkiw leben noch heute über 25.000 Tschernobyl-Betroffene, darunter 12.000 der insgesamt über 850.000 Liquidatoren, die in den Jahren 1986 bis 1989 am zerstörten Reaktor gearbeitet haben. Die Geschichtswerkstatt ist ein Treffpunkt für die Liquidatoren und eine Begegnungsstätte, in der Jugendlichen von der Katastrophe berichtet wird.
Freiwillige unterstützen die Liquidatoren und andere Katastrophenopfer, ihre Ansprüche gegenüber den Behörden durchzusetzen. Außerdem sollen Quellen und Dokumente zu Tschernobyl gesichert und die Biografien der Zeitzeugen aufgezeichnet werden.

Gedenkstätte Trostenez

Trostenez war der größte Vernichtungsort in Belarus während der deutschen Besatzungszeit von 1941 bis 1944. Zwischen 50 000 und 206 500 Menschen wurden getötet, verscharrt sowie zum Teil später exhumiert und verbrannt.

In Belarus entsteht seit 2014 mit Unterstützung der IBB gGmbH eine neue große Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert der weitläufige Gedenkort Malyj Trostenez nahe der Hauptstadt Minsk an die massenhafte Ermordung von belarussischen, österreichischen, deutschen und tschechischen Juden, anderen Zivilisten, Partisanen und Widerstandskämpfern.

Hochrangige Historiker und Experten der historisch-pädagogischen Arbeit hatten 2014 die Arbeit aufgenommen und in deutsch-belarussischer Zusammenarbeit die Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ konzipiert. Sie wird seit 2016 in Deutschland, Belarus und weiteren Ländern gezeigt.

Gemeinsam erinnern

Neben unseren Angeboten zu Spurensuche Nationalsozialismus entwickeln und organisieren wir Projekte für Jugendliche zu historischen Themen. Dabei arbeiten wir mit und für unterschiedliche Partner.

Das IBB organisiert Lernen am Ort des Geschehens. Wir sorgen für das nötige Hintergrundwissen und dafür, dass Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Damit sind wir ein kompetenter Dienstleister und Partner für Einrichtungen der Bildung und Weiterbildung.

Menschen, die Geschichte hautnah erlebt haben: Bei vielen Projekten zur jüngeren Geschichte (z.B. Zweiter Weltkrieg, Tschernobyl, DDR-Mauerfall, 50 Jahre Migration) lassen wir Zeitzeugen zu Wort kommen, die von ihren persönlichen Erlebnissen erzählen – zum Beispiel vor Schulklassen oder bei Veranstaltungen.