Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Aus der Geschichte lernen? Erinnerungskultur als Weg zur europäischen Verständigung

Aus der Geschichte lernen? Erinnerungskultur als Weg zur europäischen Verständigung
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Datum/Zeit
Date(s) - 27/10/2016 - 30/10/2016
Ganztägig

Veranstaltungsort
Warschau
Veranstaltungsnummer

Veranstalter
IBB gGmbH u.a.
Bereich

Kategorien


Internationale Konferenz für junge Historiker, Multiplikatoren der historischen Bildung und Journalisten

in Warschau 27.-30. Oktober 2016

Mit dieser Konferenz möchte das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB gGmbH) Dortmund je 20 jungen Historikern, Multiplikatoren der historischen Bildung, Initiativen und Journalisten aus Belarus, Deutschland, Polen, Russland und der Ukraine die Möglichkeit geben, einen differenzierten Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts (Zweiter Weltkrieg, Holocaust, Stalinismus) und seine historische Aufarbeitung zu werfen. Was wissen wir in Deutschland über die Entwicklung der Erinnerungskulturen in Polen und den drei osteuropäischen Ländern in der postsowjetischen Zeit? Welchen gesellschaftlichen Stellenwert hat die historische Erinnerung heute in den verschiedenen Ländern, welche Traditionen und neue Formen der Erinnerungsarbeit gibt es? Diese Konferenz bietet die Gelegenheit, besser zu verstehen, welche unbearbeiteten historischen Konflikte die Beziehungen zwischen diesen Ländern bis in die Gegenwart belasten.

In Vorträgen ausgewiesener Experten erhalten die Teilnehmer Informationen aus erster Hand über die Erinnerungskulturen, über Kontroversen und konkurrierende Erinnerungen, über weiße Flecken der Geschichtsschreibung in Belarus, Deutschland, Polen, Russland und der Ukraine. Darüber hinaus werden historische Initiativen, Projekte und Beispiele der praktischen Erinnerungsarbeit aus jedem Land vorgestellt, die entweder gegen das Verdrängen und Vergessen von geschichtlichen Ereignissen und Katastrophen im eigenen Land arbeiten oder grenzüberschreitend beim Prozess einer europäischen Erinnerungskultur und Verständigung positiv mitwirken.

Warschau ist nicht nur Ort der Konferenz, sondern als zentraler europäischer Erinnerungsort ermöglicht die polnische Hauptstadt zugleich eigene Lernerfahrungen: In parallelen Exkursionen gehen wir der Geschichte des Warschauer Aufstands 1944 und den nach 1989 entstandenen Orten einer nationalen Erinnerungskultur (Museum des Warschauer Aufstands, Museum der Geschichte der polnischen Juden, Denkmälern etc.) nach. Die Katastrophe des Holocausts wird beim Besuch des Vernichtungslagers Treblinka gegenwärtig, einem in Deutschland oft vergessenen Ort der Erinnerungskultur, den wir mit einer eigenen Gedenkfeierlichkeit würdigen möchten.

Bei abschließenden Diskussionen erörtern wir die Frage, wie Akteure der Erinnerungsarbeit auch in Zukunft über Sprach- und Landesgrenzen hinweg miteinander kommunizieren, zusammenarbeiten und sich vernetzen können, welche Formen des Informations- und Erfahrungsaustausches dabei helfen und in welchen gemeinsamen Projekten Akteure aus Ost und West weiter an der Vision einer europäischen Erinnerungskultur und Verständigung arbeiten können.

Das IBB Dortmund und seine Partner laden junge Historiker, Journalisten sowie Vertreter von Berufsgruppen, die sich professionell mit historischer Bildung, Geschichte und Erinnerungskultur beschäftigen, herzlich dazu ein, diesen Fragen gemeinsam mit ihren Kollegen aus Mittel- und Osteuropa nachzugehen.

 

Projektleitung

Peter Junge-Wentrup

Geschäftsführung IBB gGmbH Dortmund

 

Koordination

Dr. Isolde Baumgärtner

Gesamtkoordination

Anton Markschteder

IBB gGmbH Dortmund/ Koordinator Deutschland

Dr. Iryna Kashtalian

Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“, Minsk

Koordinatorin Belarus

Dr. Anatolij Podolskij

Ukrainian Center for Holocaust Studies

Koordinator Ukraine

Maxim Rust

Politologe, Warschau

Koordinator Polen

Julia Larina

Journalistin, Moskau

Koordinatorin Russland 

 

Zeitraum:  27. – 30. Oktober 2016
Teilnehmer:

20 junge Historiker, Journalisten und Vertreter des Bereichs der historischen Bildung und Erinnerungsarbeit (mit Berufserfahrung*) bis max. 40 Jahre aus Deutschland

* Studenten können leider an dieser Konferenz nicht teilnehmen, die Teilnahme von Doktoranden ist möglich.

Arbeitssprachen: Deutsch, Polnisch und Russisch (Übersetzung ist gewährleistet)

 

Was erwartet Sie?

  • Sie erhalten Informationen zu Entwicklungen und Problemen der nationalen Erinnerungskulturen in Mittel- und Osteuropa und lernen wegweisende Projekte zur historischen Erinnerungsarbeit und europäischen Verständigung kennen.
  • Sie haben die Möglichkeit, sich mit Kollegen aus Belarus, Deutschland, Polen, Russland und der Ukraine über ihr Verständnis von Geschichte und historischer Erinnerungsarbeit auszutauschen und neue Wege der Zusammenarbeit zu diskutieren.
  • Sie erweitern Ihr internationales berufliches Netzwerk.
  • Sie besuchen wichtige Erinnerungsorte in Warschau und Treblinka.

 

Was wird von Ihnen erwartet?

Als Multiplikator der historischen Bildung, als Historiker oder historisch interessierter Journalist verfügen Sie über besondere Möglichkeiten, Wissen und Erfahrungen, die Sie während der Konferenz gewonnen haben, an die breite Öffentlichkeit, Fachkreise etc. in Ihrem Land weiterzugeben. Es ist wünschenswert, dass die Teilnehmer auch nach der Konferenz aktiv werden, indem sie zur Thematik des Projektes zum Beispiel

  • einen Artikel/Beitrag in den Medien, Fachzeitschriften usw. veröffentlichen oder/und eine Veranstaltung (Vortrag, Präsentation o. ä.) organisieren.

Neue gemeinsame Projektideen und Initiativen zur Entwicklung der Erinnerungskultur auf europäischer Ebene, die Teilnehmer während der Konferenz entwickeln, werden ausdrücklich begrüßt und seitens des IBB und seiner Kooperationspartner im Rahmen ihrer Möglichkeit unterstützt.

Teilnahmebedingungen

Kosten

  • Folgende Kosten werden vom Projektträger IBB gGmbH Dortmund getragen:
  • Übernachtung in Zweibettzimmern im Best Western Hotel Felix***
  • Verpflegung während der Konferenz
  • Programm der Konferenz
  • Exkursionen inklusive Eintrittsgelder und Führungen
  • Dolmetscherleistungen
  • Auslandskrankenversicherung

 

  • Folgende Kosten werden von den deutschen Teilnehmern getragen:
  • Reisekosten nach Warschau und zurück

 

Bewerbung:

  • Die Bewerbung erfolgt im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung. Wenn Sie teilnehmen möchten, reichen Sie bitte Ihre Kurzbewerbung bis zum 04. September 2016 ein.
  • Zum Ausfüllen des Bewerbungsformulars benutzen Sie folgenden Link:

http://goo.gl/forms/mj5AxuFQUPCfMxMz2

 

Ab 19. September 2016 erhalten Sie Bescheid über Ihre Teilnahme sowie detaillierte Informationen zum technischen und organisatorischen Ablauf. Sie werden in jedem Fall per E-Mail informiert, ob Ihre Bewerbung erfolgreich war.

Bei Fragen und für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Anton Markschteder:

E-Mail: markschteder@ibb-d.de

Telefon: +49 231 95 20 96-31

 

Das Projekt wird vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) gGmbH Dortmund durchgeführt und mit Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert. Kooperationspartner sind: Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutsch-Polnisches Jugendwerk, Warschau, Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“, Minsk, und IBB „Johannes Rau“ Minsk, Ukrainian Center for Holocaust Studies, Kiew, MEMORIAL International, Moskau. Weitere Partner in allen beteiligten Ländern unterstützen das Projekt.

 

Weitere Informationen über Projektträger, beteiligte Partner und Organisationen:

IBB

Bundeszentrale für politische Bildung

Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW) /Polsko-Niemiecka Współpraca Młodzieży (PNWM)

Stiftung „Karta Zentrum“ /Fundacja Ośrodka KARTA

IBB „Johannes Rau“ Minsk

Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk

Ukrainian Center for Holocaust Studies

MEMORIAL International