Welchen gesellschaftlichen Stellenwert hat die historische Erinnerung heute in den verschiedenen Ländern Europas, welche Traditionen und Formen der Erinnerungsarbeit gibt es? Welche Rolle spielt die Erinnerungskultur für Versöhnungsprozesse zwischen Nachbarn?
Diese Fragen thematisiert eine multinationale Studienreise vom 11. bis 18. Oktober 2015. Das IBB Dortmund lädt jeweils zehn Journalisten und Historiker aus Deutschland, Belarus, Russland und aus der Ukraine ein. In Polen und Deutschland besuchen sie wichtige Erinnerungsorte, die zur verheerenden Geschichte des Zweiten Weltkriegs und seiner historischen Aufarbeitung führen. Die Studienfahrt wird gefördert durch das Auswärtige Amt der Bundesregierung. Die Teilnahme ist bis auf die Anreise zum Ausgangspunkt Berlin für die Teilnehmenden kostenlos.
Ziele der Studienreise sind in Polen u.a. die Europäische Bildungsstätte Kreisau / Krzyżowa, die Gedenkstätte KZ Groß-Rosen und Wroclaw. In Kreisau, auf dem ehemaligen Gutshof der Familie von Moltke – einst Ort des deutschen Widerstands und heute ein symbolischer Ort der Versöhnung – lassen sich die Etappen des langwierigen und konfliktreichen Verständigungsprozesses zwischen Deutschen und Polen bis zur Gegenwart nachvollziehen. Neben einer historischen Stadtführung in Wrocław, der künftigen europäischen Kulturhauptstadt 2017, stehen ein Besuch der Gedenkstätte KZ Groß-Rosen und Gespräche mit polnischen Historikern auf dem Programm.
Danach reist die Gruppe zu deutschen Erinnerungsorten. In Dresden werden die Frauenkirche und das Militärhistorische Museum besucht und in Berlin das Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“. Ein abschließender Workshop in Berlin geht der Frage nach, wie Historiker und Journalisten aus Ost- und Westeuropa auf zivilgesellschaftlicher Ebene weiter an dem Projekt einer europäischen Erinnerungskultur arbeiten können.
Interessierte können sich ab sofort beim IBB Dortmund bewerben. Bewerbungsschluss ist am 8. August 2015.
Ausführliche Informationen zur Studienreise finden Sie hier.