Europäische Aktionswochen

"Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima"

Alle Veranstaltungsorte auf einen Blick

Alle Veranstaltungsorte

Die Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ wurden 2012 erstmals initiiert durch das IBB Dortmund (IBB gGmbH) zur Erinnerung an den Supergau im Atomkraftwerk Tschernobyl am 26. April 1986 und im AKW Fukushima am 11. März 2011. In diesem Jahr werden die Veranstaltungen von Netzwerkpartnern in Braunschweig, Kiel und Hagen organisiert mit Unterstützung des IBB Dortmund, das die Teilnahme von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Belarus und der Ukraine ermöglicht. Gemeinsame Hauptveranstaltung ist diesmal ein Diskussionsabend im Hybrid-Format am 26. April 2022 ab 18.45 Uhr in Kiel. (Für den Zugang zur Zoom-Sitzung nutzen Sie bitte diesen Link.)
Unsere Presseinformation zu den Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ finden Sie hier.
Unser Foto oben zeigt eine Ausstellung der ukrainischen Designer-Assoziation „4. Block“ um Professor Oleg Veklenko aus Charkiw, die in Polen gezeigt wurde. Oleg Veklenko war nach dem Supergau von Tschernobyl 1986 selbst als Liquidator im Einsatz am havarierten Atomkraft und engagiert sich heute unter anderem auch gegen den Krieg in der Ukraine. Mehr Anti-Kriegs- und Umwelt-Plakate der Assoziation 4th Block finden Sie auch hier.

facebook2_1Aktuelle Veranstaltungshinweise und Impressionen von den Zeitzeugengesprächen und Diskussionsrunden finden Sie auf unserer öffentlichen Facebook-Seite.

In diesen Städten sind 2022 Veranstaltungen im Rahmen der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ geplant. Bitte beachten Sie Hinweise auf Hybrid-Veranstaltungen.

19.04.2022: Radio-Beitrag über die Veranstaltungen des Trägerkreises Braunschweig in Radio Okerwelle ab 14 Uhr.

23.04.2022: Unser Aller Energie – Ökumenischer Klima- und Energie-Pilgerweg im Allertal, 10.15 bis 16 Uhr, Treffpunkt Bahnhof Marienborn – Pilgerweg mit inhaltlichen Stationen.

25.04.2022: Regionales Bildungszentrum Kiel, vormittags, Gespräch mit Anatolij Gubarew /  Vortrag Astrid Sahm

Abends Schönberg: Einladung der Fukushima Mahnwache

26.04.2022: Bad Bramstedt, Zeitzeugengespräch, Jürgen Fuhlendorf-Schule 8.45 bis 12.15 Uhr (HBS)

Nachmittags: Kiel, Empfang durch den Bürgermeister der Stadt Kiel

26.04.2022: Online, Salzgitter 11.55 Uhr (Fünf vor Zwölf) „Andacht am Lutherbaum in Salzgitter gegen von BfS. Livestream via Livestream – TV38

26.04.2022: Diskussionsabend (Hybrid-Format – Anmeldung via Zoom-Link):  18.45 Uhr,  Weimarer Straße 6, 24106 Kiel, Ansgargebäude Haus 1; Heinrich Böll Stiftung Schleswig- Holstein (HBS), Erinnerungen unter besonderen Vorzeichen mit Strahlenschützer Dr. Rainer Gellermann, Braunschweig, Tschernobyl-Zeitzeuge Anatolij Gubarew, Alexej Nesterenko, Institut Belrad Minsk. Das ausführliche Programm finden Sie hier.

27.04.2022: Erinnerungen unter besonderen Vorzeichen, TH Lübeck Audimax, Mönkhofer Weg 245, 23562 Lübeck: Gespräch mit Anatolij Gubarew,  Vortrag Astrid Sahm, Gespräch  mit Alexej Nestarenko (BELRAD Minsk) und Bericht von Kyryl Savin, Mitarbeiter der Deutschen Welle (HBS), 18 Uhr

28.04.2022: Rathaus Schöppenstedt, Markt 3, 18 Uhr, Ausstellung und Buchvorstellungen „10 % – das ehemalige Kernforschungszentrum betreffend“ und „Tschernobyl als Weltkatastrophe“. Weitere Informationen finden Sie hier.

02.05.2022: Zentrum für Interkulturelle Bildung Berchum (ZIBB), Ergster Weg 59, 58093 Hagen, 18 Uhr:  „36 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl“ , Infoabend mit belarussischen Gästinnen, organisiert von East-West-Germany e.V. und der AG Tschernobyl-Aktionswochen. Den Flyer finden Sie hier.

„Skizzen-Buch“ in deutscher Sprache

Die Geschichtswerkstatt Tschernobyl in Charkiw hat am Freitag, 20. April 2018, die deutsche Übersetzung des Buchs „Tschernobyl: Skizzen vom Ort des Geschehens“ vorgestellt. In seinem Buch beschreibt der Design-Professor Oleg Veklenko den Einsatz der mehreren 100.000 so genannten Liquidatoren 1986 und 1987 in Tschernobyl aus seiner sehr persönlichen Sicht. Viele bisher unveröffentlichte Fotografien, Bleistift-Skizzen und Erinnerungen vermitteln einen Eindruck von der zeitweise sorgenvoll bedrückten Atmosphäre. Oleg Veklenko, selbst als junger Mann im Einsatz am havarierten vierten Block des Kraftwerks, hat im Lauf seines Lebens immer wieder Eindrücke aus dem Einsatz künstlerisch verarbeitet. Die ukrainische und russische Fassung hatte das IBB Dortmund finanziell gefördert. Die Übersetzung wurde erst durch eine Förderung der deutschen Botschaft in Kiew im Rahmen des deutsch-ukrainischen Sprachenjahres 2017/2018 möglich.

Zeitzeugen halten Erinnerung wach an Reaktorkatastrophe

Die Erinnerung an ihren Einsatz am brennenden Reaktor von Tschernobyl in den Tagen nach dem 26. April 1986 ist nicht immer einfach für sie. Mindestens 17 Zeitzeugen aus Belarus und aus der Ukraine machen sich in diesen Tagen dennoch auf den Weg nach Großbritannien, Polen, Tschechien, Österreich und Deutschland. Vor Schulklassen und Gruppen von Erwachsenen werden sie von ihrem lebensgefährlichen Einsatz berichten, der ihr Leben in die Zeit vorher und die Zeit nachher zerteilte und Europa vor einer noch weit schlimmeren Katastrophe bewahrte. Viele Zeitzeugen kommen bereits zum wiederholten Mal nach Westeuropa und schauen ihrer Reise voll Zuversicht entgegen: Nicht zuletzt die Diskussion im Europaparlament in Brüssel 2016 habe gezeigt, wie wichtig es ist, die einschneidende Erfahrung an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Einige Lebenserinnerungen von Zeitzeugen stehen online zur Verfügung. Aktuell baut die Geschichtswerkstatt Tschernobyl in Charkiw ein umfassendes Zeitzeugenarchiv in deutscher Sprache auf.

Geschichtswerkstatt Tschernobyl feierte ihren fünften Jahrestag

Mit einem Festakt am 24. April 2017 – zwei Tage vor dem Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl – feierte die Geschichtswerkstatt Tschernobyl in Charkiw den fünften Jahrestag ihrer Eröffnung. Das IBB Dortmund hatte den Impuls gegeben zur Gründung und mit dem städtischen Liquidatorenverband Sojus Tschernobyl in Charkiw einen starken Partner gefunden. Heute ist die Geschichtswerkstatt ein wichtiger Treffpunkt der Tschernobyl-Betroffenen und Kompetenzzentrum der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“. Zum fünften Jahrestag gibt die Geschichtswerkstatt das Buch „Tschernobyl – Skizzen vom Ort des Geschehens“ des Design-Professors und Tschernobyl-Liquidators Oleg Veklenko heraus. Im Osten der Ukraine leben noch heute mehr als 12 000 frühere Liquidatoren sowie weitere Betroffene der Tschernobyl-Katastrophe, die dringend auf Hilfen angewiesen sind.

Kerzenaktionen zeitgleich in vielen Ländern

Trägerkreise in Belarus, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Polen, Tschechien und in der Ukraine organisieren Zeitzeugengespräche, Vortragsveranstaltungen und Kerzenaktionen zur Erinnerung an die Jahrestage von Fukushima am 11. März und von Tschernobyl am 26. April.

'Das Vermächtnis von Tschernobyl wird uns und unsere Nachkommen begleiten'

„Das Vermächtnis von Tschernobyl wird uns und unsere Nachkommen begleiten – und zwar für viele kommende Generationen…“ 

Kofi Annan,
ehem. Generalsekretär der UNO, New York 2000

Tschernobyl war eine Reaktorkatastrophe mit bis heute immer noch unabsehbaren Folgen für Mensch und Umwelt. Sie hat gelehrt, dass technogene Katastrophen keine nationalen Grenzen kennen. Da Belarus das von den Folgen am meisten betroffene Land ist, sahen es IBB Dortmund und die IBB Minsk schon früh als besondere Verpflichtung, sich für die Linderung der Folgen zu engagieren: Unter dem Motto „Tschernobyl mahnt“ standen die deutsch-belarussische und die deutsch-belarussisch-ukrainische Partnerschaftskonferenz am 10. und 20. Jahrestag der Katastrophe, 1996 und 2006. So konnten die Netzwerkbildung von Partnerschafts- und Hilfsorganisationen enorm gestärkt und neue Projektideen geboren werden.

Weitere Informationen über die
Europäischen Aktionswochen der Vorjahre
finden Sie hier.

Aktivitäten zeitgleich in Europa

Das Konzept

Mit den Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ lässt das IBB jene zu Wort kommen, deren Leben sich durch die Katastrophen für immer verändert hat. Die Erinnerung an Tschernobyl und Fukushima wird dabei mit Konzepten der erneuerbaren Energien und des sparsamen Umgangs mit Energie verbunden. Die Aktionswochen finden jedes Jahr zwischen dem 11. März, dem Jahrestag von Fukushima, und dem 26. April, dem Jahrestag von Tschernobyl, statt. Eine nachhaltige Energiepolitik ist nicht nur in Deutschland notwendig, sondern europaweit. Daher finden die Aktionswochen in Kooperation mit zahlreichen europäischen Organisationen statt.

Das Netzwerk

Durch sein jahrelanges Engagement hat sich das IBB als zentrale Anlaufstelle des Tschernobyl-Gedenkens etabliert. Das IBB organisiert seit 1996 jährlich Partnerschaftstagungen und Netzwerktreffen. An den gemeinsamen Veranstaltungen beteiligen sich zahlreiche Initiativen aus vielen Ländern. Ziel der Arbeit im Netzwerk ist es, durch gemeinsames Erinnern ein gesellschaftliches Lernen aus der Reaktorkatastrophe zu ermöglichen.

Das Programm 2019

Trägerkreise organisieren im Rahmen der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ Diskussionsabende, Kerzenaktionen und Zeitzeugengespräche. Die meisten Veranstaltungen sind öffentlich. Zeitzeugengespräche in Schulen sind indes in aller Regel nicht öffentlich.

Die Lebenserinnerungen von Zeitzeugen

Im Rahmen der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ vermittelt das IBB Dortmund Zeitzeugen, die aus erster Hand berichten können, welche Folgen die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima für ihren Lebensweg hatten. Die meisten von ihnen waren als sogenannte Liquidatoren im Einsatz, als Feuerwehrleute, Hubschrauberpiloten oder ähnliches. Zur Sammlung der schriftlich fixierten Biografien geht es hier.

Publikationen rund um Tschernobyl und Fukushima

Der Fukushima-Reader für den Unterricht

Der Fukushima-Reader, veröffentlicht im Dezember 2012, enthält eine umfassende Materialsammlung für den Unterricht an weiterführenden Schulen in Sekundarstufe I und II. Er kann sowohl im naturwissenschaftlichen als auch im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht genutzt werden. Der Reader umfasst Informationen über Radioaktivität und ihre Wirkung, über den Ablauf des Unfalls in Fukushima, die Auswirkungen der Havarie, Berichte über die Arbeiter im AKW Fukushima, über die Bevölkerung in Japan, die Informationspolitik, Berichte Betroffener und die Reaktionen in Japan. Eine Liste der Literatur- und Quellenangaben rundet die Materialsammlung ab. Eine Ergänzung zum Themenkomplex Tschernobyl ist in Vorbereitung.

Die PDF-Datei als Download finden Sie hier. (In höherer Auflösung aufAnfrage!)

''Verlorene Orte, gebrochene Biografien''

Zum 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl am 26. April 2011 hat das IBB einen Bildband mit Fotografien von Rüdiger Lubricht veröffentlicht : „Verlorene Orte, gebrochene Biografien“ zeigt auf 120 Seiten verlassene Dörfer und die letzten Bewohner der Region rund um Tschernobyl, die durch den radioaktiven Fallout verstrahlt worden ist. Der Bildband, herausgegeben von Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks Dortmund, enthält ein Vorwort von Dr. Astrid Sahm.

(Februar 2011; 25,- €, zu beziehen über den Internet-Buchhandel)

Bücher und Broschüren

Das IBB Dortmund hat eine Reihe von Publikationen zum Thema  veröffentlicht und Materialien gesammelt.  Die Bücher und Broschüren können bestellt werden, teilweise stehen sie zum Download zur Verfügung.

Die Zeitschrift Europäische Perspektiven

„Zukunft gestalten nach Tschernobyl und Fukushima“, Dokumentation

„Tschernobyl und Fukushima erinnern: Menschen – Orte – Solidarität – Zukunft“

„Tschernobyl und die europäische Solidaritätsbewegung“

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