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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

100 Jahre Erster Weltkrieg: IBB begleitet Jugendliche zum Staatsakt nach Frankreich

100 Jahre Erster Weltkrieg: IBB begleitet Jugendliche zum Staatsakt nach Frankreich

Eine große Ehre wird vier Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen zuteil: Sie dürfen am 11. November 2014 am feierlichen Staatsakt zur Enthüllung des „Rings der Erinnerung“ in Nord-Pas de Calais teilnehmen. Das europäische Mahnmal verzeichnet die Namen aller 580 000 Opfer des Ersten Weltkriegs. Sieben hohe Staatsgäste und mehr als 500 Ehrengäste werden zur feierlichen Gedenkstunde in Nordfrankreich erwartet, darunter Prinz Charles, Frankreichs Premier François Hollande, Bundespräsident Joachim Gauck und für NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, Dr. Angelica Schwall-Düren. Die Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen erhielten ihre Einladung direkt aus dem Elyseé-Palast nach Empfehlung des Regionalparlaments in Nord-Pas de Calais. Organisiert wird ihre Fahrt vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk e. V. in Dortmund im Auftrag der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen hatten im August an der Jugendbegegnung im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks in Nordfrankreich teilgenommen und sich zusammen mit Gleichaltrigen aus Polen und Frankreich intensiv mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Ihre Gedanken zu den Lehren aus dem Ersten Weltkrieg hatten bereits während der Jugendbegegnung lobende Anerkennung gefunden.

Damals hatten sie schon die Vorbereitungen beobachtet für das Mahnmal aus Edelstahlplatten, das einen besonderen Beitrag zur europäischen Erinnerungskultur leisten wird. Denn der „Ring“ am Rande des größten Soldatenfriedhofs in Frankreich wird erstmals alle 580 000 Kriegsopfer namentlich auflisten, die in Flandern und Artois ihr Leben verloren haben – unabhängig von ihrer Nationalität oder Religionszugehörigkeit.

Nœux-les-Mines, 11.11.2014: Praesident Daniel Percheron begruesst Ministerpraesidentin Hannelore Kraft und Ministerin Angelica Schwall-Dueren zu einem bilateralen Gespraech. Li: Madjouline Sbaï, Vizepraesidentin. 2.v.re. Nadine Lefebvre. Re. Christelle Fauchet Foto: Ralph Sondermann

Nœux-les-Mines, 11.11.2014: Praesident Daniel Percheron begruesst Ministerpraesidentin Hannelore Kraft und Ministerin Angelica Schwall-Dueren zu einem bilateralen Gespraech.
Li: Madjouline Sbaï, Vizepraesidentin. 2.v.re. Nadine Lefebvre. Re. Christelle Fauchet
Foto: Ralph Sondermann

Bei der feierlichen Übergabe des rund 380 Meter langen „Rings der Erinnerung“ werden die Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern Europas einen Beitrag zum Festprogramm leisten und Texte verlesen. Ein Spalier zu Ehren aller Opfer schließt sich an.

Begleitet werden die Jugendlichen von Hildegard Azimi-Boedecker, Leiterin des Fachbereichs Beruf international und Migration im IBB Dortmund. „Wir freuen uns sehr für die Jugendlichen, die sich in sehr vorbildlicher Weise mit der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts beschäftigt haben.“

Ihr Engagement hat den 15 Jugendlichen sogar eine weitere Einladung eingebracht: Am Freitag, 24. Oktober 2014, dürfen sie an der Gedenkstunde des Landtags Nordrhein-Westfalen zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs teilnehmen. In einer Talkrunde, moderiert vom stellvertretenden Landtagspräsidenten Oliver Keymis – zugleich Vorsitzender der Parlamentariergruppe NRW-Frankreich – sollen drei Jugendliche über ihre Eindrücke von der Arbeit im Regionalen Weimarer Dreieck berichten. Unter ihren Zuhörern im Düsseldorfer Landtag werden neben Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Europaministerin Dr. Angelica Schwall-Düren dann auch Vertreter des Regionalparlaments Nord-Pas de Calais sein.

Als Partnerregionen in Europa richten Nord-Pas de Calais, Schlesien und Nordrhein-Westfalen jedes Jahr die trilateralen Jugendbegegnungen im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks aus.