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16. Minsk-Forum in der IBB „Johannes Rau“ diskutiert über die Zukunft der Zusammenarbeit

16. Minsk-Forum in der IBB „Johannes Rau“ diskutiert über die Zukunft der Zusammenarbeit

Wie entwickeln sich die Beziehungen zwischen Deutschland, Belarus und der EU weiter? Dieser Frage widmeten sich die mehr als 300 Gäste aus 20 Ländern beim XVI. Minsk Forum, zu dem die deutsch-belarussische gesellschaft (dbg) vom 22. bis 24. November 2018 in die IBB „Johannes Rau“ Minsk eingeladen hatte.

Prof. Dr. Rainer Lindner eröffnete das 16. Minsk- Forum in der IBB "Johannes Rau" Minsk.

Prof. Dr. Rainer Lindner eröffnete das 16. Minsk- Forum in der IBB „Johannes Rau“ Minsk.

Professor Dr. Rainer Lindner, Vorsitzender der dbg Berlin, hatte die Konferenz „Belarus und die EU – Die Zukunft der Partnerschaft: Dialog, Entwicklung und Digitalisierung“ am Donnerstag, 22. November 2018 mit einem kurzen Rückblick auf das Erreichte eröffnet. Er würdigte die Schritte der Annäherung zwischen Deutschland und Belarus im politischen Jahr 2018 und unterstrich die konstruktive Rolle von Belarus im Rahmen der Östlichen Partnerschaft der EU. Hier gelte es im kommenden Jahr 2019 Bilanz zu ziehen nach zehn Jahren Östlicher Partnerschaft. Im Zentrum der Fachdiskussionen standen die Möglichkeiten für regionale Kooperation, Fragen der Bürgerbeteiligung und der lokalen Verwaltung. Dabei ging es um die Chancen für E-Governance und Open Data in Belarus ebenso wie um Kultur 4.0 und die wirtschaftlichen Perspektiven von Belarus bei Mobilität, Logistik und Handel. Mit der (Selbst-)Positionierung von Belarus in den internationalen Beziehungen und den Chancen des Nation Branding befasste sich die Abschlussdiskussion. Das Außenministerium der Republik Belarus informierte dabei über die neuen EU-Visabestimmungen während der European Games 2019 in Minsk. Belarus werde sich damit gegenüber seinen internationalen Gästen als ein sicheres und offenes Land präsentieren.

Botschafter Peter Dettmar berichtete in seinem Grußwort über die deutsch-belarussischen Beziehungen.

Botschafter Peter Dettmar berichtete in seinem Grußwort über die deutsch-belarussischen Beziehungen.

In seinem Grußwort erwähnte der deutsche Botschafter Peter Dettmar die positive Entwicklung der bilateralen deutsch-belarussischen Beziehungen, die sich unter anderem auch in stabilen wachsenden Handelsbeziehungen widerspiegeln.

Belarussische Medien besuchten das Minsk-Forum und berichteten.

Belarussische Medien nahmen das 16. Minsk-Forum zum Anlass für eine ausführliche Berichterstattung.

Erstmals nahmen auch Oleg Krawtschenko, stellvertretender Außenminister der Republik Belarus, und Dirk Wiese, Koordinator der deutschen Bundesregierung für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft,  am Minsk Forum teil. „Das Minsk Forum hielt die Kommunikationskanäle stets offen, selbst in den schwierigsten Zeiten“, sagte Krawtschenko. Er signalisierte großes Interesse an einer Fortsetzung der Östlichen Partnerschaft, die 2019 ihr zehnjähriges Jubiläum begeht. Die Östliche Partnerschaft trage zur regionalen Sicherheitsbildung bei und biete wichtige, über die bilaterale Kooperation hinausgehende Kooperationsformate.

Dirk Wiese, Mitglied des Deutschen Bundestages und Koordinator der zwischengesellschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft, betonte die herausragende Rolle der Republik Belarus für die Region und beschrieb die Vielfältigkeit der deutsch-belarussischen Kooperation unter anderem am Beispiel des Sozialen Forums im Rahmen des Förderprogramms Belarus. „Frieden, Sicherheit und wirtschaftlicher Wohlstand sind Ziele, die ein Staat allein nur schwer erreichen kann. Es ist einfacher, dies gemeinsam zu tun.“ Dirk Wiese betonte vor mehr als 300 Zuhörern auch, dass es keine Zukunft ohne Vergangenheit geben könne. „Die Leiden, die Deutschland Belarus in den Kriegsjahren zugefügt hat, werden nicht vergessen“, sagte der Abgeordnete. Deutschland habe seine Lehren aus der Geschichte gezogen und trete deshalb heute für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in der ganzen Welt ein.

Eine erste Round-Table-Diskussion zum Thema „Belarus, seine Nachbarn und die EU. Möglichkeiten für regionale Kooperationen“ hatte Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin des IBB Dortmund (IBB gGmbH) geleitet. Dies war der Auftakt zu intensiven Diskussionen, die sich am zweiten Konferenztag um Bürgerbeteiligung und lokale Verwaltung, mit Belarus als Hub für Mobilität, Logistik und Handel, um E-Governance und Open Date sowie um Kultur 4.0 drehte. Mit einem Besuch der Kunstsammlung der BelGazPromBank in Minsk, prominent begleitet und erläutert vom leitenden Kurator Dr. Aliaksandr Zimenka, klang die Konferenz am Samstag, 24. November 2018, aus.

Seit seiner Gründung im Jahr 1997 gilt das Minsk Forum als einzigartige Plattform für den Meinungs- und Ideenaustausch für die Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft in Belarus sowie der Nachbarstaaten und der EU. Der Schirmherr des Minsk Forums, Peter Dettmar, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Belarus und Andrea Wiktorin, Leiterin der Vertretung der Europäischen Union in der Republik Belarus, wurden für Ihre langjährige Unterstützung des Minsk Forums gewürdigt.

Weitere Informationen über die Arbeit der IBB „Johannes Rau“ Minsk finden Sie hier.