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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Zeitzeuge Alexander Richter zu Gast in der Realschule Waltrop

1982 wird Alexander Richter bei einer Verkehrskontrolle nahe Potsdam von Stasi-Männern verhaftet. Für ihn beginnt eine zweieinhalbjährige Tortur, die ihn durch verschiedene Gefängnisse der DDR führt. 1985 schließlich kauft ihn die Bundesrepublik frei.

Er war kein ausgemachter Staatsfeind, hat sich nicht verschworen und war nicht oppositionell organisiert. Sein Verbrechen? Alexander Richter hatte einen Roman geschrieben und das Manuskript einer Freundin im Westen geschickt. In dem Buch stellte er die politischen und wirtschaftlichen Zustände der DDR ungeschönt dar – für die Stasi war so etwas ganz klar staatsfeindliches Verhalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fast 40 Jahre später spricht er regelmäßig mit Schülerinnen und Schülern – so auch am 05.10.21. Alexander Richter hat gelernt, mit seinem Trauma umzugehen. Es mache ihm nichts mehr aus, vor Publikum darüber zu sprechen, erzählt er. Dieses Mal berichtet er vor zwei Klassen der Städtischen Realschule Waltrop. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr interessiert und schrecken auch vor intimen Fragen nicht zurück. Unser Zeitzeuge genießt das sichtlich, die schwierigen seien ihm die liebsten Fragen.

Am Ende bleibt zu wenig: Zeit. Beide Klassen hätten am liebsten noch viel mehr Fragen gestellt. Ein weiterer Termin ist daher schon in Planung.

 

Dieses Projekt wird gefördert mit Mitteln des LWL.