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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Engagement für die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in Minsk

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Engagement für die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in Minsk

Blumengrüße und eine kleine Torte haben Überlebende des Holocaust und der NS-Zeit in Minsk am Samstag, 9. Mai 2020, zum 75 Jahrestag des Kriegsendes von Freiwilligen des Belarussischen Roten Kreuzes und Mitarbeitenden der IBB „Johannes Rau“ Minsk erhalten. Bei der kontaktlosen Übergabe der Mittagsmahlzeiten, die die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen seit dem 1. Mai 2020 regelmäßig in einer vom IBB initiierten Hilfsaktion erhalten, sprachen die Überbringer Glückwünsche zum „Tag des Sieges“ aus, wie dieser Feiertag in Belarus und anderen postsowjetischen Staaten offiziell heißt.

„Wir freuen uns, dass es uns gemeinsam mit unseren Partnern gelungen ist, den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen diese persönlichen Aufmerksamkeiten zukommen zu lassen“, sagt Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin der IBB gGmbH Dortmund. „Gerade in der schwierigen Corona-Zeit zeigen wir ihnen damit, wie wichtig sie uns sind.“

Zum Kreise der besuchten Überlebenden gehörten unter anderem auch Fryda Reizman, Yauhen Khrol, Aliaksandra Barysava, Barys Papou, Raisa Semashko, Yakov Kravchinsky und Zinaida Goryashko. Sie unterstützen schon seit vielen Jahren die Arbeit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“. Der deutsche Botschafter in Minsk, Manfred Huterer, hatte sie am 4. März 2020 in Minsk mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er würdigte damit das unermüdliche Engagement der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für die Verständigung und Versöhnung.

Trotz der Corona-Pandemie hat die belarussische Führung den Jahrestag des Kriegsendes mit einer Militärparade gefeiert. Da sie zur Hochrisikogruppe zählen, haben die meisten betagten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen jedoch auf die Teilnahme an den öffentlichen Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag verzichtet. Um so wichtiger waren daher für sie die Begegnungen direkt vor ihrer Wohnungstür.

Mehrere Fernsehsender und Zeitungen berichteten über die Hilfsaktion, die das IBB Dortmund gemeinsam mit der IBB „Johannes Rau“ organisiert hat und die von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, unterstützt wird. Zu sehen ist darin u.a. Aleksiandra Barysava, die als Kind die Konzentrationslager Majdanek und Ausschwitz überlebt hat. Sie hatte für das kurze Treffen mit den Freiwilligen eigens ihre Orden angelegt, um an alle Kriegstoten und NS-Opfer zu erinnern. Hierzu zählen auch 19 Angehörige ihrer eigenen Familie.

Freiwillige des Belarussischen Roten Kreuzes holten täglich Mittagsmahlzeiten am Restaurant Westfalia ab und versorgen die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Fotos: IBB „Johannes Rau“ Minsk

 

Die auf mindestens zwei Monate angelegte Initiative zur Unterstützung der Zeitzeugen kann übrigens auch durch Spenden unterstützt werden auf das Spendenkonto der IBB gGmbH Dortmund mit der IBAN-Nr. DE69 3506 0190 2100 2110 44 bei der KD-Bank (BIC: GENODED1DKD), Stichwort „Corona-Hilfe für Zeitzeugen“.

Zum TV-Bericht des Ersten belarussischen Fernsehkanals geht es hier.

Zum Bericht der Nachrichtenagentur BELTA geht es hier.

Zum Bericht des Internetportals Zaustra geht es hier.  

Weitere Informationen über die Arbeit der IBB „Johannes Rau“ finden Sie hier.

Weitere Informationen über die Arbeit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ finden Sie hier.