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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Auftakt im Projekt „Europe4Refugees – follow the routes“ in Italien

Auftakt im Projekt „Europe4Refugees – follow the routes“ in Italien

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In der süditalienischen Stadt Cosenza hat am Sonntag, 22. Oktober 2017, das Projekt „Europe4Refugees – follow the routes“ begonnen: Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft werden sieben Partnerorganisationen der Erwachsenenbildung aus fünf Ländern bis November 2019 eng zusammenarbeiten an einem Ziel: einem praxisorientierten Ländervergleich zur Situation von Flüchtlingen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Perspektive von Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Bildungsträgern in der Arbeit mit Geflüchteten.

europe4refugees - Fachkräfte unterwegsBeim ersten Treffen in Kalabrien ist die NRO La Kasbah onlus vom 21. bis 25. Oktober 2017 Gastgeber für die Partner. Am Sonntag, 22. Oktober 2017, stand zunächst eine Besichtigung der Provinzhauptstadt im Süden Italiens auf dem Programm. Cosenza präsentierte sich bei strahlendem Sonnenschein und milden 21 Grad als eine weltoffene, moderne Kleinstadt mit einer attraktiven historischen Altstadt und einem Open Air-Museum für moderne Kunst. Seit einigen Jahren treffen hier jedes Jahr mehrere tausende Geflüchtete vornehmlich aus Afrika ein.

Am Montag, 23. Oktober 2017, trafen sich die Vertreter der Partnerorganisationen -– zur ersten Seminareinheit und machten sich miteinander bekannt. Enza Papa, Organisatorin des ersten Besuchsprogramms auf Seiten der Assoziazione La Kasbah onlus, stellte das italienische Aufnahme- und Registrierungssystem vor. Der Rechtsanwalt Franco Cirono, der La Kasbah onlus kenntnisreich unterstützt, beantwortete viele Fragen speziell zum Umgang mit der Dublin II – Verordnung. Können Geflüchtete, die in Italien erstregistriert sind und später in nördliche EU-Länder reisen, immer wieder nach Kalabrien zurückgesandt werden? Daneben standen Fragen generell zum Aufenthaltsrecht und zum Familiennachzug im Mittelpunkt. Emanuela Carmina präsentierte ein Programm zum Empowerment von Geflüchteten und Diana Gatto das Angebot an Sprachkursen sowie weiteren Bausteinen der Erwachsenenbildung. Emilia Corea berichtete schließlich über das Gesundheitssystem für Migrantinnen und Migranten.
europe4refugees - Fachkräfte unterwegsAm Nachmittag stellten zwei Geflüchtete aus Afrika und Afghanistan ein gelungenes Empowerment- Projekt vor: Geflüchtete mit anerkanntem Aufenthaltsstatus werden dabei in einer Fortbildung qualifiziert zu Experten in Flüchtlingsfragen, die neu ankommenden Geflüchtete bei allgemeinen Fragen zur Wohnungssuche, Haushaltsführung und auch zur beruflichen Qualifizierung beraten können. Der gebürtige Afrikaner, inzwischen italienischer Staatsbürger, erzählte, dass er schon eine Stelle in Mailand gefunden hatte. Er kehrte jedoch zurück nach Cosenza, um sich der sozialen Arbeit für Geflüchtete zu widmen. Die Assoziazione La Kasbah – so viel wurde gleich am ersten Tag deutlich – berät Geflüchtete in allen Phasen und Stufen der Integration und insbesondere auch in den Fällen, in denen Asylanträge abgelehnt werden.

An zwei weiteren Seminartagen werden sich die Partner zu einem intensiven Erfahrungsaustausch mit Expertinnen und Experten in der Region treffen.

Das Projekt „Europe4Refugees – follow the routes“ wird gefördert aus dem EU-Programm Erasmus+. Die Projektleitung im neu entstehenden europäischen Netzwerk von Bildungseinrichtungen liegt in den Händen des IBB e.V.

Partner im Projekt „Europe4Refugees – follow the routes“ sind:
In Griechenland:

Das Mosaik Support Center für Flüchtlinge und Lokalbevölkerung auf Lesbos.
Das Dialogos Consulting center for education and career mit Sitz in Thessaloniki.

In Italien:

Die multi-ethnische, kulturelle Vereinigung La Kasbah mit Sitz in Cosenza.

In Ungarn:

Die Subjektiv Values Foundation in Budapest.

In Norwegen:

Der Weiterbildungsanbieter EUROMASC – European Masters of Skilled Crafts – mit Sitz in Oslo,

In Deutschland:

Die Hitzacker Dorf Genossenschaft in Hitzacker.
Und das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e. V., das das Konsortium anführt.

Weitere Informationen über das Projekt finden Sie auch hier.