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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

COVID-19 in Belarus: IBB solidarisch mit medizinischem Personal und NS-Opfern

COVID-19 in Belarus: IBB solidarisch mit medizinischem Personal und NS-Opfern

Eine Solidaritätsaktion zur Milderung der Folgen der Covid-19-Pandemie hat die IBB „Johannes Rau“ in Minsk mit Unterstützung der IBB gGmbH Dortmund am 20. April 2020 begonnen: Das benachbarte Krankenhaus Nummer 9 in Minsk wird ab sofort täglich mit warmen Mittagessen für das medizinische Personal versorgt. Eine Unterstützungsaktion für die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs in Belarus, die im engen Kontakt mit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ stehen, ist in Vorbereitung.

Mit Mundschutz und Handschuhen ausgestattet wird das Mittagessen ausgeliefert.

Mit Mundschutz und Handschuhen ausgestattet wird das Mittagessen ausgeliefert.

Zahlreiche Solidaritätsinitiativen sind auch in Belarus die positive Seite der aktuellen Corona-Pandemie. Das IBB Dortmund hatte deshalb gemeinsam mit der IBB „Johannes Rau“ Minsk überlegt, wie Hilfe geleistet werden könnte. Die Dienstleistungen der IBB „Johannes Rau“ Minsk sind durch die Folgen der Pandemie ohnehin kaum gefragt. Großveranstaltungen, Messen, Ausstellungen und private Feiern sind seit dem 7. April 2020 auch in Minsk untersagt. Der Besuch von Senioreneinrichtungen wurde eingeschränkt, der Hochschulbetrieb auf Fernunterricht umgestellt und der Betrieb von Nachtclubs und Discotheken einstellt. In Belarus haben sich die Menschen vor diesem Hintergrund selbst in „Volksquarantäne“ begeben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ sind seit April in Kurzarbeit, ein großer Teil arbeitet im Homeoffice. Dennoch bleibt die Küche im Restaurant „Westfalia“ nicht kalt: Seit dem 20. April 2020 unterstützt das IBB durch das hauseigene Restaurant das medizinische Personal der benachbarten Klinik mit warmen Mahlzeiten.

Eine Ausweitung dieses Angebots auf die Holocaust-Überlebende und andere NS-Opfer, die sonst im engen Kontakt mit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ stehen, ist in Vorbereitung. Denn auch die Geschichtswerkstatt kann seit dem 16. März 2020 keine Veranstaltungen mehr anbieten. Dadurch fehlt vor allem den allein lebenden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ein wichtiger Treff- und Bezugspunkt. Zwar halten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt telefonisch Kontakt, doch für die Zeitzeugen, die alle zur Risikogruppe zählen, soll ab 1. Mai 2020 eine Versorgung mit warmen Mahlzeiten organisiert werden. Freiwillige des Belarussischen Roten Kreuzes werden bei der Auslieferung des Essens helfen. Die Übergabe der Mahlzeiten erfolgt 100 Prozent kontaktlos. Bei der Auslieferung besteht allerdings mit zwei Metern Abstand Gelegenheit, zu einem persönlichen Gespräch über Anliegen und Probleme des Besuchten. Renovabis, das Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, hat bereits eine finanzielle Unterstützung signalisiert.

„Die aktive Unterstützung der Zeitzeugen in dieser schweren Zeit ist uns auch deshalb so wichtig, weil wir in Kürze den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Nationalsozialismus begehen“, sagt Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin der IBB gGmbH Dortmund. „Mit den warmen Mahlzeiten und weiteren Aufmerksamkeiten, die wir zum 9. Mai für sie vorbereiten, möchten wir den Zeitzeugen daher zeigen, wie wichtig sie uns sind.“

Diese Initiative zur Unterstützung der Zeitzeugen kann übrigens auch durch Spenden unterstützt werden auf das Spendenkonto der IBB gGmbH Dortmund mit der IBAN-Nr. DE 69 3506 0190 2100 2110 44 bei der KD-Bank (BIC: GENODED1DKD), Stichwort „Corona-Hilfe für Zeitzeugen“.

Weitere Informationen über die aktuelle Situation in Belarus hat Dr. Astrid Sahm aktuell für die Zeitschrift Osteuropa zusammengestellt. Den Bericht finden Sie online hier.

Weitere Informationen über die Arbeit der IBB „Johannes Rau“ Minsk finden Sie hier.