Nachrichten

Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Covid-19 macht erfinderisch: IBB e.V. bietet Blended Learning- Seminar „Train the Trainer“ zum kultursensiblen Management komplett digital an

Covid-19 macht erfinderisch: IBB e.V. bietet Blended Learning- Seminar „Train the Trainer“ zum kultursensiblen Management komplett digital an

Logo von fokus3Eigentlich war das sechsteilige Seminar „Train the Trainer – Kultursensibles Management“ als Blended Learning geplant, also als Kombination aus Präsenzterminen in Dortmund und Lerneinheiten online. Doch die Corona-Pandemie zwang das IBB e.V. zum schnellen Umsteuern. Nun lernen fünfzehn Fachkräfte im rein virtuellen Klassenzimmer und die erste reguläre Seminareinheit am Dienstag, 29. April 2020, verlief reibungslos: „Wir hatten eine ausgesprochen angenehme Arbeitsatmosphäre – ganz so, als hätten wir real zusammen gesessen“, resümierte Hildegard Azimi-Boedecker, Leiterin des Fachbereichs Beruf international und Migration im IBB e.V.

„Zum Glück war das Seminar schon von Anfang an als Blended Learning geplant. So trafen uns die Kontaktbeschränkungen nicht völlig unvorbereitet.“ Denn einige der Interessenten aus systemrelevanten Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens hätten in der aktuellen Situation gar nicht an einem Präsenzseminar teilnehmen dürfen.

Die Umstellung aufs reine Fern-Lernen machte einige kurzfristige Anpassungen erforderlich. „Bei unserem ersten virtuellen Test-Treffen am 21. April 2020 hatten wir trotz aller Vorbereitungen noch gravierende technische Probleme, weil die Netze und die Software-Plattformen aktuell offensichtlich durch die Vielzahl von Telefon- und Videokonferenzen überlastet sind“, berichtete Hildegard Azimi-Boedecker. „Wir mussten kurzerhand die Konferenz-Software wechseln und haben allen Teilnehmenden wie vorgesehen einen moodle-Zugang eingerichtet, wo sie auf Skripte und begleitende Literatur zugreifen können.“

Ein rein virtuelles Seminar erfordere zudem auch großes methodisches und didaktisches Geschick. So mussten auch der Lehrplan und die Aufgaben noch kurzfristig an die neuen technischen Voraussetzungen angepasst werden. Die Teilnehmenden aus mehreren Ruhrgebietsstädten, dem Münsterland, Niedersachsen und Hessen nahmen das Seminar am Dienstag begeistert auf. Hildegard Azimi-Boedecker und IBB-Referentin Kirsten Ben Haddou wechselten sich als Moderatorinnen ab – auch eine Möglichkeit, um kurze Störungen in der Bildübertragung auszugleichen – während die dritte Moderatorin und Digital-Spezialistin Kathrin Braungardt im Hintergrund für das stabile Funktionieren der Technik sorgte und kleinere Probleme löste. „Wir konnten unseren Seminarteilnehmenden auf unserer aktuellen Konferenz-Plattform auch eine Zusammenarbeit in Kleingruppen ermöglichen in den so genannten Breakout-Rooms.“ Gemeinsam konnten die Teilnehmenden jeweils an Aufgaben arbeiten und Ergebnisse am virtuellen Whiteboard erstellen, was später im Plenum mit allen diskutiert wurde. Die Abwechslung von fachlichem Input und Workshop-Momenten habe das virtuelles Seminar aufgelockert und einer Ermüdung durch reine Bild- und Ton-Inputs der Moderatorinnen vorgebeugt, meinten auch die Teilnehmenden. Die Sitzungen wurden durch mehrere Pausen unterbrochen, um sich einmal die Beine zu vertreten, denn Online- Learning ist durch die starke Konzentration auf den Bildschirm auch anstrengend.

Basiswissen zu Migrationsverläufen, neuen Zuwanderungsgruppen, Kulturmodellen und zu den Themenfeldern „Psychosoziales“ und „Alter, Gesundheit und Behinderung“ von Zugewanderten steht auf dem Lehrplan der Fortbildung im Rahmen des Projekts Fokus³. Zusätzlich sollen Strategien vermittelt werden zur Umsetzung des Erlernten in den jeweiligen Einrichtungen. Das Angebot stieß denn auch auf lebhaftes Interesse bei Mitarbeitenden aus dem Sozial- und Gesundheitswesen sowie aus der ehrenamtlichen Geflüchtetenhilfe und der Selbsthilfe in Dortmund und weiteren Städten.

Am 6. Mai, 13. Mai, 26. Mai sowie am 17. Juni 2020 geht das Seminar virtuell weiter. In der Woche vom 22. bis 26. Juni 2020 haben alle Teilnehmenden dann individuell Gelegenheit zur Teilnahme am virtuellen Abschlusstest, bevor das Seminar schließlich am 26. Juni 2020 mit einem Kolloquium ausklingt.

„Wir sind als Einrichtung der Erwachsenenbildung gerade zum richtigen Zeitpunkt in die digitale Weiterbildung gestartet. Die Erfahrungen sind so rundum positiv, dass sie uns direkt ermutigen, unsere digitalen Angebote zu erweitern“, sagt Hildegard Azimi-Boedecker.

Die Teilnahme an dieser Fortbildung ist dank der Förderung durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kostenlos. Die erfolgreiche Teilnahme wird mit einem Zertifikat bestätigt.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-Migrations- und Integrationsfonds gefördert.