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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Das IBB Dortmund trauert um Metropolit Filaret

Das IBB Dortmund trauert um Metropolit Filaret

Mit Metropolit  Filaret, dem Ehren-Patriarchen der orthodoxen Kirche von Belarus, ist am Dienstag, 12. Januar 2021, ein langjähriger Freund und Wegbegleiter der IBB-Arbeit in Belarus gestorben.

Der 1935 als Kyrill Wachromejew in Moskau geborene Filaret war seit 1978 Metropolit von Minsk sowie seit 1990 Exarch von Belarus und damit das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche in Belarus. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Exarch von Mittel- und Westeuropa sowie als Leiter des Außenamts der Russischen Orthodoxen Kirche war er zudem mit dem ökumenischen Gedanken und mit Deutschland bestens vertraut. Engagiert für Frieden und Versöhnung erkannte er früh die Chancen des 1990/91 geplanten deutsch-belarussischen Gemeinschaftsprojektes und unterstützte die Arbeit der IBB „Johannes Rau“, die auch unter seinem Schutz wuchs und gedieh, bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt im Jahr 2013. Metropolit Filaret war offen für den interreligiösen Dialog mit den katholischen und jüdischen Gemeinden und förderte den interreligiösen Arbeitskreis in der IBB „Johannes Rau“ sowie die Arbeit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“. Zudem war dem Metropoliten die Bewahrung der Schöpfung und damit der Nachhaltigkeitsgedanke ein wichtiges Anliegen. So weihte er 2006 anlässlich des 20. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe gemeinsam mit Präses Buß von der Evangelischen Kirche von Westfalen eine Solaranlage in der IBB Minsk ein.

Zudem unterstützte er die Einführung von Umweltmanagementsystemen in orthodoxen Kirchengemeinden nach dem Vorbild der westfälischen Aktion „Grüner Hahn“. Bei der IBB-Partnerschaftskonferenz zum 25. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe führte er gemeinsam mit dem katholischen Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz sowie dem evangelischen Pfarrer und ehemaligen IBB-Vorsitzenden Herbert Wohlhüter eine ökumenische Andacht in der damals noch im Rohbau befindlichen neuen Kirche der Gemeinde „Aller Trauernden Freude“ in Minsk durch.

Metropolit Filaret starb im Alter von 85 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Wir werden ihn als einen „herzensguten Mann und Diplomaten“ in Erinnerung behalten, betont der frühere IBB-Vorsitzende Manfred Zabel.