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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Delegation der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk knüpft interessante Kontakte in der Gedenkstätte Yad Vashem

Delegation der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk knüpft interessante Kontakte in der Gedenkstätte Yad Vashem

Eine Delegation der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ nahm vom 5. bis 14. November 2017 an einer Fortbildung für belarussische Multiplikatoren in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem teil. „In Belarus gibt es bisher kaum Lernmaterialien zum Thema Holocaust. Daher ist die Kooperation mit der Gedenkstätte Yad Vashem für uns von unschätzbarem Wert, um unsere eigenen Bildungsangebote für belarussische Jugendliche weiterentwickeln zu können“, sagte Irina Kaschteljan, die ab Januar 2018 die Leitung der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ in Minsk übernehmen wird, nach ihrer Rückkehr.

Begleitet von Dr. Viktor Balakirev, Direktor der IBB „Johannes Rau“ Minsk und Vorstandsmitglied der Geschichtswerkstatt, und Dr. Alexander Dalhouski, Historiker und Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt, informierte sie sich insbesondere über neue Erkenntnisse in der Geschichtsdidaktik.

Das Team der Gedenkstätte Yad Vashem stellte selbst entwickelte Lernmaterialien speziell für junge Menschen wie zum Beispiel das Buch „Drei Puppen“ vor: Es erzählt von der zunehmend spürbaren Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten in den 1930er und 1940er Jahren aus der Perspektive von drei Mädchen in Frankreich, Ungarn und Polen. Darüber hinaus widmete sich die Fortbildung auch der Frage, welche kulturellen Einflüsse die Schoa auf Literatur, Kunst und Kinofilme hatte. Eine Spurensuche könne interessante Zugänge zu einer tieferen Beschäftigung mit der jüdischen Kultur und der Judenverfolgung eröffnen.

Das Programm wurde abgerundet durch eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte und Gegenwart des Staates Israel.

Besonders interessant für die Delegation der Geschichtswerkstatt waren die Begegnung und der inspirierende Austausch im neu geknüpften Netzwerk mit weiteren Seminarteilnehmern aus Belarus und dem Team der Gedenkstätte Yad Vashem. Das Team der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ konnte die eigene Arbeit bekannter machen. Im Dialog entstanden Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit.

Besonders wichtig war außerdem die Aufzeichnung von Interviews mit zwei Zeitzeugen des Minsker Ghettos, Mark Taiz und David Taubkin, die jetzt in Israel leben. Sie werden in Kürze im digitalen Zeitzeugenarchiv der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk veröffentlicht.

Weitere Informationen über die Arbeit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk finden Sie hier.