Nachrichten

Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Digitale Gedenkveranstaltung: 80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion und die Folgen für Belarus – abgesagt

Digitale Gedenkveranstaltung: 80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion und die Folgen für Belarus – abgesagt

Vor 80 Jahren – am 22. Juni 1941 – begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion ein beispielloser Vernichtungskrieg. Die Auswirkungen des Krieges und der Besatzungszeit auf Belarus stehen im Mittelpunkt einer digitalen Gedenkveranstaltung am Freitag, 18. Juni 2021, von 17.30 bis 19 Uhr (MEZ). Veranstalter sind die IBB gGmbH Dortmund, die IBB „Johannes Rau“ Minsk und die Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem Deutsch-Russischen Museum Karlshorst. Matthias Platzeck, Vorsitzender des IBB-Kuratoriums, hält die Gedenkrede.

Mit rund 3,3 Millionen Soldaten griff die deutsche Wehrmacht am Morgen des 22. Juni 1941 die Sowjetunion zwischen Ostsee und Schwarzem Meer auf breiter Front an. Im Epizentrum des Krieges lag das heutige Belarus. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl hatte Belarus die höchsten Verluste unter den Unionsrepubliken zu beklagen. Der Krieg und drei Jahre der deutschen Besatzung hatten eine fast vollständige Zerstörung des Landes zur Folge. Jede Familie hatte Opfer zu beklagen.

50 Jahre später, am 22. Juni 1991, wurde der Grundstein für die IBB „Johannes Rau“ Minsk gelegt: Bis heute ist die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte eine wichtige Drehscheibe für die deutsch-belarussische Verständigung.

In Deutschland bleibt die Wahrnehmung des durch Krieg und Besatzung ausgelösten Leids der Menschen in Belarus dennoch nach wie vor sehr begrenzt. Die Erinnerungen an diesen grauenvollen Krieg, an die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung und an zahllose Kriegsverbrechen gegenüber der Zivilbevölkerung und den Kriegsgefangenen prägen die belarussische Gesellschaft bis heute. Gedenken, historische Aufarbeitung und partnerschaftliche Zusammenarbeit bilden daher wichtige Bausteine für die Versöhnung und zukünftige Beziehungen zwischen beiden Ländern.

In der digitalen Gedenkveranstaltung diskutieren Prof. Christoph Rass (Universität Osnabrück), Dr. Natalja Jazkewitsch (Museum des Großen Vaterländischen Krieges Minsk) und Anatoli Prewedenzew (Geschichtsinitiative „Bewahre Masjukowschtschina“) über die Herausforderungen einer gemeinsamen europäischen Erinnerungskultur.

Dr. Kristiane Janeke (Militärhistorisches Museum Dresden) moderiert die Diskussion.

Interessierte aus Deutschland können die Veranstaltung im Livestream verfolgen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das geplante Programm zu dieser Veranstaltung finden Sie hier. (Programmänderung vorbehalten.)

Zum Youtube-Kanal des IBB in Dortmund geht es hier

Foto: Geschichtsinitiative „Bewahre Masjukowschtschina“, Gestaltung IBB Minsk