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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Digitaler Themenabend zur Vorstellung des Buches „Tschernobylkinder. Die transnationale Geschichte einer nuklearen Katastrophe“

Digitaler Themenabend zur Vorstellung  des Buches „Tschernobylkinder. Die transnationale Geschichte einer nuklearen Katastrophe“

Mehr als eine Million Kinder und Jugendliche wurden nach der Katastrophe von Tschernobyl zusammen mit tausenden von Begleitpersonen auf Reisen geschickt, um sich von der Strahlenexposition, zunehmend aber auch vom Alltag in der (post-)sowjetischen Gesellschaft zu erholen. Um diese „Tschernobylkinder“ bildete sich ein dichtes transnationales Netzwerk von NGO und Privatpersonen. Es übernahm immer mehr Aufgaben, die der Staat nicht mehr leisten konnte. Das weltweite Engagement trug dazu bei, den atomaren Unfall als transnationale Katastrophe sicht- und wahrnehmbar zu .

Mit der Wanderausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl. Menschen – Orte – Solidarität“ und Aktivitäten im Rahmen der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ hatte die IBB gGmbH Dortmund erstmals in den 2010er Jahren den Blick auf das Entstehen einer europäischen Zivilgesellschaft gelenkt.

Die Politologin Melanie Arndt hat die transnationalen sozialen Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl umfassend 2018 erforscht und sich mit ihrer Studie habilitiert. Ihr Buch ist Ende 2020 im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen. Melanie Arndt zeigt darin, wie die „Tschernobylkinder“ zugleich zu Zeugen und Repräsentanten eines untergehenden politischen Systems und der Auflösung der bipolaren Weltordnung wurden.

Für den kommenden Freitag, 21. Mai 2021, von 16 bis 17.30 Uhr (MEZ)  laden die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde und die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zur digitalen Buchvorstellung und Diskussion ein. Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin  der IBB gGmbH und Gastwissenschaftlerin  der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Freitag von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde Berlin wird die Gäste begrüßen. Als Gesprächspartnerinnen stehen die Autorin, Prof. Dr. Melanie Arndt, und die Historikerin Dr. Katsiaryna Kryvichanina zur .

Nach einer ausführlichen Buchvorstellung durch die Autorin Melanie Arndt wird Katsiaryna Kryvichanina einige zentrale Thesen kommentieren. Anschließend haben die Teilnehmenden Gelegenheit, in die Diskussion einzusteigen.

Die Veranstaltung wird deutsch-belarussisch simultan übersetzt.

Interessierte erhalten die Zugangsdaten nach einer Anmeldung bei der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.

Unser Foto oben zeigt das Titelbild des Buches „Tschernobylkinder. Die transnationale Geschichte einer nuklearen Katastrophe“.