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Erster Fortschrittsbericht zur belarussischen Nachhaltigkeitsstrategie seit 2002 mit Unterstützung des Förderprogramms Belarus veröffentlicht

Erster Fortschrittsbericht zur belarussischen Nachhaltigkeitsstrategie seit 2002 mit Unterstützung des Förderprogramms Belarus veröffentlicht

Die Region Mogiljow hat sich – unter anderem mit Unterstützung aus dem Förderprogramm Belarus – eine Vorbildfunktion in Sachen nachhaltige Entwicklung erarbeitet. Bei einer Sitzung des Gesellschaftlichen Rates für Monitoring und Evaluation von Nachhaltigkeitsstrategien am Freitag, 25. Januar 2019, in Minsk wurde Mogiljow ausdrücklich erwähnt als mögliche Pilotregion für die Erarbeitung regionaler Nachhaltigkeitsstrategien. Denn Pilotprojekte und methodische Empfehlungen zur lokalen und regionalen Umsetzung der globalen nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) sollen auch die ländlich geprägten Regionen in Belarus nach vorn bringen.

Minister Tscherwjakow (links am Mikrofon) leitete die Sitzung des Gesellschaftlichen Rates. Viktor Pinigin (rechts neben ihm), Direktor des Forschungsinstituts des Wirtschaftsministeriums, dankte allen Autoren des Analytischen Berichts für viele hilfreiche Anregungen.

Minister Tscherwjakow (l.) leitete die Sitzung des Gesellschaftlichen Rates. Viktor Pinigin, Direktor des Forschungsinstituts des Wirtschaftsministeriums, dankte allen Autoren des Analytischen Berichts für viele hilfreiche Anregungen.

Anlass für die Sitzung bildete die Veröffentlichung des „Analytischen Bericht über die 2016 und 2017 erfolgte Umsetzung der Nationalen Strategie für nachhaltige sozial-ökonomische Entwicklung bis zum Jahr 2030“. Diese stellt für Belarus einen besonderen Meilenstein dar, da der letzte Fortschrittsbericht in Sachen Nachhaltigkeit in Belarus in 2002, d.h. vor über 15 Jahren, erarbeitet worden ist. „Es ist wichtig zu sehen, was wir erreicht haben und auch zu sehen, was noch zu tun ist“, sagte Minister Alexander Tscherwjakow. Insgesamt zeigte er sich zufrieden: In einem nicht ganz einfachen wirtschaftlichen Umfeld seien die formulierten Ziele doch weitgehend erreicht worden. Besonders wichtig seien die Lehren, die aus der Analyse für die Fortschreibung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie bis zum Jahre 2035 zu ziehen sind. Denn diese soll bis Ende 2019 erarbeitet werden und erstmals auch die SDGs integrieren. Durch den Fortschrittsbericht wird diese Aufgabe nun wesentlich erleichtert.

Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin des IBB Dortmund (IBB gGmbH), und Martin Schön-Chanishvili, vormals Referent der IBB gGmbH, gehörten zum Kreis der Experten, die um eine Stellungnahme zum Analytischen Bericht gebeten worden waren. Viktor Pinigin, Direktor des Forschungsinstituts des Wirtschaftsministeriums, dankte dem gesamten Autorenteam, dem auch einige NRO-Experten angehörten, sowie den beiden Gutachtern aus Deutschland für ihre hilfreichen Anregungen, die den Bericht um interessante Perspektiven und Erfahrungen bereichert hatten.

Dr. Klaus Reuter (l.) und Projektmitarbeiter Moritz Schmidt berichteten über Erfahrungen in Deutschland.

Unter den Sitzungsteilnehmern befand sich auch Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V., die bereits die Erarbeitung der 2015 verabschiedeten Nationalen Strategie für den Zeitraum bis 2030 beratend begleitet hatte. Er berichtete aus seinen in Deutschland gemachten, praktischen Erfahrungen und empfahl bei der Erarbeitung der Nachfolgestrategie noch stärker auf Partizipationsansätze zu setzen. Es müsse versucht werden, möglichst viele Akteure mitzunehmen auf dem Weg in Richtung nachhaltige Entwicklung. Wie die große Zahl einzelner Indikatoren aus den Orten und Regionen zusammengeführt und bewertet werden können, verdeutlichte er aus seiner Erfahrung am Beispiel von Nordrhein-Westfalen, wo ebenfalls Daten aus vielen unterschiedlichen Quellen zusammenfließen in die Auswertung auf nationaler Ebene.

Der Analytische Bericht.

Belarus könnte in 2019 erstmals Vergleichbares leisten: Denn zusätzlich zur Erarbeitung einer neuen Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie unter Berücksichtigung der SDGs hat sich Belarus für 2019 auch das ambitionierte Ziel gesetzt, einen regionalen Indikatorenset für die Umsetzung der SDGs vor Ort zu erarbeiten. Die eingangs erwähnte Initiative des Gebiets Mogiljows könnte hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Den Analytischen Bericht zur Umsetzung der aktuellen belarussischen Nachhaltigkeitsstrategie (in russischer Sprache) finden Sie als pdf (10 MB) hier. Der Bericht wurde unter Federführung des Forschungsinstituts des Wirtschaftsministeriums mit Unterstützung des Förderprogramms Belarus und des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen erstellt.

Eine ausführliche Einschätzung von Dr. Astrid Sahm zur Nachhaltigkeitspolitik der belarussischen Regierung in der Ausgabe 1/2019 der Länderanalysen Belarus finden Sie hier.

Weitere Informationen über das Förderprogramm Belarus finden Sie hier.