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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Essbares Zertifikat belohnt erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildung „Events for Future“

Essbares Zertifikat belohnt erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildung „Events for Future“

Klebefilm, kunststoffbeschichtete Aufkleber und Farbstifte aus Plastik: Der klassische, so genannte Moderatorenkoffer kommt meist mit einer bunten Vielfalt an vergleichsweise kurzlebigen Wegwerf-Produkten daher. Doch es geht auch anders. Die 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Fortbildung „Events for Future“ präsentierten zum Abschluss der durch das Auswärtige Amt geförderten Fortbildungsreihe am Samstag, 27. Februar 2021, in der IBB „Johannes Rau“ Minsk ihren selbst entwickelten Gegenentwurf unter anderem mit wiederbeschreibbaren Kreidetäfelchen. Den hohen Maßstäben an ein nachhaltiges Veranstaltungsmanagement kommt diese Utensiliensammlung immerhin schon einen großen Schritt näher.

„Wir sind uns durchaus bewusst, dass es noch ein paar Dinge gibt, die weiter optimiert werden müssen“, sagt Lars Schmidt, Referent für Nachhaltigkeit in der IBB „Johannes Rau“ Minsk. Er hat die Fortbildungsreihe „Events for Future“ des IBB Dortmund und der IBB „Johannes Rau“ Minsk zusammen mit Fachkräften des Zentrums für Umweltlösungen in Minsk konzipiert. Die wiederverwendbare Tasche im auffälligen, durch den Künstler Piet Mondrian inspirierten Design, soll als echter „Hingucker“ das Bewusstsein für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement wecken. Enthalten sind abwaschbare dunkle Wachstücher, die Flipchart-Papier ersetzen, magnetische Feedback-Smileys aus Holz und dunkle Täfelchen, die wahlweise als Namensschilder eingesetzt werden können oder auch als Aufsteller am Buffett.

Das Foto zeigt ein Beispiel für Nachhaltigkeit bei Tagungen und Veranstaltungen: Wegwerfprodukte werden durch wiederverwendbare Materialien ersetzt.

Trinkwasser in Karaffen, Nussmischungen als Einzelportionen in Gläschen und Täfelchen zur Beschriftung: Die Verpflegung bei Tagungen kann mit einfachen Mitteln nachhaltig gestaltet werden. Fotos: IBB „Johannes Rau“ Minsk.

Seminare, Konferenzen und andere Großveranstaltungen vollumfänglich nachhaltig zu gestalten, kann eine Herausforderung sein, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Minsk und den Regionen. Sie sind in staatlichen Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen aktiv an der Vorbereitung und Durchführung von unterschiedlich großen Events beteiligt. In der Fortbildungsreihe – vermittelt in Form des Blended Learning – lernten sie nachhaltiges Veranstaltungsmanagement in all seinen Facetten kennen: Von Möglichkeiten zur Vermeidung von Wegwerf-Produkten über nachhaltige Mobilitätskonzepte mit möglicher CO²-Kompensation bis zu weitreichenden Fragestellungen zur Inklusion reichte das Spektrum der Lerneinheiten, die für diese Fortbildungsreihe eigens entwickelt werden mussten.

Die 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich bei ihrem Abschlusstreffen in der IBB „Johannes Rau“ Minsk am Ende tief beeindruckt: „Der Kurs bietet wirklich umfassendes Wissen zum Nachhaltigen Veranstaltungsmanagement, ist sehr praxisorientiert und wir sind ein bisschen stolz, dass dieser Kurs in Belarus entstanden ist“, sagte Uladzimir Mahnach, der in der Baumarktkette OMA für die Weiterbildung der Mitarbeitenden verantwortlich ist.

Das neu Erlernte kam sogar schon vor der letzten Kursstunde zur Anwendung in der Praxis: „Natürlich können wir das neu erworbene Wissen wunderbar verwenden und tun dies auch bereits bei den Veranstaltungen unserer Organisation. Wichtig ist, dass wir unsere Kolleginnen und Kollegen dazu weiterbilden und die Idee weiterverbreiten“, meinte Alena Sankovic vom Belarussisches Helsinki-Komitee und Stanislava Tsiarentsyeva vom YMCA Witebsk fügte hinzu: „Wir werden uns nun dafür einsetzen, eine nachhaltige Veranstaltungskultur in Belarus zu etablieren.“

Süße Idee: Das essbare Zertifikat ist ein großer Lebkuchen mit einer Waffel-Auflage, auf die die Urkunde mit Lebensmittelfarbe aufgedruckt ist.

Beim Treffen zum Abschluss der Reihe unterzogen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch noch einem Leistungstest, bei dem eine spielerisch angelegte Aufgabe zu lösen war und erhielten schließlich ihre Zertifikate. Die kamen allerdings nicht aus dem Drucker, sondern aus dem Backofen des Restaurants „Westfalia“ an der IBB „Johannes Rau“: Als besonderen Clou hatten die Organisatoren ein essbares Zertifkat entworfen, das – ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit – in mitgebrachten,  wiederverwendbaren Behältern nach Hause transportiert wurde.

Die Arbeit am Thema geht auch nach dem Ende des Kurses weiter: Die Lerneinheiten werden ab Ende März auf der Moodle-Lernplattform des IBB zum Selbststudium zur Verfügung gestellt. Und Ideen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement werden im Förderprogramm Belarus spätestens bei der Planung der nächsten Wochen der Nachhaltigkeit umgesetzt.

#civilsocietycooperation

Unser Foto oben zeigt die Absolventinnen und Absolventen der vom Auswärtigen Amt geförderten Fortbildung „Events for Future“.

Weitere Informationen über die IBB „Johannes Rau“ in Minsk finden Sie hier.