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Von 107 000 Menschen, die ins „Zentrale Flüchtlingslager“ Westerbork in den Niederlanden deportiert worden waren, überlebten nur 5000: Zwei von ihnen waren am 10. Februar 2016 in Dortmund zu Gast. Eva Weyl und Micha Schliesser berichteten in mehreren Schulen und einer Jugendeinrichtung, wie sie trotz ihrer jüdischen Wurzeln dem Holocaust entkamen. Der Jugendring Dortmund und das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e. V. ermöglichten die Zeitzeugengespräche.

Eva Weyl berichtete vormittags in der Droste-Hülshoff-Realschule in Dortmund-Kirchlinde, wie sie zunächst in die Niederlande geflohen war und schließlich doch von Nationalsozialisten aufgegriffen und ins „polizeiliche Judendurchgangslager“ Westerbork verbracht worden war. Nur durch großes Glück war sie ihrer sicheren Deportation nach Auschwitz entkommen: Die planmäßige Abfahrt des Zuges fiel durch kanadisches Bombardement aus. An dem Zeitzeugengespräch in Dortmund-Kirchlinde beteiligten sich Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs und der Anti-Rassismus-Arbeitsgemeinschaft, die jahrgangsübergreifend angeboten wird.

Micha Schliesser ist heute, am 11. Februar 2016, an der Weingarten-Grundschule in Hörde zu Gast. Der gebürtige Berliner war ebenfalls als Kind im Lager Westerbork – ebenso wie Bertha Mathilde Lewy, mit deren Schicksal sich Viertklässler der Hörder Weingarten-Grundschule schon intensiv befasst haben.

Eva Weyl war außerdem am Dienstag, 9. Februar 2016, in der Jugendfreizeitstätte Aplerbeck und ist am Donnerstag, 11. Februar 2016, im Käthe-Kollwitz-Gymnasium zu Gast. Dort bereiten sich Schülerinnen und Schüler zurzeit intensiv auf ihre Gedenkstättenfahrt nach Weimar vor.

Micha Schließer berichtete darüber hinaus am Dienstag im Westfalen-Kolleg (Bericht), am Mittwoch in der Theodor-Heuß-Realschule und später am Anna-Zillken-Berufskolleg und am Donnerstag in der Weingarten-Grundschule und in der Gesamtschule Gartenstadt, wie er als Kind dem Zugriff durch die Nationalsozialisten entging.