Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Schwarz, weiß, bunt – so what? Fachtag zu Postkolonialismus, Rassismus und Rassismus im Alltagsleben. Teil 1

Schwarz, weiß, bunt – so what? Fachtag zu Postkolonialismus, Rassismus und Rassismus im Alltagsleben. Teil 1
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Spezialwissen für Fachkräfte
Datum/Zeit
Date(s) - 21/05/2021
9:00 - 13:30

Veranstaltungsort
IBB Dortmund
Veranstaltungsnummer
21310-RASTAG

Veranstalter
IBB e.V.
Bereich EB

Kategorien


Weltweite politische Auseinandersetzungen und mediale Debatten rund um das Thema Rassismus mit Begrifflichkeiten wie „Critical Whiteness“ oder „Black, Indigenous and People of Colour“ beeinflussen unsere Wahrnehmung und schaffen Unsicherheiten im Umgang mit dem Thema. Zum Welttag der Kulturellen Vielfalt am 21. Mai setzt sich dieser Online-Fachtag damit auseinander, in welcher Form Rassismus sich im Alltag niederschlägt. In Deutschland leben viele Menschen, die sich als afrikanische Communities bzw. Schwarze Deutsche definieren und von Diskriminierung bzw. offenem, verstecktem oder strukturellem Rassismus betroffen sind. Im Zentrum der Expert*innenimpulse steht daher die Frage:
Welche Hindernisse bestehen z.B. in Schule, Kindergarten oder in Alltagssituationen allgemein für einen diversitätsfreundlichen Umgang miteinander und wie können diese Barrieren überwunden werden ohne den Dialog zu verlieren? Zunächst nähern wir uns als Beitrag zur Erinnerungskultur der Geschichte des Kolonialismus und analysieren Aus­wirkungen bis heute auf Gedanken, Sprache sowie gesellschaftliche und strukturelle Ungleichheiten. Anschließend rückt die Perspektive der BIPoC Community ins Zentrum der Betrachtung, denn in der öffentlichen Wahrnehmung findet die Expertise Rassismus erfahrener Personen hierzu kaum Gehör. Unser Fachtag soll zunächst sensibilisieren und die Aufmerksamkeit schärfen.

Im 2. Teil unserer Veranstaltung am 06.10.2021 wollen wir – wenn möglich wieder als Präsenzveranstaltung – einen halbtägigen, pädagogisch-didaktischen Workshop für die praktische Arbeit anschließen. Herzlich eingeladen sind Mitarbeitende aus Kita/Kinder­garten, Schule, Sozial- und Jugendarbeit und alle am Thema interessierten Menschen. Die beiden Seminarteile können auch unabhängig voneinander besucht werden.

Programm

08:30–09:00 Uhr Öffnung des Zoom Raumes zum Log-in der Teilnehmenden

09:00 Uhr Begrüßung: Hildegard Azimi-Boedecker, Gamze Alkan,IBB e.V. Dortmund

09:30–11:15 Uhr Rassismus – Eine lange Geschichte

Input u.a. mit Ausschnitten der virtuellen Ausstellung
„Der lange Schatten der deutschen Kolonialzeit“
Serge Palasie, Eine-Welt-Netz NRW, Düsseldorf

11:30–13:00 Uhr Rassismus in Deutschland und seine Folgen
Input: Was bedeutet Alltagsrassismus für die BIPoC Community, und wie können wir gegen Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft vorgehen?
Helene Batemona-Abeke, (Pamoja Afrika e.V. Köln)

13:00–13:30 Uhr Abschlussrunde

Die Expert*innen

Serge Palasie
„Das koloniale Erbe ist allgegenwärtig. Phänomene wie globale Ungleichheit, Klimaungerechtigkeit oder Flucht lassen sich ohne einen Blick auf die Geschichte nicht erklären. Bezogen auf das koloniale Erbe im innergesellschaftlichen Kontext in Deutschland stellt Rassismus eine zentrale Herausforderung dar. Eine hinterherhinkende Anerkennungs- und Erinnerungskultur fördert nach wie vor das Fortbestehen von „Farbgefängnissen“, in denen wir alle mehr oder weniger festsitzen. Fremdzuschreibungen und Selbstbeschränkungen bestimmen vielfach darüber, wer sich wo verortet und wer und was deutsch ist und was nicht. Warum wir Rassismus im gesamtgesellschaftlichem Interesse überwinden sollten, soll nach einem Blick in seine Entstehungsgeschichte erörtert werden.“ Serge Palasie, Düsseldorf, ist Afrikanist. Er arbeitet als Promotor der Fachstelle für Migration & Entwicklung NRW beim Eine-Welt-Netz NRW. Er ist Autor des Buches „Migration in und über Westafrika“ und publizierte „Die Rolle der afrikanischen Diaspora in der entwicklungspolitischen Bildungs­arbeit“. Er kuratierte mehrere Ausstellungen zu Geschichte und Gegenwart von (Zwangs-)Migration und Flucht“ sowie (Post)Kolonialismus und Rassismus.

Helene Batemona-Abeke
„Was können wir feststellen über den aktuellen Stand in Deutschland zum Thema Rassismus? Rassismus ist in Deutschland ständige Realität, strukturell, institutionell und individuell. Besonders der mal direkt, mal unterschwellig auftretende Alltagsrassismus ist allgegenwärtig und wird ständig reproduziert. Vielen ist nicht bewusst, was dies bei „betroffenen“ Menschen auslösen kann, denn Rassismus ist Trauma. Um die nicht immer offensichtlichen Strukturen von Rassismus aufzudecken, bietet das Awareness-Konzept einen Ansatz, der sowohl neue Perspektiven, als auch Handlungsstrategien schafft. Denn Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das wir nur gemeinsam angehen können.“ Helene Batemona-Abeke (Pamoja Afrika e.V. Köln) ist
Empowerment und Diversity Trainerin, rassismuskritische Bildungsreferentin, Fachberaterin für Psychotraumatologie, Referentin für den stress- und traumasensiblen Ansatz, systemische Familienhelferin und Sozialarbeiterin. Für das Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung fungiert sie als Sprecherin. Der Pamoja Afrika e.V. vertritt das Awareness-Konzept unter spezieller Berücksichtigung der Thematik Rassismus als Trauma.

Anmeldungen bitte mit diesem Flyer.

Es gelten die Teilnahmebedingungen des IBB. Informationen zum Datenschutz beim IBB finden Sie hier.

Kosten zur Teilnahme an Teil 1: 0 €

Wenn Sie besonderen Unterstützungsbedarf haben, sprechen Sie uns bitte an.
Dieses Projekt wird kofinanziert aus Mitteln des Asyl-Migrations- und Integrationsfonds.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Verbund des Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. ist das IBB e.V. zertifiziert im Gütesiegel Weiterbildung. Informationen dazu und das Zertifikat finden Sie hier.