Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Trostenez in der europäischen Erinnerung

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Datum/Zeit
Date(s) - 24/06/2018 - 01/07/2018
Ganztägig

Veranstaltungsort
IBB "Johannes Rau" Minsk
Veranstaltungsnummer

Veranstalter
IBB gGmbH und Partner
Bereich Erinnern

Kategorien


Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer, Historikerinnen und Historiker, Referentinnen und Referenten der Jugendarbeit und Interessierte

Am 22. Juni 1941 begann der Vernichtungsfeldzug gegen die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Schon innerhalb von 14 Tagen besetzten die Wehrmacht Minsk. Sofort machte man sich daran, das Ghetto einzurichten und alle Juden dorthin umzusiedeln. Im November 1941 erfolgten die ersten Pogrome im Ghetto, weil Platz geschaffen werden musste für die ankommenden Juden aus Hamburg. Ab dem Frühjahr 1942 erfolgten die Deportationen direkt nach Trostenez, wo die ankommenden Juden gleich zu den Gruben in dem nahe gelegenen Wald, dem Wald von Blagowschtschina, geführt und erschossen wurden.

Nach der sowjetischen Kommission, wurden in Trostenez bis zu 206.500 Menschen ermordet; andere Historiker gehen von ca. 60.000 Opfern aus. Ab Oktober 1943 wurden die Leichen ausgegraben und verbrannt, um die Spuren zu verwischen. Über 23.000 Juden aus Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, dem damaligen Königsberg, Prag und Wien wurden nach Trostenez deportiert und dort ermordet. Inzwischen können die Lebenswege einzelner Juden und ihrer Deportation nach Minsk nachgezeichnet werden. Es ist auch bekannt, welche Polizeibataillone aus NRW in Belarus zum Einsatz kamen. Trostenz ist heute ein Vorort von Minsk und gilt als die größte Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der ehemals besetzten Sowjetunion. Seit 2013 bemühen sich die Stadt Minsk, das IBB Dortmund und die IBB „Johannes Rau“ Minsk darum, das in Trostenez eine würdige Gedenkstätte entsteht und über die Verbrechen sowohl in Deutschland wie auch in Belarus, Österreich und Tschechien informiert wird. Hierfür haben Historiker aus diesen Ländern eine Ausstellung erarbeitet, die im November 2016 erstmals in Hamburg gezeigt wurde und in 2017 und 2018 in über 20 Städten zu sehen ist. Aktuell wird der Gedenkstättenabschnitt in Blagowschtschina gebaut und für den 29. juni 2018 ist die Eröffnung vorgesehen.

Die Fortbildung findet deshalb zeitlich so statt, so dass die Teilnahme an der Eröffnung der Gedenkstätte möglich wird.

Über das Kennenlernen des Ghettos Minsk, der Gedenkstätte Trostenez und der Gedenkkultur in Belarus hinaus ist es das Ziel der Fortbildung, mögliche Gedenkstättenfahrten mit Jugendlichen und ihre Vorbereitung zu reflektieren: Wie kann eine gute Vorbereitung aussehen und welche Materialien stehen zur Verfügung? Wie waren die Lebenswege der Düsseldorfer Juden und was wissen wir zu einzelnen Schicksalen? Welche Begleitung vor Ort ist gegeben und auf welche Partner wird man treffen? Was können Jugendliche lernen?

Die Fortbildung findet in Kooperation mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof, Hochschule Düsseldorf statt.

Das ausführliche Programm und die Teilnahmekosten entnehmen Sie bitte dem Flyer.

Zur Online-Anmeldung können Sie dieses Formular benutzen.  (Die Anmeldung wird erst mit der Bestätigung durch das IBB gültig.)