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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Gedenkstätte „Pforte der Erinnerung“ in Minsk feierlich eröffnet

Gedenkstätte „Pforte der Erinnerung“ in Minsk feierlich eröffnet

Vor einer Kulisse von mehreren tausend Menschen wurde am 22. Juni 2015, dem Tag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion, die  mehrere Meter hohe Gedenkstätte „Pforte der Erinnerung“ in Minsk feierlich eröffnet. Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund, gehörte zum Kreis internationaler Gäste unter anderem aus Deutschland, Russland und Israel, die den mehrstündigen Feierlichkeiten neben belarussischen Zeitzeugen, Regierungs- und Kirchenvertretern und vielen Interessierten beiwohnten. „Wir erinnern den Tag des deutschen Überfalls als den Beginn eines grausamen Vernichtungsfeldzugs, den Millionen unschuldiger Menschen mit dem Leben bezahlen mussten“, sagte Peter Junge-Wentrup dem Korrespondenten einer belarussischen Zeitung. „Dieser Tag und was darauf folgte, sind für uns eine Lektion, aus der wir lernen müssen für eine gemeinsame Zukunft in Europa. Daran arbeiten wir seit vielen Jahren in der IBB „Johannes Rau“ in Minsk mit vielen Partnern aus Ost und West.“

Die Republik Belarus hat mehrere Millionen Euro in den Bau des Mahnmals „Pforte der Erinnerung“ investiert. Es erinnert auch an tausende Opfer, die an mehreren Orten in der unmittelbaren Umgebung des heutigen Denkmals von Deutschen grausam ermordet worden waren. Der Öffentlichkeit übergeben wurde am 22. Juni nun der erste Bauabschnitt. Das Denkmal zeigt ausgemergelte Opfer, gezeichnet von den Qualen des Krieges und Verfolgung, die durch Stacheldraht vom Leben um sie herum getrennt sind. Es sei eine deutliche Mahnung, dass Krieg unermessliches Leid über die Menschen bringe und keine Lösung sei, hieß es von offizieller Seite.

Das IBB Dortmund hat 2013 eine Initiative für eine zusätzliche Gedenkstätte Trostenez im benachbarten Wald von Blagowschtschina ins Leben gerufen: Das Denkmal „Der Weg des Todes“ soll an jüdische Mitbürger erinnern, die aus den Städten Bremen, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Köln und Hamburg nach Minsk deportiert und dort nach ihrer Ankunft umgehend vergast oder erschossen worden waren.

Weitere Informationen über den Vernichtungsort Trostenez finden Sie hier.