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Gedenkstunde zum internationalen Holocaust-Gedenktag in der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk

Gedenkstunde zum internationalen Holocaust-Gedenktag in der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk

Auch in diesem Jahr hat die Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk zu Gedenkveranstaltungen aus Anlass des internationalen Holocaust-Gedenktages eingeladen. Der 27. Januar – im Jahr 2005 von der UNO-Vollversammlung zum Tag der Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee erklärt – wird noch nicht in allen europäischen Ländern in der gleichen Weise begangen wie in Deutschland. Die Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Bevölkerung ist in Belarus erst durch die kontinuierliche Erinnerungsarbeit der Geschichtswerkstatt in den Blickpunkt der breiteren Öffentlichkeit gelangt, so dass nun auch der Holocaust-Gedenktag allmählich zu einem festen Bestandteil der belarussischen Erinnerungskultur wird.

Die diesjährige Gedenkstunde am Freitag, 26. Januar 2018, war eine gemeinsame Veranstaltung der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ und der religiösen Vereinigung der Gemeinden des progressiven Judaismus in der Republik Belarus. Der Einladung folgten Vertreter mehrerer der diplomatischen Vertretungen, ehemalige Ghetto- und KZ-Häftlinge, Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs, Lehrer, Schüler und Vertreter von verschiedenen gesellschaftlichen Vereinigungen. Zunächst stimmte der Chor „Destiny“, in dem ehemalige minderjährige NS-Häftlinge mitwirken, musikalisch auf die Gedenkstunde ein. Anschließend wurden sieben Gedenkkerzen angezündet. Auf dem benachbarten ehemaligen jüdischen Friedhof begann eine Seelenmesse. Zurück in der Geschichtswerkstatt stellten Mitarbeiter die Ausstellung „Different Wars“ vor. Sie dokumentiert die Darstellung und Wahrnehmung des Zweiten Weltkrieges in den Schulbüchern verschiedener europäischer Länder. Im Anschluss daran wurde in den Räumen der religiösen Vereinigung der Gemeinden des progressiven Judaismus ein Gedenksabbat gefeiert.

Weitere Veranstaltungspartner waren die internationale Vereinigung „Gegenseitiges Verständnis“ und die Minsker gemeinnützige Vereinigung der ehemaligen Ghetto- und KZ-Häftlinge „Gilf“. Unterstützt wurde sie durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und die Bewegung „Netzer“-Minsk sowie durch die gesellschaftliche Vereinigung „Jüdisches studentisches Kulturzentrum „Hillel“.

Wie ein roter Faden zog sich durch die ganze Veranstaltung das Zitat des 2015 verstorbenen belarussischen Architekten und Künstlers Leonid Lewin: „Allein die Liebe konnte der Krieg nicht töten.“

Weitere Informationen über die Arbeit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk finden Sie hier.