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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Hamburg fördert Gedenkstättenfahrten zu Lernorten in Polen

Hamburg fördert Gedenkstättenfahrten zu Lernorten in Polen

Die Behörde für Schule und Berufsbildung, die Bethe-Stiftung und das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) gGmbH haben einen Kooperationsvertrag zur Förderung von Schülerreisen zu KZ-Gedenkstätten in Polen unterzeichnet. In Hamburg können Schülerfahrten an allen weiterführenden Schulen zu KZ-Gedenkstätten im heutigen Polen künftig zusätzlich unterstützt werden. Ziel ist, dass sich Schülerinnen und Schüler an historischen Orten mit dem Nationalsozialismus und den Folgen des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen.

Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack:

„Der Besuch authentischer Stätten des nationalsozialistischen Unrechtsregimes ist eine wichtige Ergänzung der pädagogischen Arbeit an unseren Schulen und für Schülerinnen und Schüler besonders eindrücklich. Durch die Kooperation mit der Bethe-Stiftung können nun noch mehr Schülerreisen an diese Gedenk- und Erinnerungsorte stattfinden. Darüber freue ich mich sehr.“

Die Bethe-Stiftung stellt in den kommenden beiden Jahren jährlich über 100.000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Hamburg wird die Mittel in Höhe von bis zu 24.000 Euro pro Jahr aufstocken. Mehrtägige Auslandsreisen für Schülerinnen und Schüler können so hoch unterstützt werden, dass der Teilnehmerbeitrag auf 50 Euro abgesenkt werden kann.  Eine Gruppe von 25 Schülerinnen und Schülern kann eine Förderung in Höhe von bis zu 6.000 Euro erhalten. Die Förderung durch die Bethe-Stiftung ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.

„Die Reise an einen ehemaligen Vernichtungsort im heutigen Polen bewegt jeden  Besucher nachhaltiger als das beste Geschichtsbuch es jemals könnte“,

sagte Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund.

„Junge Menschen finden gerade an diesen Erinnerungsorten unschätzbar wichtige Impulse für ein Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame Zukunft in Europa. Fahrten an die Orte dieser unvorstellbaren Verbrechen werden nach unserer Überzeugung künftig eine noch eine größere Rolle in der Erinnerungsarbeit spielen.“

Die Kooperationsvereinbarung sieht vor, dass jährlich mindestens 16 Gedenkstättenreisen gefördert werden. Die Bethe-Stiftung beabsichtigt, insbesondere Fahrten in die Gedenkstätten Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Belzec, Sobibor und Kulmhof zu unterstützen.  Das Landesinstitut wird die Fortbildungsangebote zur Gedenkstättenarbeit für Lehrerinnen und Lehrer zu verstärken.

Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund (IBB) ist im Auftrag der Bethe-Stiftung für die Durchführung der Gedenkstättenfahrten verantwortlich. Dies betrifft beispielsweise die Bearbeitung der Anträge oder die Auszahlung der Zuwendungen. Schulen, die ein Interesse an einer Förderung haben, können sich  ab dem 1. Februar 2016 mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in Verbindung setzen und beraten lassen.

Weitere Informationen über  Fördermöglichkeiten für Gedenkstättenfahrten finden Sie hier.