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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

IBB Dortmund lädt ein zur Gedenkreise anlässlich der Erweiterung der Gedenkstätte Trostenez im Juni 2018

IBB Dortmund lädt ein zur Gedenkreise anlässlich der Erweiterung der Gedenkstätte Trostenez im Juni 2018

Der zweite Bauabschnitt der Gedenkstätte Trostenez im Wald von Blagowschtschina kann Ende Juni 2018 seiner Bestimmung übergeben werden. Das IBB Dortmund und die IBB „Johannes Rau“ Minsk bereiten aus diesem Anlass zusammen mit Partnern eine Gedenkreise und eine internationale Konferenz für den 28. Juni bis 1. Juli 2018 vor. Der zweite Bauabschnitt wurde von deutscher Seite mit einer Million Euro gefördert. Zur offiziellen Übergabe des ersten europäischen Erinnerungsortes in Belarus wird am 29. Juni 2018 eine hochrangige politische Beteiligung aus Deutschland, Österreich und Belarus erwartet.

Das IBB Dortmund hatte 2013 in Berlin, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln und Frankfurt eine Initiative für ein würdiges Mahnmal ins Leben gerufen und mit dem damals amtierenden Bundespräsidenten Joachim Gauck einen prominenten Befürworter gefunden. Aus den sechs Städten waren in den 1940er Jahren Juden nach Minsk deportiert und im Wald von Blagowschtschina ermordet worden. Private Spender, Kirchen, Kommunen, die Bethe-Stiftung, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und das Auswärtige Amt hatten die Initiative unterstützt. „Mit der Gedenkreise und einem anspruchsvollen Rahmenprogramm anlässlich der Einweihung des neuen Gedenkstättenabschnitts möchten wir allen Unterstützern Gelegenheit geben, an diesem wichtigen Moment teilnehmen zu können, auf den wir seit vielen Jahren gemeinsam hingearbeitet haben“, betont Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin des IBB Dortmund.

Anlässlich der feierlichen Eröffnung bereitet das IBB Dortmund eine international besetzte Konferenz „Gedenken für eine gemeinsame europäische Zukunft“ vor, zu der auch junge Historiker und Akteure der Erinnerungsarbeit aus dem Baltikum, Belarus, Deutschland, Österreich, Polen, Russland, Tschechien und der Ukraine eingeladen sind. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Rolle junge Menschen und lokale Initiativen, Kirchen und Religionsgemeinschaften bei der Weiterentwicklung einer gemeinsamen europäischen Erinnerungskultur übernehmen können. Die Konferenz soll live im Internet übertragen werden. „Wir möchten damit wirklich alle Interessierten in Ost und West in die Debatte einbinden“, erläutert Dr. Astrid Sahm. Ziel ist es neue Impulse zu setzen, um den ehemaligen Vernichtungsort Trostenez als einen lebendigen europäischen Lernort zu gestalten sowie eine gesamteuropäische Bildungsarbeit zu den NS-Verbrechen zu entwickeln, die junge Menschen auch ohne lebende Zeitzeugen anzusprechen vermag.

Unser Foto zeigt Dr. Viktor Balakirev, Direktor der IBB "Johannes Rau" Minsk, und Galina Lewina, Künstlerin und Architektin, bei dem symbolischen ersten Spatenstich.

In August 2017 hatten die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt der Gedenkstätte Trostenez im Wald von Blagowschtschina begonnen.

Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt der Gedenkstätte Trostenez im Wald von Blagowschtschina hatten im August 2017 begonnen. Der zweite Bauabschnitt erinnert an die mindestens 60.000 Ermordeten aus Russland, Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien, die in 34 Massengräbern im Wald von Blagowschtschina verscharrt worden waren. Seit November 2016 macht die deutsch-belarussische Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ den geschichtlichen Hintergrund des Mahnmals in Europa bekannt. Die Wanderausstellung wurde im November 2016 erstmals in Hamburg gezeigt und ist bis Sommer 2019 in über 20 Städten in Belarus, Deutschland, Österreich, Tschechien und der Schweiz zu sehen. Sie wird durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und das Auswärtige Amt gefördert. Zum Zeitpunkt der Eröffnung des neuen Gedenkstättenabschnitts ist sie in Wien sowie in der Belarussischen Nationalbibliothek in Minsk zu besichtigen.

Weitergehende Informationen zur Gedenkreise und zur internationalen Konferenz vom 28. Juni bis 1. Juli 2018 finden Sie hier.

Aufgrund der geplanten hochrangigen politischen Beteiligung aus Deutschland, Österreich und Belarus sind derzeit noch keine genauen Informationen zum Ablauf der Veranstaltungen am 29. Juni möglich.

Interessierte können sich hier online anmelden. Die Anmeldung wird erst mit der Bestätigung durch das IBB gültig.

Am 24. Mai 2018 findet für alle registrierten Teilnehmer*innen ein Vorbereitungstreffen in Dortmund statt, zu dem auch Gäste aus Belarus kommen werden.

Weitere Informationen über die Initiative für eine europäische Erinnerung an den Vernichtungsort Malyj Trostenez finden Sie hier.