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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

IBB e.V. begleitet Projekttag der Dortmunder Heinrich-Böll-Gesamtschule

IBB e.V. begleitet Projekttag der Dortmunder Heinrich-Böll-Gesamtschule

Fachkundige Unterstützung vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk e.V. in Dortmund hatte sich die Dortmunder Heinrich-Böll-Gesamtschule für ihren diesjährigen Projekttag „Schule ohne Rassismus“ am Freitag, 26. Januar 2018, organisiert. Die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs wollten sich intensiver mit dem Thema Flucht und Migration beschäftigen und sich über die Situation der Geflüchteten informieren, die am Stadtrand in einer Sammelunterkunft leben.

Hildegard Azimi-Boedecker, Leiterin des Fachbereichs Beruf international und Migration im IBB e.V., und Mitarbeiterin Dr. Katja Sündermann begrüßten die 24  Schülerinnen und Schüler und ihre  beiden Lehrerinnen in einem Klassenraum in der Gesamtschule in Lütgendortmund zu einer ersten Einführung über Fluchtursachen und Herkunftsländer Geflüchteter. In einer offenen Runde tauschten  die Projektteilnehmenden dann aus, welche Kenntnisse sie zum Thema haben. Empathisch überlegten sie auch, was sie zu einer Flucht bewegen könnte und was sie unterwegs erfahren würden, wenn sie in der Situation Geflüchteter wären.

So eingestimmt auf das Thema des Tages machte sich die Schülergruppe dann auf zur Sammelunterkunft Grevendicks Feld. Dort wohnen Asylsuchende aus Eritrea, Syrien und anderen Ländern in einer kleinen Siedlung mit mehreren kleineren Mehrfamilienhäusern, zum Teil in Wohngruppen. Sie warten auf den Ausgang des Asylverfahrens und auf ihren Umzug in eine eigene Wohnung. Aktuell leben dort sogar rund 40 Kinder, für die eigens eine Spielgruppe eingerichtet worden ist. Erschwert wird der Umzug in die eigene Wohnung durch die Knappheit an geeigneten Wohnungen, da meist Wohnungen für alleinstehende junge Männer oder größere Familien gesucht werden. Manchen Geflüchteten gelingt der Umzug in die Selbstständigkeit mit etwas Glück recht schnell, während andere sogar mehrere Jahre in einer der früheren Stadtwohnungen bleiben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen die Neu-Zugewanderten so gut es geht bei Formularen und Anträgen. Einrichtungsleiterin Sandra Holtmann führte die Gruppe über das  Gelände und sensibilisierte für die Lebenssituation der Geflüchteten. Trotz vieler Angebote in der Einrichtung sind die lange Wartezeit auf den Ausgang des Asylverfahrens und die noch fehlenden Außenkontakte der Bewohnerinnen und Bewohner sehr belastend für die Geflüchteten. Frau Holtmann und ihr interkulturelles Team versicherten, dass sie durch engagierte Beratung und Unterstützung alles tun, um diese Lage zu verbessern.

In einem Gruppenraum traf die Schülergruppe auf Kinder und jüngere Erwachsene, die sich bereit erklärt hatten, über ihre Situation zu berichten und bei gemeinsamen Aktivitäten die Kontakte zu vertiefen. Während einige Schülerinnen und Schüler mit den kleineren Kindern bastelten und mit einigen älteren Jugendlichen eine Partie Billard spielten, kochte eine andere Gruppe gemeinsam mit syrischen Frauen ein typisch deutsches Mittagessen. Die „Syriengruppe“ unter den Schülerinnen und  Schülern schließlich unterstützte Herrn Mohammed bei der Fertigstellung syrischer Pizza und Teigtaschen, die er schon am frühen Morgen vorbereitet hatte.

Zum Abschluss gab es dann das multikulturell entstandene Mittagessen an einer langen Tafel.  Gemeinsames Kochen, Sport oder Freizeitgestaltung sind gute Wege zur Annäherung, besonders wenn die sprachliche Verständigung noch schwierig ist, war das einhellige Fazit. Im nächsten Jahr soll dieser Besuch wiederholt werden, in der Zwischenzeit können weitere Kontakte entstehen.

Weitere Informationen über Angebote des IBB e.V. für eine soziale Gesellschaft finden Sie hier.