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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

IBB gegen Gewalt und für Dialog in Belarus

IBB gegen Gewalt und für Dialog in Belarus

Als Dortmunder Internationales Bildungs- und Begegnungswerk arbeiten wir seit über 30 Jahren in und für Belarus. Angesichts der deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg war es stets unser zentrales Anliegen, zur Versöhnung und Verständigung zwischen Belarussen und Deutschen beizutragen. Ebenso haben wir uns stets für ein gemeinsames Europa ohne Grenzen unter gleichberechtigter Beteiligung von Belarus engagiert. Als zivilgesellschaftliche Organisation lag uns zudem stets die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements im Land sowie die Entwicklung von konstruktiven Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft am Herzen.

Aus diesem Grunde sind wir erschüttert über die brutale Anwendung von Gewalt durch staatliche Sicherheitskräfte gegen Bürger und Bürgerinnen, die für ihr verfassungsmäßiges Recht auf freie und faire Wahlen demonstrieren. Dies hat dazu beigetragen, dass die Republik Belarus sich heute in der schwierigsten Phase ihrer noch jungen Geschichte befindet. Wir sind daher froh, dass es in Belarus selbst Kräfte gibt, die sich, wie der Erzbischof der Katholischen Kirche Tadeusz Kondrusiewicz, für die Freilassung aller Verhafteten und die Einrichtung eines Runden Tisches aussprechen, um eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern und friedliche Lösungen für die Zukunft des Landes zu finden.

In diesem Sinne haben wir uns auch als IBB Dortmund dem Aufruf mehrerer deutscher NRO angeschlossen, der ein Ende der Gewalt fordert und Wege für einen politischen Dialog mit internationaler Vermittlung vorschlägt. Dabei ist die OSZE nur eine von denkbaren möglichen internationalen Plattformen, die von Belarus für einen solchen Dialog genutzt werden könnten. Noch besser wäre es natürlich, wenn die Akteure in Belarus einen solchen Prozess selbstständig gestalten würden.

Wir wünschen allen Belarussinnen und Belarussen, dass sich ihre Hoffnungen auf einen friedlichen Wandel erfüllen werden, und hoffen darauf, dass sich neue, vertrauensvolle Kooperationsformen zwischen Gesellschaft und Staat entwickeln werden. Ebenso halten wir es für wichtig, dass die aktuelle große öffentliche Aufmerksamkeit für Belarus in der EU nicht nur kurzfristig und symbolisch ist.

Die obenstehende Erklärung in russischer Sprache finden Sie hier.

Der Aufruf deutscher NRO findet sich hier.

Die Stellungnahme des katholischen Hilfswerks für Osteuropa mit der Position der katholischen Kirche in Belarus.

Eine Reportage der Journalistin Irene Dänzer-Vanotti zur Rolle der Kirchen in Belarus findet sich hier (ab Minute 13). 

Ein Interview mit der Geschäftsführerin der IBB gGmbH Astrid Sahm für die Zeitschrift „Osteuropa“ zu den Hintergründen der aktuellen Ereignisse in Belarus findet sich hier.

Die Grafik oben hat die belarussische Künstlerin Antonina Slobodtschikowa entwickelt. Die Idee, sie in möglichst vielen Sprachen der Welt umzusetzen, stammt von der Übersetzerin Iryna Herasimovich. In unserer Grafik steht der Aufruf in belarussisch, polnisch, deutsch, englisch, litauisch, russisch, estnisch, ukrainisch und lettisch. Die Belarussinnen haben die Grafik auch in den Sozialen Medien geteilt, um die Idee bekannt zu machen. (Copyright: Antonina Slobodtschikowa/Iryna Herasimovich)