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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

IBB gGmbH Dortmund lädt ein zur virtuellen Gedenkveranstaltung „80 Jahre Ghetto Minsk“

IBB gGmbH Dortmund lädt ein zur virtuellen Gedenkveranstaltung „80 Jahre Ghetto Minsk“

Mit einer virtuellen Gedenkveranstaltung erinnert das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH Dortmund zusammen mit Partnern am Montag, 19. Juli 2021, von 14 bis 17 Uhr an die Errichtung des Ghettos Minsk vor 80 Jahren. Die Veranstaltung beginnt mit den Worten von Überlebenden des Holocaust.

Das Minsker Ghetto war das größte in Belarus während der NS-Besatzungszeit. Der Befehl zur Abriegelung eines Stadtteils von Minsk wurde am 19. Juli 1941 erteilt. Am 20. Juli 1941 begann die Zwangsumsiedlung aller in Minsk ansässigen Jüdinnen und Juden unter Androhung der Hinrichtung. Etwa 100.000 Menschen aus Minsk und Umgebung wurden in das Ghetto zwangsumgesiedelt. Später kamen Deportierte aus Westeuropa hinzu. Nur wenige haben überlebt. Die Ghettoinsassen wurden unter unmenschlichen Bedingungen festgesetzt, ausgehungert und bei mehreren Pogromen ermordet. Im Ghetto gab es allerdings auch 22 Untergrundorganisationen, die die Partisanen und die übrige Stadtgesellschaft im Kampf gegen die Besatzungsmacht  unterstützten. 80 Jahre nach der Gründung des Ghettos Minsk soll an die Opfer des Minsker Ghettos und die Leistung ihres Widerstands erinnert werden.

Das Gebäude der Geschichtswerkstatt Leonid Lewin Minsk

Die Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk ist in einem der letzten erhaltenen Gebäude des Ghettos Minsk untergebracht.

Mit Frida Reisman und Valery Myzgaev werden zwei Zeitzeugen und Überlebende des Holocaust ihre Worte an die Teilnehmenden richten. Über den Stand der Forschung zur Geschichte des Minsker Ghettos sprechen anschließend Inna Gerasimova und Sergey Tukalo aus Belarus und Deutschland. Architektin Galina Lewina und Iryna Kashtalian, Leiterin der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk, stellen danach die Pläne zur Neugestaltung der Geschichtswerkstatt vor, die in einem der letzten erhaltenen Gebäude des Minsker Ghettos untergebracht ist. Zum Abschluss wird das Theaterstück „Memoria Nominis Clara“ verlesen, bevor Rabbiner Grigory Abramovich das Kaddisch spricht.

„Es ist eine der guten Entwicklungen in dieser herausfordernden Zeit, dass wir die Gedenkveranstaltung in virtueller Form anbieten können, so dass sich Interessierte aus aller Welt zuschalten können“, sagt Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin der IBB gGmbH Dortmund. „Es ist uns ein zentrales Anliegen, mit unserer Arbeit zu einem multiperspektivischen Verständnis von Geschichte beizutragen, damit die Erinnerung tatsächlich zur Versöhnung beiträgt und nicht der Legitimation alter und neuer Feindbilder dient.“

Die Gedenkveranstaltung in russischer/belarussischer und englischer Sprache wird organisiert vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH Dortmund (Deutschland), der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk (Belarus), der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte Johannes Rau“ (Belarus), der Internationalen gesellschaftliche Vereinigung „Verständigung“ (Belarus), der Deutsch-Belarussischen Gesellschaft (Deutschland) und dem Verband der belarussischen jüdischen gesellschaftlichen Vereinigungen und Gemeinden (Belarus).

Interessierte können sich unter diesem Link zur Teilnahme an der Online-Veranstaltung registrieren. 

Das Programm als pdf finden Sie hier.

Weitere Informationen über die Arbeit der Geschichtswerkstatt „Leonid Minsk“ erhalten Sie hier.