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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Inspirierender Auftakt zur achten Phase des Förderprogramms Belarus

Inspirierender Auftakt zur achten Phase des Förderprogramms Belarus

Das Förderprogramm Belarus hat 15 Jahre nach seiner Erstauflage ein neues Kapitel aufgeschlagen:  Mehr als 150 Akteure aus deutsch-belarussischen Partnerschaftsinitiativen trafen sich am 11. April 2017 in Minsk zur Auftaktkonferenz, um sich gemeinsam mit Experten und staatlichen Akteuren über die Perspektiven ihrer Arbeit auszutauschen. Engagiert präsentierten sie insgesamt 23 Projekte, die in den kommenden zwei Jahren in den Arbeitsgebieten „Nachhaltige regionale Entwicklung“ und „Soziales“  im Rahmen der achten Phase verwirklicht werden. Zugleich wurde die hohe Wertschätzung deutlich, die alle Beteiligten dem Dialog-orientierten Ansatz des Förderprogramms Belarus entgegen bringen.

Das Förderprogramm Belarus hat bereits viele Innovationen angestoßen, sagte Daniel McCormack vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn. Unser Foto zeigt ihn am Rednerpult.

Das Förderprogramm Belarus hat bereits viel bewirkt, sagte Daniel McCormack vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn.

Das Förderprogramm, 2002 erstmals aufgelegt von der deutschen Bundesregierung und seither betreut durch das IBB Dortmund, lässt sich in der Tat als Erfolgsgeschichte beschreiben: Die bisher realisierten 250 Einzelprojekte und die zusätzlichen Begleitmaßnahmen des IBB haben zahlreiche Innovationen angestoßen sowie dauerhafte Dialog- und Kooperationsplattformen zwischen staatlichen Stellen und zivilgesellschaftlichen Akteuren ermöglicht. Die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie und der Staatliche Sozialauftrag werden heute zu den erreichten Meilensteinen gezählt, betonte Daniel McCormack, der für Belarus zuständige Referent des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn, anerkennend in seinem Grußwort. „In Deutschland sind viele soziale Dienstleistungen und Bildungsangebote schlichtweg undenkbar ohne die gute Arbeit von Nichtregierungsorganisationen (NRO).“ Und 23 NRO aus Deutschland werden im Rahmen der nun anlaufenden achten Phase des Förderprogramms Belarus ihre Expertise einbringen und ebenso von den Erfahrungen in Belarus lernen.

Nach sieben Phasen Förderprogramm Belarus gibt es auch in Belarus bereits Leuchtturmprojekte mit großer Strahlkraft: Olga Salesskaja vom Diakonischen Haus in der orthodoxen Gemeinde in Tarassowo stellte beispielhaft die im Rahmen des Förderprogramms entwickelten professionellen sozialen Dienstleistungen vor: Als erste orthodoxe Einrichtung in Belarus erhielt sie einen staatlichen Sozialauftrag. Sergej Tarasjuk von der Internationalen Stiftung zur Entwicklung ländlicher Gebiete beschrieb anschaulich, wie ein inzwischen dichtes Kooperationsnetzwerk in den südöstlichen Regionen des Gebiets Mogiljow entwickelt werden konnte. Das Netzwerk habe großes Entwicklungspotenzial.

Alexander Rumak, stellvertretender Soziaminister der Republik Belarus, ermunterte alle Akteure im Förderprogramm Belarus zu einem verstärktem Engagement zum Ausbau des staatlichen Sozialauftrags. Das Foto zeigt ihn am Rednerpult stehend.

Alexander Rumak, stellvertretender Soziaminister der Republik Belarus, ermunterte die Akteure zu verstärktem Engagement.

Aufgeschlossenheit und volle Unterstützung sicherten belarussische Vertreter aus Regierung und Parlament den Konferenzteilnehmerinnen und –teilnehmern zu: Alexander Rumak, stellvertretender Sozialminister der Republik Belarus, ermunterte die Akteure zu einem verstärkten Engagement zum Ausbau des staatlichen Sozialauftrags. Ewgenij Worobjow, Abteilungsleiter für Europa im  belarussischen Außenministerium, bezeichnete das Förderprogramm als ein „effektives und bewährtes Instrument der belarussisch-deutschen Zusammenarbeit“. Er hob positiv hervor, dass sich in der belarussischen Gesellschaft in den vergangenen Jahren eine neue Kultur der Beziehungen entwickelt habe und auch ein Verständnis dafür, dass die Menschen vieles ohne die Hilfe des Staates verändern können.

Irina Starowojtowa, Ausschussvorsitzende im Rat der Republik berichtete über ihre eigenen Erfahrungen im Förderprogramm Belarus. Unser Foto zeigt sie am Rednerpult vor einer PowerPoint-Präsentation.

Irina Starowojtowa, Ausschussvorsitzende im Rat der Republik berichtete über ihre eigenen Erfahrungen im Förderprogramm Belarus.

Irina Starowojtowa, Ausschussvorsitzende im Rat der Republik (Oberhaus der Nationalversammlung), konnte als aktive Mitbegründerin der Assoziation „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sogar auf eigene Erfahrungen im Förderprogramm Belarus zurückblicken.

In Arbeitsgruppen zu den Schwerpunkten „Soziales“ und „Nachhaltige regionale Entwicklung“ wurden konkrete Pläne für die weitere Zusammenarbeit geschmiedet: So soll im sozialen Bereich eine Akteure-übergreifende Arbeitsgruppe entstehen beim Institut für Arbeit des Sozialministeriums, die sich mit rechtlichen Grundlagen zur Entwicklung des sozialen Unternehmertums beschäftigt. Das Forschungsinstitut des Wirtschaftsministeriums will zudem eine Monitoring-Gruppe zur Bewertung der Umsetzung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie bilden, zu der ebenfalls NRO-Experten eingeladen werden sollen.

Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin des IBB Dortmund, zog ein positives Fazit der Auftaktkonferenz zur achten Phase im Förderprogramm Belarus. Das Foto zeigt sie stehend bei ihrer Ansprache.

Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin des IBB Dortmund.

 

 

„Die Konferenz hat eindrucksvoll gezeigt, dass sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Initiativen und den beteiligten staatlichen Stellen als Mitgestalter des Förderprogramms verstehen“, fasste Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin des IBB Dortmund, am Ende der Auftaktkonferenz in der IBB „Johannes Rau“ in Minsk zusammen. „Unsere Partner haben die Möglichkeiten erkannt, die das Förderprogramm auch zur Weiterentwicklung und Professionalisierung ihrer eigenen Arbeit bietet.“

 

 

Die Liste der Projektpartner in der achten Phase des Förderprogramms Belarus finden Sie hier.

Weitere Informationen über das Förderprogramm Belarus finden Sie hier.

Alle Fotos: Anton Surapin – IBB Dortmund (Fotos in druckfähiger Auflösung auf Anfrage.)