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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Jugendkongress ErinnerungsKULTUR: IBB e.V. und Jugendring Dortmund organisieren Geschichtsprojekt im Fritz-Henßler-Haus

Jugendkongress ErinnerungsKULTUR: IBB e.V. und Jugendring Dortmund organisieren Geschichtsprojekt im Fritz-Henßler-Haus

Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e. V. in Dortmund und der Jugendring Dortmund organisieren gemeinsam den ersten Jugendkongress ErinnerungsKULTUR am Freitag, 12. Oktober 2018, ab 9 Uhr im Fritz-Henßler-Haus, Geschwister-Scholl-Straße 33-37, in Dortmund.

Dieses Portraitfoto zeigt Martha Gillessen, die wenige Tage vor Kriegsende im April 1945 in der Bittermark in Dortmund ermordet aufgefunden.

Martha Gillessen, gebürtig aus Laer, später wohnhaft in Dortmund, wurde wenige Tage vor Kriegsende im April 1945 in der Bittermark in Dortmund ermordet aufgefunden. Foto: privat

Etwa 100 Schülerinnen und Schüler aus acht Schulen in Dortmund werden sich einen Tag lang intensiv künstlerisch und kreativ mit der Biografie der Widerstandskämpferin Martha Gillessen beschäftigen. Die dreifache Mutter, die gebürtig aus Laer (heute Bochum) stammte und später ab 1922 in der Dortmunder Nordstadt lebte, war bereits Anfang der 1930er Jahre erstmals mit dem Unrechtsregime der Nationalsozialisten in Kontakt gekommen. In den folgenden Jahren hatte sie Widerstandsgruppen unterstützt und neben weiteren Verfolgten insbesondere die Jüdin Lotte Temming versteckt. Am 19. April 1945, in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs vor der Kapitulation am 8. Mai 1945, war sie in der Bittermark in Dortmund ermordet aufgefunden worden.

Die Idee zum Jugendkongress ErinnerungsKULTUR haben der Jugendring und das IBB e.V. gemeinsam mit der Akademie Remscheid, U2 und der Gedenkstätte Stukenbrock entwickelt. Schülerinnen und Schüler treffen im Fritz-Henßler-Haus auf Künstlerinnen und Künstler und werden inspiriert zu einem kreativen Austausch. Der Jugendring und das IBB e.V. konnten folgende Künstlerinnen und Künstler als Mitwirkende gewinnen: Claudia Werner (bildende Künstlerin), Der Wolf (Rapper), Monica Fortescu-Uta (Tänzerin), Boris Gott (Liedermacher), Thorsten Trelenberg (Lyriker), Ilhan Atasoy (Kabarettist), Jürgen Mikol (Schauspieler), Cem Arslan (Filmemacher) und Klaus Lenser (Radiomacher).

Ein erklärtes Ziel des Kongresses ist die Weiterentwicklung der Dortmunder Erinnerungskultur. Die Ergebnisse werden dokumentiert und ausgewählte Beiträge werden mit den Künstlerinnen und Künstlern weiterentwickelt und zu einem späteren Zeitpunkt der Öffentlichkeit präsentiert, z.B. im Rahmen von Veranstaltungen an Gedenktagen. Die Ergebnisse sollen zudem Grundlage einer Fortbildung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zur Gestaltung von Gedenkveranstaltungen sein.

Der Jugendkongress wird durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau eröffnet.

Weitere Informationen über die Angebote des IBB e.V. zur Erinnerungsarbeit von und mit Jugendlichen finden Sie hier.