Nachrichten

Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Kapsel mit Erde aus dem KZ Flossenbürg liegt nun in der Gedächtniskirche Aller Heiligen in Minsk

Kapsel mit Erde aus dem KZ Flossenbürg liegt nun in der Gedächtniskirche Aller Heiligen in Minsk

Eine Kapsel mit Erde aus dem früheren Konzentrationslager Flossenbürg in der Nähe von Dachau wurde am Donnerstag, 10. April 2019, in einer feierlichen Zeremonie in der Krypta der Gedächtniskirche Aller Heiligen in Minsk hinterlegt. An der feierlichen Zeremonie nahm der Interkonfessionelle Arbeitskreis der IBB „Johannes Rau“ Minsk teil, der sich in einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe schon seit längerer Zeit intensiv mit der Erinnerungskultur der Konfessionen im Hinblick auf den Vernichtungsort Trostenez beschäftigt.

In einer feierlichen Zeremonie wurde die Kapsel in der Krypta hinterlegt. Unser Foto oben zeigt Erzpriester Fjodor Powny bei der Zeremonie. Fotos: IBB „Johannes Rau“ Minsk

Mitglieder des interreligiösen Arbeitskreises an der IBB „Johannes Rau“ Minsk hatten den Boden während einer Studienfahrt zum 9. November 2018 in der heutigen Gedenkstätte Flossenbürg entnommen und nach Minsk verbracht. An der Gedenkstunde, die Teil des zweiten interreligiösen Seminars „Gedenken an Trostenez in christlichen Gemeinden von Belarus“ war, nahmen der belarussische Kultusminister Jurij Bondar, der stellvertretende Vorsitzende des Exekutivkomitees der Stadt Minsk, Artjom Zuran sowie Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen und das diplomatische Korps teil. In seinem Grußwort an die Teilnehmenden erinnerte Dr. Viktor Balakirew, belarussischer Direktor der IBB „Johannes Rau“ Minsk, an die tragische Geschichte des Vernichtungslagers Trostenez.

Dr. Iryna Kaschtalian, Leiterin der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk, und Alexander Gostew, Leiter des Kulturzentrums für spirituelle Wiedergeburt, stellten im Anschluss an die Gedenkstunde neu entwickelte Materialien zur Geschichte des Minsker Ghettos und zum Lernort Trostenez vor. Zudem berichteten sie über innovative Methoden und Formen der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Schnell entwickelte sich unter den Vertretern verschiedener Konfessionen und Religionen ein inspirierender Austausch über die Wahrung der Erinnerung und die Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen. Vater Fjodor Powny, Erzpriester der Gedächtniskirche Aller Heiligen in Minsk, erhielt Listen mit den Namen von Opfern, die vermutlich in Trostenez ermordet wurden.

Weitere Informationen über die Arbeit der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“Minsk finden Sie hier.