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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Kindererholungszentrum Nadeshda übergibt Photovoltaik-Anlage

Kindererholungszentrum Nadeshda übergibt Photovoltaik-Anlage

2.500 Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 600 Kilowatt versorgen das Kindererholungszentrum Nadeshda in Belarus nun zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie. Die neue Anlage wurde am Donnerstag, 28. September 2017, im Beisein von Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin des IBB Dortmund, in Wilejka im Rahmen der Woche der Nachhaltigkeit feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Die Photovoltaik-Anlage war mit fachlicher und finanzieller Unterstützung aus Deutschland gebaut worden. Der Verein der Freunde von Nadeshda e. V. sowie weitere Organisationen und Einzelpersonen aus Deutschland hatten insgesamt 615.000 Euro für den Bau der insgesamt 810.000 Euro teuren Anlage beigesteuert.

„Ich habe einen Traum“, sagte Werner Neumann, Experte für Energieeffizienz im Verein „Leben nach Tschernobyl“ und im Verein „Freunde von Nadeshda in Deutschland“ bei der Feierstunde zur öffentlichen Inbetriebnahme:

„Ich möchte, dass alle Länder die Energie der Sonne und des Windes nutzen. Erneuerbare Energien sind Friedensquellen. Wegen ihnen wird es niemals Krieg und Konflikte geben. Im Gegenteil: Trotz der Grenzen werden wir in der Lage sein, viele, auch soziale Fragen gemeinsam zu lösen.“

Werner Neumann berät das Kindererholungszentrum Nadeshda bereits seit rund 15 Jahren in Energiefragen: „Ich war sehr glücklich, als ich herausfand, dass ich in Belarus helfen kann, insbesondere Kindern, die unter den Spätfolgen von Tschernobyl leiden“, sagte der Physiker, der rund zwei Jahrzehnte lang Leiter des Energiereferates der Stadt Frankfurt war. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 war er an Messungen zum Strahlenhintergrund in Deutschland beteiligt. teil. „Ich erinnere mich, dass ich damals viel über das Schicksal der Menschen nachgedacht habe, die dem Reaktor viel näher waren als ich“, erzählte er.

„Grünes“ Geld für die Verbesserung der Gesundheit der Kinder

Die Ausrüstung für die großflächige Solarstation wurde aus Deutschland geliefert. Der erste Test bestätigte: Die Sonnenenergie reicht aus, um das Kindererholungszentrum vollständig mit Strom zu versorgen – selbst an verregneten Tagen. Anfang August war es möglich, die Anlage an das öffentliche Stromnetz anzuschließen. Der Staat stimmte zu, die Solarenergie analog zur deutschen Einspeisevergütung zu ​​kaufen. Und da das Kinderzentrum nicht direkt von der Solarstation versorgt wird, sondern standardmäßig über ein gemeinsames Netz, sind die Stromerlöse aus der Anlage gleichbedeutend mit „grünen“ Einnahmen.

Botschafter Peter Dettmar begrüßt die Teilnehmer zur Eröffnung der Station

Der deutsche Botschafer in Belarus, Peter Dettmar, dankte für die Aufgeschlossenheit der staatlichen Stellen: „Das ist eine gute Nachricht. Das Geld wird für die Verbesserung der Gesundheit von Kindern und für die

Der deutsche Botschafter, Peter Dettmar, lobte die deutsch-belarussische Zusammenarbeit.

Erweiterung der Einrichtung genutzt. Dies ist ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche bilaterale Zusammenarbeit zwischen Staat und Zivilgesellschaft von Belarus und Deutschland.“

Ein Vorbild für die Energiewende

Das Erscheinungsbild eines Solarkraftwerks passt perfekt in das Konzept des Umweltmanagements des Nadeshda-Zentrums, das vollständig auf erneuerbare Energien setzt und seine  Treibhausgas-Emissionen maximal reduziert. Schon bisher waren auf mehreren Gebäuden Sonnenkollektoren montiert, die Wasser erwärmen. Die Heizung in einem Gebäudeteil wurde durch lokal vorhandene Energiequellen wie Holzpellets und Brennholz befeuert. Außerdem werden Abfälle sorgfältig sortiert und für die Ernährung der Kinder werden die Lebensmittel nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus angebaut.

Für die nahe Zukunft ist eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Anlage auf 900 Kilowatt geplant, kündigte Wjatscheslaw Makuschinskij, Direktor des Kindererholungszentrums an. Damit gewinnt die neue Photovoltaik-Anlage eine noch größere Bedeutung für die Klimaziele des Bezirks Wilejka. Denn Wilejka ist einer von 26 belarussischen Orten und Regionen, die dem Europäischen Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie beigetreten sind und sich verpflichtet haben, ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren.

Die Woche der nachhaltigen Entwicklung ist eine Veranstaltungsreihe, die durch das Förderprogramm Belarus unterstützt wird, das das IBB Dortmund im Auftrag der deutschen Bundesregierung betreut.

Weitere Informationen über die Woche der nachhaltigen Entwicklung finden Sie hier.

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