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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Köln erinnert an Deportationen nach Trostenez vor 75 Jahren

Köln erinnert an Deportationen nach Trostenez vor 75 Jahren

Am Donnerstag, 20. Juli 2017, erinnert die Lern- und Gedenkstätte Jawne an den 75. Jahrestag der Deportation von mehr als 1000 Juden aus Köln. Um 15 Uhr hatte sich der Zug in Richtung Minsk in Bewegung gesetzt. Sein Ziel war der Vernichtungsort Malyj Trostenez, der Gegenstand einer Wanderausstellung ist, die das IBB Dortmund zusammen mit Partnern erarbeitet hat und die am 20. Oktober 2017 in Köln eröffnet wird.

Malyj Trostenez, heute ein Vorort von Minsk, war zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 die größte deutsche Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion. Ihre Opfer waren vor allem belarussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, Zivilisten, Partisanen und Widerstandskämpfer. Nach 1945 entstanden sowjetische Erinnerungszeichen. Eine große Gedenkanlage wurde 2015 feierlich eröffnet.

Die Ausstellung – ein deutsch-belarussisches Pilotprojekt – würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht wird.

Zur Gedenkstunde am 20. Juli in Köln wird Kurt Marx (92) erwartet, Überlebender des Holocaust aus London. Seine Eltern waren 1942 aus Köln nach Minsk deportiert und im Wald von Blagowtschtina ermordet worden. Kurt Marx konnte durch die Weitsicht seines damaligen Schulleiters Erich Klibansky vor dem sicheren Tod gerettet werden. Klibansky hatte 130 Schülerinnen und Schüler der Jawne-Schule nach England bringen können – unter ihnen Kurt Marx.

Die Erinnerungen von Kurt Marx stehen hier als Podcast zur Verfügung. 

Weitere Informationen über die Initiative des IBB Dortmund für eine würdige Gedenkstätte Trostenez finden Sie hier.

Weitere Informationen über die Gedenkstunde des Lern- und Gedenkortes Jawne in Köln finden Sie hier.