Nachrichten

Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Konferenz zur Erinnerungskultur in Warschau – Einladung an Historiker und Journalisten aus fünf Ländern

Wie schauen wir auf die jüngste Geschichte des eigenen Landes und der Nachbarn? Welche Traditionen der Erinnerungsarbeit werden gepflegt und an welchen Ereignissen entzünden sich Kontroversen, die das Miteinander belasten? Diesen Fragen geht die internationale Konferenz vom 27. bis 30. Oktober 2016 auf den Grund, zu der das IBB Dortmund junge Historiker und Journalisten aus fünf Ländern nach Warschau einlädt.

„Wir beobachten mit Sorge, dass Geschichte zunehmend benutzt wird, um Feindbilder zu schärfen und neue Konflikte zu schüren“, sagt Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des  IBB Dortmund. „Deshalb halten wir es für wichtig, gemeinsam an historischen Fragen zu arbeiten und eine europäische Perspektive zu entwickeln.“

Multiplikatoren der historischen Bildung können sich ebenso bewerben wie Vertreter von Initiativen, die sich der Erinnerungsarbeit widmen. In Warschau treffen sich jeweils 20 Vertreter aus Deutschland, Polen, Belarus, der Ukraine und Russland.

In Vorträgen und Exkursionen erarbeiten die Teilnehmer aus unterschiedlichen Perspektiven einen Blick auf Traditionen der Erinnerungskultur und Beispiele der praktischen Erinnerungsarbeit. Warschau wird nicht nur als zentraler europäischer Ort der Erinnerung an die Katastrophe des Holocaust erkundet. Das Museum des Warschauer Aufstands und das Vernichtungslager Treblinka – ein in Deutschland oft vergessener Ort der Erinnerungskultur – werden Ziele gemeinsamer Exkursionen.

Die internationale Konferenz wird gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes und organisiert durch das IBB Dortmund.

Kooperationspartner sind die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, das Deutsch-Polnische Jugendwerk Warschau, die Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk, die IBB „Johannes Rau“ Minsk, das Ukrainian Center for Holocaust Studies Kiew und das Memorial International Moskau. Weitere Partner in allen beteiligten Ländern unterstützen das Projekt.

Historiker, Journalisten und Multiplikatoren der historischen Bildung im Alter bis 40 Jahre können sich bis zum 4. September 2016 bewerben.

Weitere Informationen zum Programm und den Link zum Bewerbungsformular finden Sie hier.

Unser Video fasst die jüngste Studienfahrt „Perspektiven einer gemeinsamen Erinnerungskultur“ vom 11. bis 18. Oktober 2015 zu Lernorten in Polen und Russland zusammen.