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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: Bremen unterstützt Klassenfahrten zu Lernorten des Holocaust

Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: Bremen unterstützt Klassenfahrten zu Lernorten des Holocaust

Das Bundesland Bremen fördert in den nächsten zwei Jahren Klassenfahrten gegen das Vergessen. Am heutigen Freitag, 16. September 2016, unterzeichneten Roswitha und Florian Bethe (l.) und Frank Pietrzok (2.v.r.), Staatsrat bei der Senatorin für Kinder und Bildung, eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zwischen der Bethe-Stiftung und dem Bremer Senat.

Bethe-Stiftung fördert Klassenfahrten gegen das Vergessen

Mit rund 60.000 Euro in zwei Jahren werden bis zu zehn Klassenfahrten mit historisch-politischem Schwerpunkt und einer Reisedauer von mindestens vier Tagen gefördert. Schülerinnen und Schüler leisten einen Eigenbeitrag von 90 Euro. Diese Summe kann beispielsweise durch Spenden/ Sponsoring, Schulvereine, oder die „blaue Karte“ reduziert werden. Die Eigenbeiträge dürfen jedoch laut Förderrichtlinie 40 Euro je Schüler oder Schülerin nicht unterschreiten.

„Den Gedenkstätten kommt eine zentrale Rolle in der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zu. An diesen Lernorten lassen sich Dimensionen der Verbrechen begreifen. Jugendliche, die sich mit der Geschichte beschäftigt haben, fragen nicht nur nach den Fakten, sie stellen auch ethische Fragen, schärfen ihr politische Bewusstsein und die Bereitschaft zur Zivilcourage“, sagt Pietrzok. Wer Thesen und Methoden rechtsextremistischer Propaganda kenne, könne sich dagegen auch besser zur Wehr setzen.

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Roswitha Bethe bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Bremen mit Frank Pietrzok, Staatsrat bei der Senatorin für Kinder und Bildung. Fotos: Pressereferat der Senatorin für Kinder und Bildung – Alexandra Brietzke

Stifterehepaar Roswitha und Erich Bethe sind die Fahrten ein Herzensanliegen. Roswitha Bethe war zur Unterzeichnung der Vereinbarung mit ihrem Sohn Florian nach Bremen gereist:

„Mein Mann und ich waren im vergangenen Jahr in einigen reinen Vernichtungslagern in Polen. Wir waren tief erschüttert, weil wir von diesen Lagern nichts wussten. Diese Geschichte müssen wir aufarbeiten.“

In Bremen wird die Landeszentrale für politische Bildung die fachliche Begleitung der Fahrten übernehmen und durch eine neue Fachkraft für schulnahe politische Bildung unterstützen. Zudem wird es – zum Teil geförderte – Fortbildungen am Landesinstitut für Schulen geben.

Für das operative Geschäft der Stiftung ist Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks gGmbH (IBB) zuständig. Er verhandelte bereits mit einigen Bundesländern Vereinbarungen über die Fahrten.

„Bremen gehört jetzt dazu, das freut uns. Junge Menschen finden gerade an den Erinnerungsorten unschätzbar wichtige Impulse für ein Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame Zukunft in Europa. Fahrten an die Orte dieser unvorstellbaren Verbrechen werden nach unserer Überzeugung künftig eine noch größere Rolle in der Erinnerungsarbeit spielen.“

Die Presseinformation des Bremer Bildungssenats (und die Links zum Download der Fotos) finden Sie hier.

Weitere Informationen über die Förderung von Gedenkstättenfahrten finden Sie hier.