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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Lernen aus der Geschichte: Neue Förderung für Fahrten zu Lernorten in Polen

Lernen aus der Geschichte: Neue Förderung für Fahrten zu Lernorten in Polen

Mehr Jugendliche aus Deutschland sollen einen Lernort der nationalsozialistischen Vergangenheit im heutigen Polen besuchen können. Dafür stellen der Bund, mehrere Bundesländer und die Bethe-Stiftung mit Sitz in Köln Fördermittel zur Verfügung. Ziel ist ein Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame Zukunft in Europa. „Wir freuen uns, dass der Bund eine neue Förderlinie für unilaterale Fahrten zu Lernorten in Polen aufgelegt hat“, sagt Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund. „Im Gespräch mit Bildungsministerinnen und -ministern aus mehreren Bundesländern haben wir eine große Sensibilität und Aufgeschlossenheit für Gedenkstättenfahrten erfahren.“ Acht Bundesländer ergänzen die Fördermittel der privaten Bethe-Stiftung. Mit weiteren Bundesländern steht das IBB in Kontakt.

Zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 2015 hatten das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW), die Bethe-Stiftung und das IBB Dortmund eine Kooperation geschlossen, die nach einem Jahr auslief. Am Dienstag, 9. Februar 2016, zogen die Partner in Dortmund Bilanz: 60 unilaterale Schüler- und Jugendfahrten zu Lernorten in Polen wurden durch das IBB Dortmund aus Mitteln der Bethe-Stiftung gefördert. Mehr als 2000 Jugendliche kamen in den Genuss der Förderung.

Das Deutsch-Polnische Jugendwerk hat im vergangenen Jahr 127 unilaterale Gedenkstätten-fahrten deutscher Gruppen und Schulklassen gefördert. Hierfür hatte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dem Jugendwerk zusätzliche Fördermittel bereitgestellt. Hinzu kamen noch einmal rund 200 deutsch-polnische oder trilaterale Gedenkstättenprogramme. Insgesamt 36 davon wurden über das gemeinsam aufgelegte Programm „Wege zur Erinnerung“ für deutsch-polnische und trilaterale Gedenkstättenprogramme gefördert.

„Viele Jugendliche sind weit hellsichtiger und weniger vernebelt von Konflikten als viele Erwachsene und saugen Eindrücke auf“, sagte Florian Philipp Bethe bei einem Blick in die Schüler-Präsentationen zu abgeschlossenen Studienfahrten. „Viele Schulen haben aus diesen Studienfahrten weit mehr gemacht, als wir uns im Vorfeld erhofft hatten. Diese Fahrten sind ein Beitrag, Jugendliche mit einer gewissen Kompetenz auszustatten, so dass sie aktuelle und zukünftige Probleme in Europa beurteilen können.“

Zum Ende der Kooperation stellten die Bethe-Stiftung, das IBB Dortmund und das Deutsch-Polnische Jugendwerk auch die zukünftige Förderung für Gedenkstättenfahrten in Polen vor:

•    Für unilaterale Fahrten können Fördermittel beim IBB Dortmund beantragt werden. Die Bethe-Stiftung stellt in den kommenden Jahren zehn Millionen Euro zur Verfügung. Mehrere Bundesländer ergänzen die Fördermittel.
•    Bi- und trilaterale Fahrten werden zukünftig nur noch durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk gefördert. Das DPJW führt hierzu das Programm „Wege zur Erinnerung“ weiter.

„Uns ist es ein Anliegen, dass sich deutsche und polnische Jugendliche gemeinsam mit der Geschichte auseinandersetzen. Dazu gehört insbesondere die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der NS-Herrschaft. Deshalb konzentrieren wir uns nach 25 Jahren verstärkt auf die Förderung deutsch-polnischer Gedenkstättenprogramme, um den Jugendlichen auf diese Weise ein gemeinsames Lernen aus der Geschichte zu ermöglichen“, sagt Stephan Erb, Geschäftsführer des DPJW.

Das IBB Dortmund ist darüber hinaus seit Ende 2015 Zentralstelle zur Förderung von Gedenkstättenfahrten für Jugendgruppen durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Das Foto in druckfähiger Auflösung finden Sie hier.

Weitere Informationen über Förderungmöglichkeiten für Gedenkstättenstätten finden Sie hier.

(Rechtlicher Hinweis: Foto: IBB Dortmund/ Mechthild vom Büchel – Abdruck honorarfrei im redaktionellen Zusammenhang mit dem Anlass der Aufnahme – Beleg erbeten)