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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Mehr als 140 Ideen für die Woche der nachhaltigen Entwicklung in Belarus

Der Ideenwettbewerb zur Woche der Nachhaltigen Entwicklung vom 24. April bis 25. Mai 2015 in Belarus fand eine überwältigend große Resonanz: Fast 160 Anträge gingen bis Ende März bei der IBB „Johannes Rau“ Minsk ein, die den Ideenwettbewerb ausgeschrieben hatte. Das Organisationskomitee wählte mehr als 140 Veranstaltungen aus, darunter über 120 auf regionaler Ebene und etwa 20 landesweite Veranstaltungen.

„Die Palette ist sehr breit. Bauern führen Seminare zu ökologischen Düngemitteln durch, Experten diskutieren mit Behörden über die Zukunft des Ökotourismus beim nationalen Tourismusrat, Schüler präsentieren Projekte zu Beteiligungsmöglichkeiten. Es ist alles dabei“, freut sich Olga Rensch-Wetzel, Direktorin der IBB „Johannes Rau“ Minsk.

Unterstützt werden IBB Dortmund und IBB „Johannes Rau“ Minsk bei der Durchführung der Woche der Nachhaltigen Entwicklung durch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die EU-Delegation in Belarus, das Umweltministerium der Republik Belarus sowie das Forschungsinstitut des belarussischen Wirtschaftsministeriums. An der Umsetzung beteiligen sich außerdem  etwa 25 Vertreter von belarussischen NGOs, Experten und Behörden, die gemeinsam das Organisationskomitee der Woche der Nachhaltigen Entwicklung bilden. Partner bei der Abschlusskonferenz ist – neben den genannten Partnern – die Vertretung des Instituts für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (dvv international).

Am 26. März endete die Bewerbungsfrist für Nachhaltigkeitsinitiativen im Rahmen der Woche der Nachhaltigen Entwicklung. Bei der ersten Sichtung zählten die Veranstalter fast 140 Anträge aus verschiedenen Regionen von Belarus und 21 Anträge für landesweite Veranstaltungen (Konferenzen, Runde Tische u.a.). Damit war die Beteiligung an dem Wettbewerb mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2013, als die letzte Woche der nachhaltigen Entwicklung stattfand. Besonders aktiv waren die Initiativen aus Regionen Witebsk, Grodno und Brest (jeweils rund 20 Prozent der Veranstaltungen). Das Gros mit 30 Prozent stellen die Hauptstadt Minsk und das Minsker Gebiet.

Zu den aktuellsten thematischen Feldern und Veranstaltungsformaten gehören Beteiligung und soziale Projekte (über 30 Prozent), Bildung (knapp 25 Prozent) und „green consumption / regionale Märkte“ (18 Prozent). „Wir rechnen nun mit mehr als 2500 Beteiligten im ganzen Land und erhoffen uns einen wichtigen Impuls für die Nationale Strategie der Nachhaltigen Entwicklung“, sagt Martin Schön-Chanishvili. Unter den Veranstaltungen sind auch 15 Kerzenaktionen zum 29. Jahrestag von Tschernobyl im Rahmen der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“, die das IBB Dortmund mit Partnern in zwölf europäischen Ländern durchführt. Vom 20. bis 21. Mai 2015 findet in der IBB „Johannes Rau“ in Minsk die Abschlusskonferenz der Woche der nachhaltigen Entwicklung statt mit 200 Teilnehmern aus Belarus und deutschen Experten.

Bei der Auswahl wurden jene Veranstaltungen bevorzugt, bei denen lokale Initiativen erfolgreich mit Behörden und der Wirtschaft kooperieren und gut sichtbar Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung demonstrieren. Weitere wichtige Kriterien waren, dass Aufmerksamkeit geweckt wird für die Entwicklungschancen in den Regionen und dass Beteiligungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, zum Beispiel in Diskussionen an runden Tischen.

Neben vielen Veranstaltungen auf lokaler und regionaler Ebene setzt die Woche der Nachhaltigkeit auch auf Aktivitäten auf nationaler Ebene: Rundtischgespräche, Konferenzen, Wissenschafts-Cafés sowie eine Abschlusskonferenz am 21. und 22. Mai unter internationaler Beteiligung sollen bei den Bürgern und gesellschaftlichen Organisationen für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung werben und eine langfristige Zusammenarbeit anregen.

An der Abschlusskonferenz in der IBB „Johannes Rau“ Minsk mit 200 Teilnehmern nehmen fünf deutsche Experten teil, darunter Wolf Schöde, ehemaliger stellvertretender Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen, und Klaus Reuter, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Agenda 21 NRW e.V. (LAG21). Die LAG21 hatte im vergangenen Jahr im Rahmen eines IBB-Projekts das belarussische Wirtschaftsministerium bei der Erarbeitung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie beraten.