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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Peter Junge-Wentrup: „Signale der Annäherung sind ein Auftrag“

Belarus hat gewählt – und die EU-Außenminister heben die Sanktionen gegen das EU-Nachbarland befristet auf. „In diesem Signal sehen wir einen Auftrag, konkrete dialogorientierte Projekte zur Festigung der Beziehungen zu entwickeln“, sagt Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund.

Im Vorfeld der Wahlen vom 11. Oktober 2015 hatte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko die politischen Häftlinge freigelassen. Positiv bewerteten die EU-Außenminister zudem, dass es im Vorfeld der Wahlen keine offenen Repressalien gegen die Opposition gegeben hatte – auch wenn westliche Beobachter nicht die Kriterien einer freien Wahl erfüllt sahen. Der seit 21 Jahren regierende Präsident war mit rund 83 Prozent der Stimmen in seine fünfte Amtszeit gewählt worden. Die EU-Außenminister würdigten jedoch die positiven Veränderungen und setzten die Sanktionen zunächst für vier Monate aus. Anfang 2016 soll beraten werden, wie es weitergeht.

„Viele Menschen in Belarus wünschen sich ein Ende der Isolierung. Wir machen uns seit vielen Jahren für eine Normalisierung der Beziehungen stark“, sagt Peter Junge-Wentrup. „Für uns ist diese politische Weichenstellung ein Auftrag, dem Prozess der Annäherung auf zivilgesellschaftlicher Ebene neue Impulse zu geben.“

Das IBB Dortmund betreut seit 2002 das Förderprogramm Belarus der deutschen Bundesregierung, das bisher mehr als 200 deutsch-belarussische Projekte in den Themengebieten Soziales und Nachhaltigkeit ermöglicht hat. Für 2016 bereitet das IBB eine deutsch-belarussische Wanderausstellung zur Erinnerung an den Vernichtungsort Trostenez vor. Sie soll zeitgleich in beiden Ländern gezeigt werden.