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Region Mogiljow will als erste belarussische Region klimaneutral werden

Region Mogiljow will als erste belarussische Region klimaneutral werden

Als erste der sechs Regionen in Belarus will die östlich von Minsk gelegene Region Mogiljow klimaneutral werden. Diese Vision ist Teil der regionalen Nachhaltigkeitsstrategie für den Zeitraum bis 2035, deren Konzept der stellvertretende Vorsitzende des Exekutivkomitees, Ruslan Strachar, am 26. September 2019 unterzeichnete. An dem entsprechenden Runden Tisch nahm auch Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin der IBB gGmbH Dortmund, als einzige Expertin aus Deutschland teil.

Hintergrund der Einladung: Das Förderprogramm Belarus – betreut vom IBB Dortmund – hat in den vergangenen drei Jahren die regionale Vorreiterrolle von Mogiljow in Sachen Nachhaltigkeit gestärkt: Mehrere Studienreisen, die Unterstützung der Zukunftswerkstatt in Mogiljow, die Ausbildung von Beratern durch die LAG 21 NRW und schließlich das erste Regionale Nachhaltigkeitsforum am 28. Juni 2019 hatten das Bewusstsein für die Chancen regionaler Initiativen zum Klimaschutz sowie einem grünen und inklusiven Wachstum geweckt. Auch für die Zukunft ist eine weitere Begleitung durch das Förderprogramm Belarus angedacht.

Einzige Expertin aus Deutschland am Runden Tisch: Dr. Astrid Sahm mit Dmitrij Karpijewitsch, Koordinator für Nachhaltigkeit im Förderprogramm Belarus.

„Das Konzept der regionalen Nachhaltigkeitsstrategie ist eine hervorragende Grundlage für eine innovative Planung, um eine ausgewogene ökologische, soziale und ökonomische Entwicklung der Region Mogiljow zu ermöglichen“, sagte Astrid Sahm. Wichtig für den Erfolg sei, dass die Strategie spezifische regionale Potenziale aktiviere und durch besondere Leuchtturmprojekte zu für alle Beteiligten sichtbaren Verbesserungen führe, die beispielsweise helfen, die Abwanderung aus den Dörfern zu stoppen oder die grüne Mobilität für alle zu ermöglichen.

Traditionell werden regionale Entwicklungspläne in Belarus jeweils für fünf Jahre verabschiedet. Die neue Nachhaltigkeitsstrategie für die Region Mogiljow zielt hingegen auf langfristige Trends – und berücksichtigt damit auch die Interessen der zukünftigen Generationen. An der Konzepterarbeitung waren mehr als140  Vertreter von staatlichen Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus der gesamten Region beteiligt. Orientierungsrahmen bilden dabei die Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) sowie die Grundsätze des Europäischen Netzwerks für nachhaltige Entwicklung (ESDN), zu denen u.a. ein hohes Maß an Bürgerbeteiligung gehört. Dementsprechend besteht nun zwei Monate lang die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge einzubringen, ehe mit der Ausarbeitung der Gesamtstrategie begonnen wird.

Die Umsetzung der Agenda 2030 durch die Lokalisierung der SDGs soll aber auch in allen anderen Regionen von Belarus eine große Rolle spielen. Marianna Schtschotkina, Nationale Nachhaltigkeitskoordinatorin für Belarus, äußerte bei einem Treffen mit Dr. Astrid Sahm am gleichen Tag die Hoffnung, dass die Erfolge der internationalen Kooperation, die nun in Mogiljow sichtbar werden, weiteren Städten und Regionen als Vorbild dienen können.

Am Runden Tisch wurde das Konzept für die regionale Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt. Alle Fotos: Exekutivkomitee der Region Mogilev / www.mogilev-region.by

Das Förderprogramm Belarus kann den internationalen Austausch über das Erreichen der Agenda-2030-Ziele auch in der neuen neunten Phase mit verschiedenen Veranstaltungsformaten bis einschließlich Mai 2022 fördern, sagte Astrid Sahm. So sollen die bereits traditionellen belarussischen Nachhaltigkeitswochen erstmals in die Europäischen Aktionstage für Nachhaltigkeit integriert werden.

Aktuell läuft die Ausschreibung für Partnerschaftsprojekte. Bis zum 1. Dezember 2019 können belarussische und deutsche Partner gemeinsame Projektskizzen einreichen.

Ausführliche Informationen über die neunte Phase des Förderprogramms Belarus finden Sie hier.