Nachrichten

Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Siebte Lernaktivität im Projekt „Europe4refugees – follow the routes“ führt zur Hitzacker/Dorf Genossenschaft nahe Gorleben

Siebte Lernaktivität im Projekt „Europe4refugees – follow the routes“ führt zur Hitzacker/Dorf Genossenschaft nahe Gorleben

Die siebte und letzte Lernaktivität im erasmus+-Projekt „Europe for refugees – follow the routes“ führt vom 9. bis 12. Oktober 2019 in die Kleinstadt Hitzacker in Norddeutschland. Am kleinsten Zielort auf der Route der Geflüchteten lernen die Projektpartnerinnen und -partner aus fünf Ländern eine Genossenschaft kennen, die dörflich und doch stadtnah eine interkulturelle und nachhaltige Gemeinschaft errichtet (unser Foto oben).

Logo europe4refugeesHitzacker ist eine Kleinstadt mit rund 5000 Einwohnern in Niedersachsen. Mit dem Ziel vor Augen „Wir bauen für 300 Menschen aus aller Welt“ hat die Genossenschaft „Interkulturelles Generationendorf Hitzacker/Dorf eG“ 2016 ihre Arbeit aufgenommen.

Hitzacker/Dorf ist genau genommen ein 5,5 Hektar großes Baugebiet am Rande der bestehenden Kleinstadt Hitzacker an der Elbe. Etwa 100 Kilometer südöstlich von Hamburg gelegen, hat sich die Genossenschaft zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Dorfgemeinschaft im Sinne der Agenda 2030 neu zu gründen. Das Ziel ist ein ausgewogenes Mischungsverhältnis von Älteren, Familien und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Der Verein „Dorfleben Hitzacker e.V.“ hat sich der Förderung der Integration und Inklusion verschrieben und sich gezielt auch Geflüchteten geöffnet. „Doch gerade neu Zugewanderte verstehen zum einen kaum das Prinzip einer Genossenschaft und viele zieht es eher in die Großstädte, vermutlich auch, weil sie dort eher ihre Community und Hilfestrukturen vermuten“, weiß Hildegard Azimi-Boedecker, Projektkoordinatorin im Internationalen Bildungs- und  Begegnungswerk e.V. in Dortmund, aus den Vorgesprächen.

Vor Ort in der kleinen Gemeinde an der Elbe werden die Projektpartner aus Norwegen, Ungarn, Italien, Griechenland und Deutschland verschiedene Projekte und Angebote kennenlernen. In Begegnungen mit neu Zugewanderten wollen sie auch in Erfahrung bringen, wie die Integration gelingt und ob die Erfahrungen der Dorfgenossenschaft als Best Practice dienen können.

Baupolan Hitzacker/Dorf für das Projekt Europe for refugees.

Der Bauplan für das Dorf.

Gleichzeitig werden die Projektpartnerinnen und -partner auch noch einmal einen Blick auf die früheren sechs Stationen des erasmus+-Projektes werfen und sich über die aktuelle Situation in Italien, Griechenland, Ungarn, Deutschland und Norwegen austauschen. „Der verheerende Brand im Camp Moria auf Lesvos Ende September mit mehreren Toten und insgesamt wieder wachsende Zuwandererzahlen führen uns deutlich vor Augen, dass das Hilfesystem weiterhin gefordert sein wird“, sagt Hildegard Azimi-Boedecker. Vor diesem Hintergrund werde auch über ein Anschlussprojekt für „Europe for refugees – follow the routes“ diskutiert.

Weitere Informationen über das Projekt „Europe for refugees – follow the routes“ finden Sie hier.