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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

„Soziale Probleme als Aufgabe für die ganze Gesellschaft sehen“

„Soziale Probleme als Aufgabe für die ganze Gesellschaft sehen“

3. Nationales Soziales Forum in der IBB „Johannes Rau“ Minsk

Mit mittelfristigen Zielen und guten Ideen zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen beschäftigte sich das dritte Soziale Forum am 21. und 22. April 2016 in der IBB „Johannes Rau“ in Minsk. Mehr als 250 Fachleute, Haupt- und Ehrenamtliche aus Belarus, der Ukraine, Russland und Deutschland waren der Einladung der IBB „Johannes Rau“ Minsk und des IBB Dortmund gefolgt. Mit Vorträgen und einer Ausstellung widmete sich die Veranstaltung, organisiert im Rahmen des Förderprogramms Belarus, besonders der Weiterentwicklung gemeinnütziger Unternehmen.

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Aufmerksam verfolgten die Zuhörerinnen und Zuhörer vor allem die Berichte über soziale Unternehmen.

In seinem Grußwort betonte Aleksandr Rumak, stellvertretender Sozialminister der Republik Belarus, die Bedeutung des Forums: „Wenn wir über die UN- Behindertenkonvention reden, ist es uns sehr wichtig, alle interessierten staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen in diesen Prozess einzubeziehen.“ Das nun schon dritte Forum habe sich als Plattform für einen offenen Gedankenaustausch etabliert.

„Das Forum für Vertreter von staatlichen Stellen, NRO und Experten aus GUS-Staaten und Deutschland vermittelt besonders viele praxisnahe Anregungen für eine erfolgreiche Arbeit vor Ort“, sagte Olga Rensch-Wetzel, Koordinatorin des Förderprogramms Belarus.

Experten aus vier Ländern informierten sich beim dritten Nationalen Sozialen Forum in Minsk über Mittel und Wege in eine inklusive Gesellschaft.

Experten aus vier Ländern informierten sich beim dritten Nationalen Sozialen Forum in Minsk über Mittel und Wege in eine inklusive Gesellschaft.

Alexander Lysenko, Leiter des Nationalen Zentrums für Behindertenfragen in Russland, berichtete aus seiner Erfahrung: „Der Abbau unterschiedlicher Hindernisse für Menschen mit Behinderungen erleichtert nicht nur ganz praktisch den Zugang zum Gesundheitswesen, zur Bildung und zu Verkehrsbetrieben – er ermöglicht auch eine wirkliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“ Eine positive Begleitung durch die Massenmedien sei hilfreich.

Bei allen Schwierigkeiten auf dem Weg zu einer gelungenen Inklusion empfahl Martin Giese, Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Belarus, Beharrlichkeit und einen offenen Blick auf mögliche Hindernisse: „Soziale Probleme können nur dann gelöst werden, wenn sie nicht als politische Probleme, sondern als Probleme der ganzen Gesellschaft verstanden werden.

Viele Fragen zur Arbeit der Werkstätten in Deutschland

Martina Steinhaus, Geschäftsführerin des Autismus Regionalverbandes Weser-Ems e.V. (Deutschland), berichtete über ihre Arbeit mit autistischen Menschen. Christoph Weber-Schlauss, von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, proWerk (Deutschland), erzählte über die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen: „In den vergangenen Jahren ist Inklusion zur allgemeinen Tendenz geworden, damit eine maximale Anzahl von Menschen mit Behinderungen ihren Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden können.“ In Gesprächen mit belarussischen Journalisten machte Christoph Weber-Schlauss klar, dass die Werkstätten in Deutschland keine geschlossenen „Sondereinrichtungen“ sind, sondern Unternehmen mit moderner Ausrüstung.

Gedankenaustausch im kleinen Kreis

In kleineren Kreisen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen in praktischen Fragen ihrer Arbeit. Best-Practise- Beispiele wurden in Vorträgen und in einer Ausstellung vorgestellt.

Schließlich wurden im Rahmen des Forums auch Vorschläge für eine Resolution gesammelt.

Veranstalter des Forums waren das IBB Dortmund und die IBB „Johannes Rau“ Minsk.

Unterstützt wurde das Forum durch

  • das Sozialministerium der Republik Belarus in Partnerschaft mit
  • der Internationalen gesellschaftlichen Bildungsvereinigung „ACT“,
  • dem  Forschungsinstitut für Arbeit und Soziales der Republik Belarus,
  • dem ODB Brüssel sowie
  • der Bildungseinrichtung „Office for European Expertise and Communications“ (OEEC).

Weitere Informationen über die Arbeit der IBB „Johannes Rau“ in Minsk finden Sie hier.

Weitere Informationen über unser Arbeitsgebiet „Soziale Gesellschaft“ finden Sie hier.