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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Wanderausstellung „Vernichtungsort Maly Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ ab 4. Dezember in Gießen zu sehen

Wanderausstellung „Vernichtungsort Maly Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ ab 4. Dezember in Gießen zu sehen

Die Wanderausstellung „Vernichtungsort Maly Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ ist vom 4. Dezember 2018 bis 17. Januar 2019 erstmals in Hessen zu sehen. Offiziell eröffnet wird sie am 11. Dezember um 18 Uhr in der Kongresshalle in Gießen.

In den Jahren 1941 und 1942 wurden 15.500 jüdische Menschen aus mehr als 250 hessischen Dörfern und Städten über die Sammellager Frankfurt, Kassel und Darmstadt deportiert. Ihre Ziele waren die Vernichtungsorte Kaunas, Lodz, Majdanek, Minsk, Riga, Sobibor, Theresienstadt und Treblinka. Der Vernichtungsort Malyj Trostenez bei Minsk ist allerdings auch ein Dreivierteljahrhundert später in Deutschland noch wenig bekannt. Eine umso größere Bedeutung kommt der Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ zu.

Einen Einblick in die Konzeption der Ausstellung sowie den Gießener Blickwinkel vermittelt eine Informationsveranstaltung für Medienvertreter und Bildungseinrichtungen am Dienstag, 5. Dezember 2018, ab 14 Uhr im Vortragsraum der Kongresshalle Gießen. Journalistinnen und Journalisten sowie Lehrerinnen und Lehrer sind zu dieser Veranstaltung ebenso herzlich eingeladen wie zur Vernissage am 11. Dezember 2018 um 18 Uhr.

Die Gießener Ausstellung erfährt durch lokale Fallbeispiele eine Ergänzung, die von Studierenden der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) unter der Federführung von Prof. Dr. Thomas Bohn, Professor für Osteuropäische Geschichte am Historischen Institut der JLU, präsentiert werden. Das Gedenken an die Ermordeten und die vielfältigen Verbindungen zu Gießen sollen mit im Fokus der Präsentation stehen: Das Ghetto Minsk war das Ziel des Frankfurter Deportationszuges vom November 1941 mit über 1000 Juden. Einem Gedenkbuch des Bundesarchivs zufolge lassen sich die Geburtsorte von 23 deportierten hessischen Juden auf die Stadt oder den Kreis Gießen zurückführen. Ziehe man Deportationszüge aus anderen Städten in Betracht, ließen sich die Namen von 48 Opfern kenntlich machen, die einen Bezug zu Gießen hatten, erläutert Prof. Bohn. Prof. Bohn, Kuratoriumsmitglied des IBB. Er hat das Programm für den Ausstellungsort Gießen koordiniert.

Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehören neben Vorträgen und Lesungen auch die Präsentation eines Dokumentarfilms, Führungen durch die Ausstellung und über die Gießener Stolpersteine.

Zum Trägerkreis der Ausstellung in Gießen zählen neben der Stadt Gießen (Stadtarchiv, Volkshochschule) und der Justus-Liebig-Universität (Arbeitsstelle Holocaustliteratur, Gießener Zentrum Östliches Europa, Historisches Institut), Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Regionale Arbeitsgruppe Mittelhessen, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar, die Jüdische Gemeinde Gießen und der Oberhessische Geschichtsverein Gießen e.V..

Die genauen Termine des Rahmenprogramms finden Sie hier.

Weitere Informationen über unsere Initiative für den europäischen Lernort Trostenez finden Sie hier.