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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Wanderausstellung „ Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ in Minsker Uni eröffnet

Wanderausstellung „ Vernichtungsort Malyj Trostenez.  Geschichte und Erinnerung“ in Minsker Uni eröffnet

Die Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez.  Geschichte und Erinnerung“ wurde heute, am 3. Mai 2019 – einen Tag nach dem israelischen Holocaust-Gedenktag Yom HaShoah und im Vorfeld des 75. Jahrestages des Sieges über die Deutschen am 9. Mai –  im Hauptgebäude der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk eröffnet.

Der Ausstellungsort hat auch dieses Mal einen historischen Bezug zum Inhalt der Ausstellung: Kaum 50 Meter von diesem Ort entfernt befand sich in der Zeit der deutschen Besatzung von Minsk in den Jahren 1941 bis 1944 der Sitz des Sicherheitsdienstes (SD) von Minsk, der das Vernichtungslager Trostenez betrieb. Dieses Gebäude wurde inzwischen abgerissen. Auf dem Territorium des modernen Universitätscampus befinden sich aber auch heute noch immer einige Gebäude,  in denen sich das SD-Krankenhaus sowie eine Telegraphenstation befanden.

Andrej Korol (r.), Rektor der Staatlichen Universität Minsk, und Dr. Viktor Balakirew, Direktor der IBB „Johannes Rau“ Minsk, hatten die Eröffnungsgäste begrüßt und die Bedeutung der Ausstellung hervorgehoben. Die Ausstellung an der führenden Universität unterstreiche, dass Trostenez einen Platz findet in der gemeinsamen europäischen Erinnerungskultur, sagte Dr. Balakirew. Es sei wichtig, die Erinnerung an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben, betonte Andrej Korol. Trostenez sei eine internationale Tragödie, die nicht vergessen werden dürfe. Kuzma Kozak erläuterte, wie der deutsche Sicherheitsdienst die früheren Gebäude auf dem heutigen Universitätsgelände genutzt hatte. Unter den Zuhörerinnen und Zuhörern befanden sich neben Studierenden und Lehrenden der Universität auch Veteranen des Zweiten Weltkriegs, die zuvor an der Universität gearbeitet hatten.

Dr. Alexander Dalhouski, stellvertretender Leiter der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk, führte anschließend kenntnisreich in die Ausstellung ein (unser Foto oben).

Zur Erinnerung an die Studierenden und Lehrenden der Universität, die im Krieg getötet wurden, legten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Ausstellungseröffnung einen Kranz nieder.

Die Gelegenheit zur Ausstellung in der Universität Minsk hatte sich erst kurzfristig ergeben. Sie ist dort bis zum 23. Mai 2019 zu sehen.

Träger der Ausstellung sind das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH (IBB Dortmund), die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk (IBB Minsk) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Die Ausstellung wird gefördert durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und das Auswärtige Amt.

Fotos: Evgenij Pomytkin – IBB „Johannes Rau“ Minsk

Einen Bericht und weitere Fotos finden Sie auf der Seite der Staatlichen Universität von Belarus in Minsk.

Weitere Informationen über unsere Initiative für den Lern- und Erinnerungsort Trostenez finden Sie hier.