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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Wie steht es um die Energie-Demokratie in Europa?

„Wie steht es um die Energie-Demokratie in Europa?“ Diese Frage diskutieren mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 13 Ländern auf Einladung des IBB Dortmund vom 29. Oktober bis 1. November 2015 in Geseke bei Paderborn. Anlass der Konferenz sind der nahende fünfte Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima und der 30. Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im kommenden Jahr.

„Wir müssen aus der Geschichte lernen für eine gemeinsame Zukunft und die Energiewende engagiert vorantreiben in ganz Europa“, mahnt Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund. „Denn Tschernobyl und Fukushima sind von Menschen ausgelöste Katastrophen und haben unabsehbare Langzeitfolgen.“

Bei Exkursionen in das NRW-Bioenergiedorf Ebbinghof in Schmallenberg, in den Klimapark Rietberg und zur Energiegenossenschaft Herbram-Wald in Lichtenau geht es um gelungene Beispiele für neue Energien in Bürgerhand. Auf der Konferenz in Geseke berichten außerdem Referenten aus Polen, Frankreich, der Ukraine, Belarus und Deutschland über Modelle zur Energieselbstversorgung und für den kommunalen Klimaschutz. Außerdem werden etwa 30 Liquidatoren und NGO-Aktivisten aus der Ukraine und Belarus erwartet, die 1986 bei der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Katastrophenschutz tätig waren oder sich heute für die Betroffenen und eine alternative Energiepolitik engagieren. Die ukrainischen Teilnehmer berichten zudem aus erster Hand über den Krieg in der Ost-Ukraine. Die örtlichen Liquidatorenverbände beteiligen sich gemeinsam mit dem IBB Dortmund aktiv an Hilfsprogrammen für Binnenflüchtlinge. In der Ukraine sind mehr als eine Million Binnenflüchtlinge unterwegs.

Die Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ erinnern seit 2012 jedes Jahr in vielen Ländern Europas und der Türkei an die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl 1986 und von Fukushima 2011. Mit Zeitzeugen-Gesprächen, Kerzenaktionen und Vortragsveranstaltungen geben sie jeweils zu den Jahrestagen im März und April Impulse zu einem Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame Zukunft in Europa.

Zur Konferenz in Geseke werden Partner aus Belarus, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, der Türkei und der Ukraine erwartet.

Das Programm der Tagung finden Sie hier.

Weitere Informationen über die Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ finden Sie hier.