
Datum/Zeit
Date(s) - 19/07/2021
14:00 - 17:00
Veranstaltungsnummer
Veranstalter
IBB gGmbH und Partner
Bereich
Erinnern
An der Veranstaltung nehmen Holocaust-Überlebende, Zeitzeugen, Vertreterinnen und Vertreter internationaler und jüdischer Organisationen, verschiedener Konfessionen, Lehrer*innen, Historiker*innen und junge Menschen teil.
Historischer Hintergrund.
Das Minsker Ghetto, das größte in Belarus während NS-Besatzungszeit, bestand vom 20. Juli 1941 bis zum 23. Oktober 1943. Die Anordnung zur Errichtung wurde am 19. Juli erteilt. Auf Befehl wurde ein spezieller Stadtteil ghettoisiert, in den alle ansässigen Juden unter Androhung der Hinrichtung zwangsumgesiedelt wurden. Etwa hunderttausend Menschen aus ganz Minsk und der Umgebung zogen durch das Ghetto. Später kamen noch Deportierte aus Europa hinzu. Nur wenige haben überlebt. Sie wurden ausgehungert, unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und bei Pogromen getötet. Zur gleichen Zeit gab es im Ghetto 22 Untergrundorganisationen, die den Partisanen und der ganzen Stadt im Untergrund halfen. Im Jahr 2021, zum 80. Jahrestag der Ereignisse, erinnern wir uns an die Opfer des Minsker Ghettos und an die Leistung ihres Widerstands.
Programm:
14:00 Reden von Offiziellen und ehemaligen Häftlingen:
– Oleg Rogatnikow, Verband der belarussischen jüdischen gesellschaftlichen Vereinigungen und Gemeinden (Belarus)
– Waleri Mysgajew, Belarussischer öffentlicher Verband ehemaliger Ghetto- und NS-Konzentrationslager-Häftlinge (Belarus)
– Juri Uralski, Exekutivkomitee der Stadt Minsk (Belarus)
– Astrid Sahm, Internationales Bildung- und Begegnungswerk gGmbH (Deutschland)
– Frida Reisman, Minsker Gemeinnützige Gesellschaft „Gilf“ (Belarus)
– Fabian Rühle, Jüdisches Historisches Institut „Centropa“(Deutschland)
– Anschelika Anoschko, Internationale gesellschaftliche Vereinigung “ Verständigung“ (Belarus)
15:30 Präsentationen von Vertreterinnen und Vertretern der religiösen Gemeinschaften in Belarus
15:40 Fotos für die Social-Media-Kampagne #WeRemember
*#WeRemember ist eine vom Jüdischen Weltkongress ins Leben gerufene Kampagne zur Erinnerung an den Holocaust. Sie vereint alle Gegner*innen jeglicher Form von Fremdenfeindlichkeit. Menschen posten Fotos mit dem Hashtag #WeRemember, damit die tragischen Lektionen der Vergangenheit nie vergessen werden.
15:45 Pause
16:00 Geschichte des Minsker Ghettos: Aktuelle Fragestellungen der Forscher*innen
– Inna Gerasimova, Wissenschaftlerin (Deutschland)
– Sergej Tukalo, Belarussisches Staatliches Museum für die Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges (Belarus)
16:20 Präsentation des Rekonstruktionsprojekts und des Konzepts der neuen Ausstellung der Geschichtswerkstatt Leonid Levin:
– Galina Lewina, Kreativwerkstatt von Leonid Lewin, Stiftung Holocaust (Belarus)
– Iryna Kashtalian, Leonid Levin Geschichtswerkstatt (Weißrussland)
16:40 Pause
16:50 Lesung des Theaterstücks „Memoria Nominis Clara“ (Dramatikerin – Ksenia Shtalenkova). Theater-Studio „SEPT“ (Belarus). 16+
17:50 Abschluss der Veranstaltung
Kaddisch – Grigori Abramowitsch, Religiöse Vereinigung der Gemeinden des progressiven Judentums (Belarus)
Die Veranstaltung wird moderiert von Viktor Balakirew, belarussischer Direktor der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk
Die Veranstaltung findet auf Russisch/Belarussisch und Englisch (Simultanübersetzung) statt.
Den Link zur Registrierung zur Online-Veranstaltung finden Sie hier.
Die Gedenkveranstaltung wird organisiert vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH Dortmund (Deutschland), der Geschichtswerkstatt Leonid Lewin Minsk (Belarus), der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ (Belarus), der Internationalen gesellschaftliche Vereinigung „Verständigung“ (Belarus), der Deutsch-Belarussischen Gesellschaft (Deutschland), dem Verband der belarussischen jüdischen gesellschaftlichen Vereinigungen und Gemeinden (Belarus).