netcoops: Europäische Fortbildung „Asyl“

netcoops: Europäische Fortbildung ``Asyl``

Netcoops ist ein Projekt zur Fortbildung von Asylverfahrens­beteiligten mit hoheitlichen Aufgaben. Es richtet sich bundesweit an Mitarbeitende der Ausländer-, Sozial- und Jugendämter, Ordnungs- und Sicherheitsbehörden, Richter*innen, kommunale Verwaltungen, Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) etc.

Der Trend der Fluchtbewegungen ist zwar wieder rückläufig, jedoch kommt es immer noch zu Einreisen mit Antragstellung. Zudem ist auf Grund der vormals hohen Eingangszahlen noch ein erheblicher Teil der Beantragungen im Verfahren. Auf vielen Ebenen besteht weiterhin Klärungsbedarf, z.B. im Rahmen von Familienzusammenführungen, den „Dublin-Fällen“ und dem (rechtlichen) Umgang mit besonders vulnerablen Personengruppen. Hier stehen Verantwortliche in Behörden und Unterstützungssystemen gleichermaßen vor besonderer Herausforderung und in besonderer Verantwortung gegenüber den Schutzsuchenden.

Zur Unterstützung in diesen Verfahren bietet netcoops modulare Bausteine zur Teilnahme an:

  • eine Fortbildungsreihe zu aktuellen asylrelevanten Themen Online und in Präsenz,
  • Austauschtreffen mit europäischen Partnerbehörden in vier Ländern und eine
  • nationale Fachtagung mit Expert*innen im Bereich Asyl.

Die Module können einzeln und auch kombiniert in Anspruch genommen werden.

Ziel der Fortbildung ist der Erwerb von relevantem Wissen für das Verfahrensmanagement und die besonderen Belange der Asylsuchenden sowie die Ermöglichung eines (europäischen) kollegialen Dialogs zur Bewältigung dieser oft schwierigen Aufgabe. Bei den europäischen Kooperationstreffen kann zusätzlich über den Tellerrand geschaut werden: Der direkte Vor-Ort-Austausch mit Exkursionen dient der Erweiterung der Fachkompetenz, der europäischen Vernetzung und der Vermittlung administrativer Werkzeuge für Praktiker*innen.

Dieses Projekt wird kofinanziert aus Mitteln  des Asyl-Migrations- und Integrationsfonds.

Beendet:

Modul 1: Fortbildungsreihe für Asylverfahrens­beteiligte

Achtteilige Fortbildungsreihe vom 23.6.21  – 10 02 22 zu asylverfahrensrelevanten Themen, darin:

  • 6 Online-Termine ganztägig im virtuellen Klassenzimmer
  • 2 ganztägige Präsenzveranstaltungen im Raum Dortmund*

Neben der praxisorientierten Vermittlung der Inhalte ist der kollegiale und interdisziplinäre Austausch ein wichtiges Ziel. Im Fokus der Fortbildung standen die Stärkung der interkulturellen und kommunikativen Kompetenz und der Sicherheit auf allen Verfahrensebenen durch Wissenserwerb. Bei den Online- Terminen arbeiteten Sie begleitet durch (technische) Tutor*innen vom PC/Notebook aus im „virtuellen Klassenzimmer“. Auf der Lernplattform Moodle wurden zwischen den Einheiten sowohl Begleitmaterialien als auch kleinere Aufgabenstellungen bereitgestellt. Neben Impulsgeber*innen aus der Teilnehmendengruppe begleiteten Sie jeweils thematisch qualifizierte Referent*innen und das IBB-Team.

Zum Erhalt eines Zertifikates nahmen Sie zum Abschluss des Seminars auf der Lernplattform Moodle online an einem Multiple-Choice-Test sowie am Abschlusskolloquium teil (9.Termin). Sie erhielten in jedem Fall eine einfache Teilnahmebestätigung, wenn Sie nicht an der Prüfung teilnehmen.

Mögliche Fortbildungsinhalte:

  • „Forced Migration“: Flucht-Ursachen, Auswirkungen und Folgen
  • Vulnerable Gruppen im Asylverfahren (UN- und EU-Richt­linien und ihre Umsetzung)
  • Psychische Erkrankung/Behinderung von Geflüchteten und die Folgen
  • Kultur- und Religionreligionsspezifische und herkunftsbezogene Einflüsse und Faktoren
  • Besonderheiten bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen/Ausländern
  • Sucht und Flucht
  • aktuelle Informationen zu Herkunftsländern Asylsuchender
  • Europäische Länder/Transitstaaten (Aufnahme, Rechtslage, Verfahrensablauf)
  • Herausforderungen für die Praxis (Unterbringung, Umgang mit vulnerablen/ethnischen Gruppen, Kommunikation und Sprachmittlung)

Hier finden Sie den Flyer mit Anmeldebogen.

Termine und Informationen für 2022 finden sie hier.

Modul 2: Europäische Kooperationstreffen

Es finden drei Kooperationstreffen zwischen Deutschland und Partnerbehörden dreier weiterer Länder mit hohen Einreisezahlen (als Transit- oder Verbleibeländer) statt. Voraussichtlich sind dies Italien, Griechenland, Spanien oder ein osteuropäischer Hotspot – je nach aktueller Situation.

Bei den Treffen wird Simultan- und Konsekutiv­übersetzung entsprechend bereitgestellt. Englischkenntnisse sind von Vorteil.

Der Rahmen:

  • jeweils fünftägige Kooperationstreffen mit Seminaren zu Asylfragen und Verfahren des jeweiligen Besuchslandes
  • Fachinputs und Vorstellung von best-practise Verfahren mit direktem kollegialem Austausch
  • Vor-Ort-Exkursionen zur psychosozialen Situation Geflüchteter und zum Hilfesystem
  • ein multinationales Abschlussforum in Deutschland mit Beteiligten der vorherigen Kooperationstreffen

Das Ziel:

  • Kooperation und Vernetzung Asylverfahrensbeteiligter
  • Entwicklung von Transferstrategien für den Arbeitsalltag
  • Wissenserweiterung und interkulturelle Sensibilisierung

Termine Modul 2:

Kooperationstreffen 1 Italien / Reggio Kalabria 24.-30.04.2022 abgeschlossen

Koperatronstreffen 2 Ukraine – Online 23/ 24.08. 2022 abgeschlossen

Kooperationstreffen 3 Erste Märzhälfte 2023, Informationen erfolgen in Kürze

Modul 3: Nationale Fachtagung

Der EU- Asyl- und Migrationspakt: Status Quo, Folgen und Bilanz

Die Fachtagung mit Inputs und Workshops wird Erfahrungen mit dem Pakt in den Blick nehmen und eine kritische Bilanz ziehen, besonders bezüglich der Konsequenzen für Geflüchtete:

  • Umverteilung in der EU/neue Schlüssel,
  • Grenzverfahren, Neuregelungen Dublin,
  • Seenotrettung und Zusammenarbeit mit NGO,
  • Einhaltung der Grund- und Menschenrechte.

Fachtagung Termin: 22.2.2023 in Dortmund, das Programm ist in Kürze erhältlich 

 

Hinweise im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie

Alle Veranstaltungen werden zum konkreten Zeitpunkt der Durchführung ggf. modifiziert ausschließlich als Online-Fortbildung bzw. Online-Konferenzen (Modul 2 und 3) durchgeführt.

 

Die Kosten

Die Tagungen und Seminare sind kostenfrei, bei den Kooperationstreffen ist ein geringer Eigenanteil erforderlich. Wir empfehlen eine frühzeitige Beantragung von Fortbildungszuschüssen in Ihren Dienststellen.

Der Projektträger

Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e.V. arbeitet seit über 30 Jahren in der internationalen Jugend- und Erwachsenenbildung und in der politischen Bildung. Wir sind Mitglied im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. und darüber nach dem Gütesiegel Weiterbildung NRW zertifiziert.

Projektdauer und Verfahren

Unser Projekt läuft bis zum 31.03.2023. Für Ihre Anfrage schicken Sie uns bitte eine kurze Mail mit Ihrem Wunsch und Ihren Kontaktdaten.

Maximale Teilnehmendenzahlen:

  • an Fortbildungen und Kooperationstreffen 10–15 Personen
  • an der Tagung 60 Personen

Nähere Informationen zu den Reisezielen und Terminen erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.