Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Vergessene Orte des Holocaust – Gedenkstättenfahrten nach Ostpolen und ihre lokale Vorbereitung

Vergessene Orte des Holocaust – Gedenkstättenfahrten nach Ostpolen und ihre lokale Vorbereitung
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Datum/Zeit
Date(s) - 22/09/2017
15:00 - 18:00

Veranstaltungsort
Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Veranstaltungsnummer

Veranstalter
IBB gGmbH
Bereich

Kategorien


Informationsveranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer 

2017 jährt sich zum 75. Mal der Beginn der systematischen Ermordung der jüdischen Bevölkerung im besetzten Polen, der sogenannten Aktion Reinhardt. Hunderttausende Männer, Frauen und Kinder wurden aus den Ghettos in die eigens eingerichteten Mordlager verschleppt: Treblinka, Sobibór, Bełżec. Anders als Auschwitz, dem internationalen Symbol für den Holocaust, sind diese Tatorte heute nur wenigen ein Begriff. So ist kaum bekannt, dass auch zehntausende deutsche Jüdinnen und Juden Opfer dieser Mordaktion wurden. Sie waren zwischen März und Juni 1942 aus dem Deutschen Reich in die Region Lublin verschleppt worden. Darunter befand sich auch ein Transport aus dem Regierungsbezirk Arnsberg: 791 Menschen aus 55 Gemeinden – die Ältesten waren über 70 Jahre alt, die Jüngsten noch Säuglinge – wurden am 30. April 1942 aus Dortmund ins polnische Zamość deportiert und im Laufe der folgenden Wochen und Monate in den Vernichtungslagern Sobibór und Bełżec ermordet.

Seit Kurzem gibt es Bildungsfahrten, die sich diesem weitgehend unbekannten Kapitel des Holocausts widmen und das Geschehen in der Region Lublin mit der Vorgeschichte antisemitischer Verfolgung in Dortmund und dem gesamten Regierungsbezirk Arnsberg verknüpfen. Ausgehend von der Beschäftigung mit einzelnen Verfolgtenschicksalen und einer Spurensuche in der eigenen Stadt werden diese aufgenommenen Spuren anschließend bis an die Orte der Ghettos und Vernichtungslager verfolgt. Das vielfach sehr abstrakte und schwer fassbare Massenverbrechen des Holocausts wird so über einzelne Biographien, aufgesuchte Orte, gezeigte Fotos, gelesene Berichte und nicht zuletzt den Einbezug des eigenen Wohnortes als Ausgangspunkt konkreter und greifbarer. Vor allem für den Geschichtsunterricht an Schulen liegt hier ein kaum zu unterschätzendes Potential.

Wir möchten dieses Potential vorstellen. Im Rahmen einer Fachkräftetagung in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache werden wir unterschiedliche Möglichkeiten von Bildungsfahrten in die Region Lublin, deren Vorbereitung, Organisation sowie didaktische Aspekte präsentieren.

Programm:

1. Die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache als außerschulischer Lernort

2. Vergessene Orte des Holocausts in Ostpolen, Deportationen in die Region Lublin im Frühjahr 1942

3. Der „rote Faden“ bei der Planung und Durchführung
von Gedenkstättenfahrten

4. Fördermöglichkeiten für Gedenkstättenfahrten aus Mitteln des
Kinder- und Jugendplans des Bundes

5. Klärung abschließender Fragen mit Diskussion

6. Fakultativ: Führung durch die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache

Ansprechpartner:
Mahn- und Gedenkstätte Steinwache: Markus Günnewig (mguennewig@stadtdo.de)
Internationales Bildungs- und Begegnungswerk: Susanne Wycisk (wycisk@ibb-d.de)
Anmeldung unter:
http://bit.ly/2sFufDD