Nachrichten

Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Matthias Platzeck auf Stippvisite in Minsk

Matthias Platzeck auf Stippvisite in Minsk

Eine positive Bilanz zieht Matthias Platzeck nach seinem Kurzbesuch in der belarussischen Hauptstadt. Vom 18. bis zum 19. März war der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgs nach Minsk gereist, um vor Ort mit der belarussischen Seite sowie zahlreichen ausländischen Botschaftern die für Anfang Mai geplante „Gedenkreise für eine gemeinsame europäische Zukunft“ zu besprechen.

Zu der Gedenkreise ruft in Deutschland ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis aus zahlreichen Stiftungen und Verbänden auf, um in Zeiten wachsender Unsicherheit und Sorge um die Ukraine an eine dunkle Seite europäischer Geschichte zu erinnern, die zum Frieden und zur Versöhnung verpflichtet. In Trostenez, einem Ort, an dem Zehntausende von Menschen aus vielen europäischen Ländern im Zweiten Weltkrieg von den Nazis ermordet wurden, wird im Rahmen der Gedenkreise der erste Teil der künftigen Gedenkstätte besichtigt werden.

Für Matthias Platzeck kann die Bedeutung der Mai-Veranstaltungen nicht hoch genug eingeschätzt werden: „Es ist wichtig, im Mai in Minsk zu sein und die hohe Zahl von Opfern im Kampf gegen den Faschismus, die Belarus mit 630 niedergebrannten Dörfern und 2,5 Millionen getöteten Bürgern zu beklagen hat, zu würdigen. Genauso ist es wichtig, dass an diesem Ort in einem großen Forum die deutsche Bitte um Vergebung erklingt. Ich hoffe auch, dass nicht nur das Gedenken allein, sondern auch die anschließende Konferenz über das gemeinsame Haus Europas einen großen Beitrag zum gemeinsamen Miteinander leistet.“

Für Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund, bildet die Gedenkreise in Mai den Höhepunkt des Jahres: „Das gemeinsame Gedenken am Ort der Tragödie hebt den Prozess der Aussöhnung und der Verständigung auf ein neues Niveau. Und dass dieses Bekenntnis zur gemeinsamen Geschichte und zum friedlichen Miteinander nach und nach auch in Stein und Bronze gegossen wird und eine Gedenkstätte entsteht, ist einfach großartig.“

Bei seinem Treffen mit den diplomatischen Vertretern aus Polen, Tschechien, Österreich, der Ukraine, Russland und der EU lud Matthias Platzeck in seiner Funktion als Schirmherr der Gedenkreise Repräsentanten all dieser Länder zur Teilnahme ein. Schließlich beklagen alle diese Länder Opfer in Trostenez. Ausnahmslos alle Diplomaten unterstützten die Idee eines gemeinsamen internationalen Gedenkens am Ort des größten Massenverbrechens auf dem belarussischen Territorium mit dem ZIel einer Rückbesinnung auf die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg.

Einen Grund für Optimismus lieferte auch das Gespräch mit dem stellvertretenden belarussischen Außenminister Walentin Rybakow, der die Idee der Einladung ausländischer Delegationen außerordentlich begrüßte. Somit signalisiert der belarussische Staat einmal mehr seine Bereitschaft, sich zu einem Ort der internationalen Versöhnung und Verständigung zu entwickeln.

Am Ende seines Kurzbesuchs in Minsk ist Matthias Platzeck froh über die offenen, ehrlichen und tiefen Gespräche und dankbar: Dem deutschen Botschafter Wolfram Maas, der ihn bei seinen Terminen begleitete, und dem IBB, das sich seit Jahren für die Errichtung der Gedenkstätte Trostenez engagiert und die Gedenkreise in Mai federführend organisiert.

Weitere Informationen über die Gedenkreise finden Sie hier.

Der Anmeldeschluss für die Gedenkreise ist der 30. März 2015.