Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

…irritierende Orte in der historisch-politischen Bildung zur NS-Geschichte

…irritierende Orte in der historisch-politischen Bildung zur NS-Geschichte
Lade Karte ...


Datum/Zeit
Date(s) - 14/10/2020
16:00 - 18:15

Veranstaltungsort
IBB Dortmund
Veranstaltungsnummer

Veranstalter
IBB gGmbH und Partner
Bereich Erinnern

Kategorien


Gedenkstättenseminare an NS-Gedenkstätten, -Erinnerungs- und -Dokumentationsorten begleiten und leiten

Kooperation der IBB gGmbH mit dem Bildungswerk der Humanistischen Union

Modul-Fortbildung – 14. Oktober bis 7. November 2020 – Online-Seminar mit Präsenztag am Erinnerungsort Alter Schlachthof Düsseldorf

Themenschwerpunkte und Perspektiven
NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte zu besuchen ist – ob individuell oder in einer Gruppe – sehr oft verknüpft mit der Erwartung, Orte kennenzulernen und erfahren zu können, die mit ihrem Thema und ihrer sichtbaren Geschichte irritieren, verunsichern, zum Nachdenken, vielleicht auch zum Grübeln anregen. Menschen, die sich in der Gedenkstättenarbeit engagieren, die Gruppen in Gedenkstätten begleiten oder die (Jugend-) Bildungsseminare vor Ort und in Vor- und Nachbereitung leiten, stehen oft vor der Herausforderung, mit dieser Erlebnis-Erwartung umgehen zu müssen. Für sich selbst, ebenso wie mit denen der Teilnehmenden.

Auch wird NS-Gedenkstätten als Lernorten zur Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust ein zunehmend hohes Maß an „Bildungsaufgaben“ auch jenseits der Vermittlung historischen Wissens zugeschrieben. Gedenkstättenfahrten und -Seminare durchzuführen ist häufig mit dem Anspruch verknüpft, einen Teil zur Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung beizutragen. Fragen zu gegenwärtigem Antisemitismus, zu aktuellen Ausgrenzungsstrukturen, Ideologien der Ungleichwertigkeit, zu Rassismus und rechter Gewalt spielen darum nicht selten in der Seminargestaltung eine große Rolle.
Schließlich ist es auch für Teamende, Seminarleitende und Begleitende bei Gedenkstättenfahrten anspruchsvoll, die eigene Haltung in diesem manchmal spannungsreichen Themen- und Inhalte-Feld sensibel wahrzunehmen und eine sichere Position zu finden in der Vermittlungs- und Begleitungsarbeit.

Ziele
Das Fortbildungsseminar wird sich dieser Rolle der Teamenden intensiv widmen. Dabei sollen praxisbezogene Fragen zentral sein, etwa
• zum „Besonderen“ des Lernortes „Gedenkstätte“, zu seiner (pädagogischen) Aufgabe und zu seinen Themen
• zu Methoden, Zielen und Konzepten der Vor- und Nachbereitung von Gedenkstättenbesuchen und -fahrten
• zu Sprache als Vermittlungsmedium
• zu einer rassismuskritischen Gedenkstättenarbeit
• zu Formen des Gedenkens und Erinnerns und ihrer Bedeutung für die aktuelle Geschichtspolitik und Erinnerungskultur – aber auch für die Teilnehmenden!
• Zu Erwartungsperspektiven und (pädagogischen) Anspruchshaltungen an Gedenkstättenbesuche

Die Teilnehmenden können in der Fortbildung ihre Kenntnisse zu Methoden und praktischen Ideen vertiefen bzw. auffrischen sowie neue Formate der Vermittlung kennenlernen. Dabei werden sie in ihrer Aufgabe, Gedenkstättenbesuche und -fahrten zu leiten und zu begleiten unterstützt auch durch den Austausch zu ihrer Rolle und Haltung als Teamende. Schließlich lernen sie mit dem „Erinnerungsort Alter Schlachthof“ (Düsseldorf) eine Gedenkstätte in Nordrhein-Westfalen kennen. Hier können sie etwa am Beispiel des konkreten Schwerpunktes zu biographischen Zugängen zur regionalen Geschichte der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Rheinland eigene Ideen zur Gestaltung von Gedenkstättenseminaren erproben und schärfen.

Teilnehmen
Das Seminar richtet sich an alle, die sich im Bereich der Gedenkstättenarbeit engagieren (möchten) und sich intensiv darauf vorbereiten wollen, Seminare und mehrtägige Bildungsfahrten an NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorten zu begleiten oder zu leiten. Da sich die Fortbildung insbesondere mit Fragen der Vermittlungsformen, mit Methoden und Praxisbeispielen beschäftigen wird, werden Kenntnisse zur Geschichte des Nationalsozialismus vorausgesetzt.

Seminarzeiten
Das Seminar ist über den Zeitraum von fünf Wochen als Modul mit Online-Anteilen (2 Zeitstunden Online-Seminar/Woche) und Phasen des individuellen Nach- und Vorbereitens (ca. 2-4 Zeitstunden/Woche) geplant. Es schließt mit einem Workshop-Tag (als Präsenzveranstaltung am „Erinnerungsort Alter Schlachthof“ in Düsseldorf) ab.

Termine: 
Seminarstart: 14.10.2020 – 16 bis 18.15 Uhr (Online-Seminar via Videokonferenz)
Modul 1: 21.10.2020 – 16 bis 18.15 Uhr (Online-Seminar via Videokonferenz)
Modul 2: 28.10.2020 – 16 bis 18.15 Uhr (Online-Seminar via Videokonferenz)
Modul 3: 04.11.2020 – 16 bis 18.15 Uhr (Online Seminar via Videokonferenz)
Workshoptag: 07.11.2020 – 10 bis 17 Uhr (Präsenztag am Erinnerungsort Alter Schlachthof)

Teilnahmebeiträge, Anmeldungen und Informationen
Seminarleitung und Referent*innen sind:
Sabine Reimann (Erinnerungsort Alter Schlachthof) und
Dr. Anke Hoffstadt (Bildungswerk der HU NRW e.V.)
Die Teilnahme ist wegen der Raumkapazitäten am Workshoptag vor Ort für das gesamte Seminar auf 10 Personen beschränkt. Anmeldungen sind möglich bis zum 12.10.2020 unter:

https://hu-bildungswerk.de/service/anmeldeformular/

Teilnahmebeiträge werden nach Selbsteinschätzung erhoben in Höhe von
• 12 € (Menschen in Ausbildung o.ä.)
• 25 € (Menschen mit Einkommen)
• 60 € (Berufstätige und Menschen mit gutem Auskommen)
Berufstätige und Menschen mit gutem Auskommen werden um großzügige, solidarische Unterstützung der Gesamtkosten für Seminarinfrastruktur und Verpflegung am Seminartag gebeten. Ein Erlass der Teilnahmebeiträge ist möglich – sprechen Sie uns an!

Informationen und Kontakt unter:
Dr. Anke Hoffstadt, Bildungswerk der HU NRW e.V.
Telefon: +49(0) 201 – 22 79 82 / +49(0) 160 – 99 55 84 55
E-Mail: buero@hu-bildungswerk.de

Veranstalter*innen:
Bildungswerk der HU NRW e.V., Kronprinzenstraße 15, 45128 Essen
Erinnerungsort Alter Schlachthof, Münsterstraße 156, 40476 Düsseldorf