Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Migration 2.0 – Wer kommt, wer bleibt, wer geht? fokus4-Tagung

Migration 2.0 – Wer kommt, wer bleibt, wer geht? fokus4-Tagung

Spezialwissen für Fachkräfte
Datum/Zeit
Date(s) - 24/11/2022
10:00 - 17:00

Veranstaltungsnummer
22321-Mig

Veranstalter
IBB e.V.
Bereich EB

Kategorien


Globale Notsituationen und Kriege wie zuletzt in der Ukraine führen auch in Deutschland zu erhöhten Zuwanderungszahlen, was unterschiedlichste Reaktionen zwischen Abwehr und Aufnahmebereitschaft auslöst. Zugleich soll auf Grund des demografischen Wandels die nötige Zuwanderung z.B. über das Fachkräftezuwanderungsgesetz forciert werden. Das „Chancen-Aufenthaltsrecht“ für Geflüchtete mit bestimmten Voraussetzungen wird in diesem Zusammenhang diskutiert. Neben der Sorge um die Tragfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme durch zusätzliche Bürger*innen in Krisenzeiten werden Zuwanderung und Diversität als Chance und Gewinn begriffen, um die gesellschaftliche Leistungsfähigkeit auch für kommende Generationen zu erhalten.

Zur Jahrtausendwende wurde noch von „brain drain“ und „brain gain“, also Gewinn und Verlust für die Länder durch Fachkräfte Zu- und Abwanderung gesprochen. Dies betraf auch ost-europäische Nachbarn und Abwanderungsbewegungen Hochqualifizierter aus Deutschland in attraktivere Länder oder zurück in die Herkunftsregionen. Heute benennt „brain circulation“ einen Migrationskreislauf, zuweilen auch Pendelmigration. Letztere betrifft nicht nur junge, sondern auch alte, ehemals Migrierte. Das Global Forum on
Migration & Development forderte schon 2006 hierzu einen „triple win“ – einen Dreifachgewinn mit mehr Fairness bei der Migrationsgestaltung für Herkunfts- und Zielländer und die Migrierten selbst. Dabei geht es auch darum, Fehler der ersten Fachkräftezuwanderung ab den 60er Jahren nicht zu wiederholen und tragfähige Strukturen für gesellschaftliche Teilhabe der Zugewanderten hier in Deutschland zu schaffen.

Wir laden Sie herzlich zur fokus4-Tagung in Präsenz ein. Hintergrundinformationen zum Stand der Migrationsbewegungen in Deutschland, Instrumentarien für Zuwanderung und bürokratische Hürden, Risiken und Chancen bei Ein- und Auswanderung werden intensiv beleuchtet.

Programm, 10:00–17:00 Uhr

Ab 09:30 Uhr come together/Registrierung

10:00–10:15 Uhr

Begrüßung, Bericht aus dem Projekt fokus4
Impuls: „Triple win“ und das Chancen-Aufenthaltsrecht – wie kann Teilhabe gelingen?
Hildegard Azimi-Boedecker/Gamze Alkan, IBB Dortmund

10:15–11:00 Uhr

Einwanderungsland Deutschland – Geschichte und status quo
Vera Hanewinkel, IMIS Osnabrück

11:15–12:00 Uhr

Brasilien, Vietnam, Indien: Hand in Hand for International Talents
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz praktisch
 Marcel Fernandes, DIHK Service GmbH, Berlin

12:00–12:45 Uhr

Willkommen in Deutschland! – Wie offen ist die offene Gesellschaft?
Dr. Ulrike Wieland, Bertelmann Stiftung, Gütersloh

13:15–14:15 Uhr Mittagspause

14:15–16:30 Uhr Parallele Workshops:

W1: Re (Re-)Migration am Beispiel Türkei

War der dauerhafte Aufenthalt in Deutschland geplant und was passiert im Heimatland? Die Folgen für beide Gesellschaften bei Re- (Re)migration und Pendelmigration
mit Prof. Dr. Ayhan Kaya, Bilgi Universität Istanbul

W2: Kommen, bleiben oder gehen?

Vereinfachung der Bürokratie und (Nach)Qualifizierung, best practice Ägypten/Jordanien (Elektroniker*innen) und Tunesien (Gesundheitsberufe)
mit Birgit van Tessel, Stefanie Schmoll M.A., Westdeutscher Handwerkskammertag, Düsseldorf

W3: Viel Licht und auch viel Schatten – Chancen und Risiken der Arbeitsmigration:

Leiharbeit und Lohndumping: Fallstricke bei Anwerbung und in Arbeitsverträgen für Minder- und Hochqualifizierte
mit Zeynep Bicici, Bundesvorstand IGBAU, Frankfurt

16:30–17:00 Uhr

Austauschrunde, Vernetzung und Verabschiedung

 

Die Expert*innen

Vera Hanewinkel, M.A. Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „focus MIGRATION“ beim Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS), Universität Osnabrück.

Marcel Fernandes hat Internationale Beziehungen in Brasilien und Dresden studiert. Nach Stationen u.a. bei der IOM begleitet er die Umsetzung des Pilotprojektes vom Deutschen Industrie und Handelskammertag und der Bundesanstalt für Arbeit, Berlin

Dr. Ulrike Wieland ist Politikwissenschaftlerin mit Publikationen u.a. zum Thema Vielfalt/Diversity. Sie
ist Projektmanagerin von „Migration fair gestalten“ bei der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh.

Prof. Dr. Ayhan Kaya lehrt als Soziologe an der Bilgi Universität Istanbul und ist als Buchautor tätig. Der Direktor des Europa-Forschungszentrums ist Experte u.a. zum Forschungsgebiet „Türken in der europäischen Diaspora“ mit besonderem Fokus auf Deutschland und Frankreich.

Birgit van Tessel ist Projektleiterin „Mobiles Schulungsteam“ im IQ-Netzwerk NRW (Integration durch Qualifizierung) beim Westdeutschen Handwerkskammertag Düsseldorf.

Stefanie Schmoll M.A. berät im Bereich Anerkennung und Nachqualifizierung beim Westdeutschen Handwerkskammertag Düsseldorf.

Zeynep Bicici ist Abteilungsleiterin im Bundesvorstand der IGBAU Frankfurt und Präsidentin der UNI Europa/global union mit Expertise zu industriellen Dienstleis-tungen, Handwerk und Gebäudereinigung.

IBB Team:

Hildegard Azimi-Boedecker, Diplom-Sozialwissenschaftlerin, Projekt- und Fachbereichsleitung Migration im IBB e.V. Dortmund, interkulturelle/Diversity-Bildung, EU-Projekte und internationaler Fachkräfteaustausch

Gamze Alkan, Politologin, Projektreferentin fokus4  im IBB e.V. Dortmund, interkulturelle/Diversity Bildung und EU-Projekte

Bitte nutzen Sie zur Anmeldung den Anmeldecoupon in diesem Flyer.

Auf Grund der noch anhaltenden Covid 19-Situation ist die Teilnehmendenzahl der Präsenzveranstaltung begrenzt. Bitte melden Sie sich baldmöglichst zur Tagung an,

Kosten:
Die Teilnahme inklusive vegetarischer/veganer Verpflegung ist kostenlos
bezuschusste Übernachtung am Vorabend der Veranstaltung auf Anfrage.

Ort:
Tagungshaus Reinoldinum, Schwanenwall 34, 44135 Dortmund (Stadtmitte, Nähe Hbf)

Anmeldeschluss:
17.11.2022

Teilnehmer*innen:
mind. 30 max. 60 Teilnehmende

Dieses Projekt wird kofinanziert aus Mitteln des Asyl-Migrations- und Integrationsfonds.

 

 

 

 

 

 

 

 

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