
Spezialwissen für Fachkräfte
Datum/Zeit
Date(s) - 30/11/2023
9:00 - 16:00
Veranstaltungsnummer
23320-fplus
Veranstalter
IBB e.V.
Bereich
EB
Auftaktveranstaltung im EU- Projekt fokus plus
Deutschland ist Ziel für Zuwanderungswillige auch aus Drittstaaten, sei es auf Grund der Fachkräfteoffensive oder als Zielland zum Schutz vor Verfolgung, Krieg etc. Das Image ist ganz unterschiedlich und reicht von der Wahrnehmung einer eher zuwanderungsunfreundlichen Atmosphäre über die anziehende Marke „made in Germany“ bis hin zum Sehnsuchtsland für Geflüchtete und Einwandernde.
Es existieren unterschiedlichste Bilder und Klischees des „typisch Deutschen“ und der hiesigen Verhältnisse und die Informationsgewinnung zu sozialer Versorgung, Arbeitswelt und gesellschaftlichem Leben erfolgt über verschiedenste Kanäle. Als gar nicht mehr so klar erscheint, was eigentlich sogenannte „westliche Werte“ oder „westlicher Lebensstil“ sind. Globalisierung und Diversität habe ganz hybride Formen hervorgebracht. Ebenso bestehen Bilder bei Alteingesessenen zu den neu Zugewanderten. Erfahrungen nach Ankunft können Erwartungen bestätigen oder zwingen zu Neuorientierung, um mit den allgemeinen Standards und miteinander zurecht zu kommen.
Unsere Auftaktveranstaltung stellt daher die Frage: Wie sahen die Annahmen zu Deutschland aus, was haben Neuzugewanderte vorgefunden, was nimmt auch die sogenannte Aufnahmegesellschaft an Einstellungen, Kenntnissen und Lebensmodellen wahr und wie verändert dies uns alle gegebenenfalls?
Mit zugewanderten „Storytellern“ wollen wir darüber sprechen und dies auch mit wissenschaftlichen Studienerkenntnissen von mitwirkenden Fachreferenten vergleichen. Ziel ist, die Kommunikationsprozesse zwischen alteingesessener und neuer Bevölkerung in Deutschland zu optimieren und Missverständnisse auszuräumen.
Die Online- Tagung ist der Auftakt von Fortbildungen und Tagungen zur kultursensiblen Arbeit im Projekt fokusplus 2023-2026. Dazu informieren wir ebenfalls ausführlich.
Programm
Ab 08:45 Zoom – Log in zum Warteraum
09:00 – 09:30 Uhr
Das Projekt fokusplus – Vorstellung und Information zu offenen und inhouse Fortbildungen
09:30 – 10:00 Uhr Input1
Zwischen Erwartungen und Realität: Was hören Migrant*innen im Ausland über Deutschland?
Referent: Dr. Pau Palop-García, DeZIM-Institut, Berlin
10:00 – 11:15 Storyteller – Im Dialog
Meine Geschichte und Erfahrungen mit Deutschland. Nigar Aliyeva aus Aserbaidschan, Omar Mohamad aus Syrien und Vladimir Gaal aus Brasilien berichten aus ihrer persönlichen Perspektive.
Pause
11:30 -12:45 Uhr Input 2
Welche Werte dürfen wir erwarten? Legitime und illegitime Ansprüche an Zugewanderte
Referent: Dr. Roger Fornoff, Universität zu Köln
Austauschrunde mit allen Beteiligten zum Vormittag
Mittagspause
14:00 -15:30 Uhr Input 3
Welche kulturellen Unterschiede Flüchtlinge wahrnehmen – und wie sie damit umgehen. Ergebnisse einer quantitativen Erhebung
Referent: Dr. Timo Tonassi, Georgetown University
15:30 -16:00 Uhr Austausch, Feedback, Fragen
Zu den Referenten
Dr. Pau Palop-García ist Politikwissenschaftler und Migrationsforscher mit Spezialisierung auf Migrationspolitiken und politischer Repräsentation von Migrant*innen in transnationalen Räumen. Beim DeZIM-Institut beforscht er die Auswirkungen von Migrationspolitiken auf die Chancen für Migrant*innen jenseits ihres Migrationsstatus.
Dr. Roger Fornoff ist Leiter des Lehrbereichs Deutsch als Fremdsprache an der Universität zu Köln. Zu seinen Arbeits- und Forschungsgebieten gehören u.a. Werte- und Demokratiepädagogik, Inter- und Transkulturalität in Theorie und Praxis sowie Fachsprachenforschung und- vermittlung im Kontext von DaZ und Migrationspädagogik. Er beschäftigt sich außerdem mit migrationsbezogener Werteentwicklung und Kulturvermittlung in Zeiten von Diversität und Identitätspolitik.
Dr. Timo Tonassi ist Lehrbeauftragter/ Postdoktorand beim Institut für das Studium der internationalen Migration (ISIM) der Georgetown University/ Washington DC. Dort forscht er zu sozialen und politischen Folgen der internationalen Migration. Beim Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) in Berlin führte er quantitative und qualitative Forschung zur politischen Integration von Migranten, zu öffentlichen Einstellungen zur Migration, zu den Triebkräften der Migration und zur EU-Politik der Migrationskontrolle durch.
Moderation und Leitung: Hildegard Azimi- Boedecker, Kirsten Ben Haddou, Gamze Kelleci, IBB e.V.
Mehr Informationen und den Anmeldecoupon finden Sie hier zum Download.
Anmeldeschluss ist der 23.11.23.
Dieses Projekt wird kofinanziert durch die Europäische Union
Im Verbund des Ev. Erwachsenen- und Familienbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. ist das IBB e.V. zertifiziert im Gütesiegel Weiterbildung. Informationen dazu und das Zertifikat finden Sie hier.